PAUL DIMMER BAND
inMusic: Die Songs eurer Platte “Im kleinen Kreis” klingen zwar sehr melancholisch, verbreiten aber dennoch eine Menge Optimismus... Christoph: Das stimmt. Unsere Sachen sind nicht wirklich negativ. Wir halten uns praktisch immer eine Tür zum Positiven hin offen. Natürlich ist “Im kleinen Kreis” keine Sommerhit-Platte. Die melancholische Stimmung zieht sich, mal abgesehen von dem Stück “Wie früher”, wie ein roter Faden durch die CD. inMusic: Wie habt ihr drei denn als Band zueinander gefunden? Christoph: Wir kommen alle ursprünglich aus Frankfurt und haben dort in verschiedenen Bands gespielt. Und auf diversen Konzerten sind wir uns dann öfters über den Weg gelaufen und stellten fest, dass wir doch einen ziemlich ähnlichen Musikgeschmack haben.Tja, und dann haben wir uns zu verschiedenen Sessions getroffen, die so alle 3 Monate stattfanden. Das war vor ca. 3 Jahren. So richtig fest als Band sind wir aber erst seit 2002 zusammen. inMusic: Mittlerweile lebst du in Hamburg? Christoph: Ja, wir führen derzeit als Band eine Fernbeziehung: Patrick (Gitarre) lebt in Berlin, Jens (Bass) in Frankfurt, und ich habe meine Zelte in Hamburg aufgeschlagen. inMusic: Ist diese räumliche Trennung für euch als Band nicht schwierig? Christoph: Nein, wir sind zum Glück auch keine Jam-Band im konventionellen Sinne. Wir agieren sehr spontan. Unsere Ideen werfen wir praktisch erst im Aufnahmeraum zusammen und schauen dann einfach, was passiert... inMusic: Bist du als Sänger auch für die Texte verantwortlich? Christoph: Nicht alleine. Meistens entstehen die Texte bei uns dadurch, dass wir die Idee, die gerade einer von uns dreien hat, zusammen ausarbeiten. Da unsere Stücke in der Regel nicht straight nach vorne rocken, sondern eher ruhig und melancholisch gehalten sind, sind die Texte natürlich dementsprechend nachdenklicher... inMusic: Euch dreien gemeinsam scheint die Liebe zur Rhodes-Orgel zu sein. Immerhin spielt jeder von euch dieses Instrument auf der CD! Christoph (lacht): Ja, das stimmt. Diese Rhodes ist tatsächlich ein Original, das Patrick irgendwo mal für 100 Mark gebraucht gekauft hat. Das Ding sieht zwar ziemlich herunter gekommen aus, funktioniert aber noch tadellos. Im Proberaum sieht es dann meistens so aus, dass derjenige, der gerade einen Einfall zu einer Melodie darauf hat, die Rhodes dann auch bedient. inMusic: Deine Art, die deutschen Texte zu singen, ist ziemlich einzigartig. Indem du die einzelnen Wörter unterschiedlich betonst, wird die deutsche Sprache sehr musikalisch und oftmals gar nicht als solche erkennbar. Christoph: Finde ich eigentlich ein schönes Lob. Das rührt wohl daher, dass die Grundgerüste der einzelnen Songs oftmals mit englischen “Bananentexten” entstehen, nur um eine Melodie zu haben. Und das Schwerste ist dann anschließend wirklich, einen Text exakt auf die Melodie und die Gesangsstimme drüber zu kriegen. Und daher klingt es vielleicht ein bisschen anders als man es von Sängern mit deutschen Texten vielleicht gewohnt ist. Zur Sicherheit haben wir aber alle Songtexte in unserem Booklet abgedruckt. inMusic: Kannst du mir abschließend noch bitte etwas zu dem Gastauftritt von Niels Frevert auf dem Titel “Jeder Versuch” erzählen? Christoph: Der Kontakt kam über unser Label Tapete Records zustande. Wir haben uns natürlich sehr darüber gefreut, dass Niels unsere Musik so gut gefiel, da wir schon seit vielen Jahren sehr große Fans der deutschsprachigen Musik von Niels Frevert und seinen Sachen zusammen mit der Nationalgalerie sind. Rainer Guérich |
|||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
(c) inMusic 2000-2003 alle Rechte vorbehalten |