MECHANICAL HORIZON
Der Zwiespalt zwischen Mensch und Technik

Unter dem Namen MECHANICAL HORIZON legt der Elektroniker/DJ Andreas Hug eine Debüt-CD vor, die im wahrsten Sinne des Wortes “Neue Horizonte” öffnet...

inMusic: In der Vergangenheit warst du mit diversen Gitarrenbands und als DJ unterwegs. Was gab schließlich den Anstoß dafür, das Synthiepop-Projekt Mechanical Horizon ins Leben zu rufen?

Andy: Bands wie Depeche Mode und Camouflage begeisterten mich durch ihre interessanten Sounds und ihren markanten Gesang. Die 80iger Jahre hatten für mich ein ganz spezielles Flair, das es so wohl nicht mehr geben wird. Ich entwickelte ein starkes Interesse für Rockbands, wobei mir ihre rebellische Art, sich auszudrücken, besonders gefiel. Als ich 17 war, fing ich damit an, Gitarre zu spielen und gründete meine erste eigene Band. Im Laufe meiner musikalischen Entwicklung spielte ich dann in verschiedenen Bands , meist als Gitarrist und Sänger. Doch wie es im Leben so ist, es reichte mir nicht aus, ich wollte mehr, es musste weitergehen... So kam ich dann in den 90igern an die harten Beats der Technowelle. Es war für mich eine musikalische Revolution. Die Rauheit des Synthisounds und die vielen neuen Möglichkeiten, Ideen musikalisch umzusetzen, beeindruckten mich sehr. Dieser Geist lebt in der Musik von Mechanical Horizon weiter. Ich bezeichne meinen Sound gerne als eine Symbiose aus den klangvollen 80igern und den druckvollen 90igern, etwa im Sinne von Bands wie Apoptygma Berzerk, VNV Nation und Covenant.

inMusic: Ist Mechanical Horizon ein Soloprojekt? Live wirst du noch von Udo Bender (synths, programming) und Vanessa Mecke (synths) unterstützt.

Andy: Ja, Mechanical Horizon ist ein Soloprojekt. Alle Songs und Texte stammen aus meiner Feder. Udo ist ein sehr guter Freund  und unterstützt mich live auf der Bühne schon seit vielen Jahren. Vanesa hingegen sammelt bei Mechanical Horizon on stage hauptsächlich ihre Erfahrungen...

inMusic: “New Horizons” ist dein Erstlingswerk. Über welchen Zeitraum haben sich die Aufnahmen an der Platte erstreckt?

Andy: Die Songs sind in den letzten Jahren entstanden. Um das Album nicht eintönig werden zu lassen, habe ich versucht, eine ausgewogene Mischung aus altem und neuen Material zu finden. Die eigentlichen Recordings dauerten etwa ein knappes halbes Jahr.

inMusic: Die einzelnen Tracks dauern meist über 6 Minuten, was ja nicht gerade ein radiotaugliches Format ist. Gibt‘s dafür bestimmte Gründe, beispielsweise den Danceflooreinsatz?

Andy: Wenn ich ein Stück schreibe, nehme ich keine Rücksicht auf Radiotauglichkeit. Das würde meine künstlerische Kreativität einschränken. Bei den Gesangspassagen steht die Botschaft klar im Vordergrund, aber bei den Instrumentalphasen lege ich großen Wert auf Stimmungsbilder, die ich erzeugen möchte. Somit ist jeder Song eine Verknüpfung in sich. Alles innerhalb dieser Struktur baut aufeinander auf und ergänzt sich.

inMusic: Ist geplant, von einigen Stücken Remixversionen zu machen, beispielsweise für ‘ne Single?

Andy: Auf meiner Singleauskopplung “Promise the way” wird es verschiedene Remixe des Titelsongs geben. Natürlich sind weitere Remixe in Planung, z.B. von “Gottes vergessenes Kind”. Auf dem Sampler “Reflexion Of Synthpop Vol 3” wird es zudem eine Auskopplung von “Spread Your Wings” geben.

inMusic: Kannst du mir etwas über die Texte der Songs erzählen?

Andy: Das Leben selbst schreibt die besten Geschichten. Ich brauche mich nur umzusehen, und ich bekomme soviel Themen geliefert, dass ein Leben alleine nicht ausreichen würde... Die Message der Songs ist weitreichend. Es geht um Liebe, Tod, Politik, Religionen, Rassismus, Gewalt, Krieg, Einsamkeit, den Sinn des Lebens usw. In “Promise The Way” geht es zum Beispiel um die Suche des Menschen nach Gott oder einer höheren Macht.

inMusic: Und worum geht es im Titelstück “New Horizons”?

Andy: Um den Zwiespalt zwischen dem Menschen und der Technik. Der technische Fortschritt schreitet im rasanten Tempo voran. Vieles, was vor Jahren noch als unmöglich erschien, ist heute schon alltäglich. Ich denke, dass alles auf der Welt seinen Preis hat. Das ist die andere Seite der Medaille. Wir werden für unser Handeln sicher irgendwann den Preis zahlen müssen. Was wir brauchen, sind neue Horizonte.

inMusic: Was kannst du mir über die auf 100 Stück limitierte New Horizon-Box erzählen?

Andy: Die limitierte “New Horizon”-Box ist ein Special für meine Fans. Sie ist durch ihre besondere Aufmachung (2 Aufkleber, 4 Postkarten und eine handsignierte Autogrammkarte) ein ganz besonderes Sammlerstück und exklusiv über www.maschinenwelt.de erhältlich.

inMusic: Welche Aktivitäten stehen mit Mechanical Horizon in naher Zukunft an?

Andy: Als nächstes steht ein Track auf einem EBM-Sampler an und zwei weitere Remixe. Parallel dazu arbeite ich an der MCD “Promise The Way”. Daneben gibt’s noch diverse Auftritte, um das aktuelle Album “New Horizons” vorzustellen. Die Termine und weitere Infos werden wie immer unter www.maschinenwelt.de nachzulesen sein.

Rainer Guérich
CD: New Horizons (Maschinenwelt/SPV)

 

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