HUBERT NEUNER Bayerische Musik für alle Lebenslagen
Mit „Bayern Reloaded“ veröffentlicht
HUBERT NEUNER eine CD, die nicht nur innerhalb der „Schlager- und Volksmusik“ -Szene auf Interesse stoßen
dürfte. Der Künstler aus dem oberbayerischen Altötting verknüpft seine augenzwinkernden, bayerischen Texte mit zeitgemäßen, musikalischen Strömungen.
inMusic: Kannst du mir zu Anfang bitte etwas über deinen musikalischen
Werdegang erzählen? Du hast als Mundartkünstler angefangen und bist erst spät über Umwege zur Musik gekommen?
Hubert Neuner: Getextet und gesungen hab’ ich eigentlich solange ich zurückdenken
kann. Da aber meine Familie musikalisch nicht besonders ambitioniert war, wurde ich auch dahingehend nicht gefördert, sondern sollte vielmehr einen „richtigen Beruf“
erlernen. So kam es, dass ich ein betriebswirtschaftliches Studium absolvierte und dann erst bei einem japanischen, später dann bei einem amerikanischen Konzern
„Karriere machte“. Zur Zeit des Niedergangs der ersten Internetwelle Ende der 90er Jahre machte ich mich dann auf diesem Sektor selbstständig. Irgendwann meldete
sich aber dann heimlich wieder die Musik bei mir zurück. Ich hatte einige Texte geschrieben und ein Freund, der selbst in Funk & Fernsehen arbeitet, brachte mich mit einem Arrangeur zusammen.
inMusic: Was kannst du mir so alles über deine neue CD „Bayern Reloaded“ erzählen und was hat es mit dem Titel auf sich?
Hubert Neuner: Der Titel fiel mir ein, weil ich gerne Lieder in bayerischer Mundart
machen wollte, aber - wie der Bayer sagt- „nix Altzopfertes“. Auf dem Gebiet gibt es ja inzwischen einige erfolgreiche Künstler, und die Akzeptanz der „neuen Volksmusik“
gerade bei der jüngeren Zielgruppe ist sehr erfreulich. Und da sich in meinen Liedern auch einige englische Versatzstücke finden, bot sich der Titel „Bayern Reloaded“
geradezu an, sozusagen „Bayern neu interpretiert“.
inMusic: Welche Erinnerungen hast du an die Studioarbeit?
Hubert Neuner: Zunächst hatten wir nur „Munich Is My Home“ vertont. Die Idee, daraus
ein Album rund um München und Bayern zu entwickeln, entstand erst bei der Aufzeichnung. Zu dem Thema hatte ich dann schon ein, zwei fertige Texte und
Fragmente. Das meiste aber habe ich dann gezielt dafür geschrieben. Zunächst hatten wir das Album zügig in nur knapp 5 Monaten aufgenommen. Weil ich mit dem
Ergebnis aber nicht ganz zufrieden war, hab’ ich dann noch vier neue Songs getextet und einige Stücke neu instrumentiert bzw. umarrangiert. Das Ergebnis klingt nun für
mich viel „runder“ und ausgewogener...
inMusic: Schon mal daran gedacht, ein Stück ganz in Englisch zu texten, um
vielleicht auch ein größeres internationales Publikum zu erreichen?
Hubert Neuner: Eine interessante „Gewissensfrage“! Ausgangspunkt der klassischen
Volksmusik ist ja zunächst die Kombination aus Bayerischer Mundart, bayerisch anmutenden Rhythmen und spezifischen Instrumenten, die man damit in Verbindung
bringt. Daher sind aus meiner Sicht zwei Wege der Weiterentwicklung der Bayerischen Volksmusik hin zu dem, was man jetzt „Volxmusik“ oder „Voixmusik“
nennt, möglich. Die meisten Künstler in diesem Umfeld bedienen sich weiterhin der Bayerischen Sprache und „modernisieren“ diese durch z.B. Reggaerhythmen, Latin
oder Pop. Der umgekehrte Weg wäre dann fremd- bzw. englischsprachige Texte mit bayerischen Rhythmen zu unterlegen. Ob sich allerdings dafür ein internationales
Publikum erwärmen kann, bleibt fraglich. Wo meine musikalische Reise aber hingehen wird, vermag ich heute noch nicht zu sagen. Ich versuche jedenfalls, über die
Grenzen des Angestammten hinauszudenken und mich so künstlerisch weiterzuentwickeln...
Rainer Guérich CD: Bayern Reloaded (Herz7/NMD)
www.hubert-neuner.de
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