ALPCOLOGNE Alpha Westpark Music @@@@
Das Feld ist klar umrissen, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glauben mag. Hier agieren drei Alphörner im Verbund mit einer fragilen Frauenstimme. Ok, bei Alphörner denkt jeder erstmal an
AlpenglĂŒhn, EdelweiĂ und HĂŒttenzauber, aber Alpcologne belehren uns eines Besseren. Die Gruppe prĂ€sentiert einen musikalischen Mix, der tatsĂ€chlich mit Tango, Ska, Mambo und Bluegrass arbeitet. Dabei ist es vor
allem der Reiz der tiefen Naturtöne, die diese gut vier Meter langen Instrumente produzieren, die in Bearbeitungen wie âThese Boots Are Made For Walkingâ oder dem Hank Williams-Klassiker âJambalayaâ fĂŒr
ein ganz besonderes BauchgefĂŒhl sorgen. Simone Theobald
ATTACKE ROYAL Ausverkauft Royal Records/Sony BMG @@@@@
Attacke Royal sind ein vielversprechender FĂŒnfer aus deutschen Landen, die auf dieser Scheibe ihrer Vorliebe fĂŒr handgemachten Rock
frönen. Völlig unverkrampft und mit der nötigen Dosis Pop-Appeal handeln ihre Texte vom Stadtleben, der Liebe und allen möglichen SehnsĂŒchten. Musikalisch agiert die Band sehr ausgewogen zwischen balladeskem Feeling und zupackender Gitarrenfront. Unbedingt hineinhören solltet ihr in Songs wie âMinderheitâ, âRĂ€tsel der Jugendâ und âEin Sack voll Engelâ. Attacke Royal fĂŒllen mit diesem Album die LĂŒcke, die Selig nach ihrem Split vor vielen Jahren hinterlassen haben.
Simone Theobald
BABYBIRD Between My Ears Thereâs Nothing But Music Popup Records @@@@
Mehr als zwei Millionen verkaufter Silberscheiben und nicht weniger als acht UK-Top-40 Chartplatzierungen gehen auf das Konto von Stephan Jones, der hier
endlich mal wieder ein Album zusammen mit seiner Band Babybird vorlegt. In den Jahren dazwischen war Stephan keineswegs âarbeitslosâ, sondern hat an diversen Soloprojekten gearbeitet und einige
Soundtrackkompositionen abgeliefert. Nun war also die Zeit reif zusammen mit alten WeggefÀhrten wie Luke Scott und Rob Gregory mal wieder ins Studio zu gehen und eine inspirierende Songsammlung im Spannungsfeld
zwischen Garagenfeeling, Brit-Pop, College-Rock und Alternatve einzuspielen. Das Ganze wirkt angenehm sperrig und herrlich unverkrampft. Das macht auch noch nach mehrmaligem Anhören SpaĂ! Frank Zöllner
BASTIAN IV Supertracks Rec./Sunnymoon @@@@
Nach Alben wie âReadyâ (2000) und âItâs All Downhill From Hereâ (2003) hat Bastian auf seinem 3. Longplayer seine rockigere Seite wiederentdeckt
und unterfĂŒttert seinen funkig-groovenden Elektrosound dezent (aber unĂŒberhörbar) mit harten Rocklines. Das steht den elf neuen Tracks ĂŒberaus gut zu Gesicht und lĂ€sst auch die Stroboskope schneller ĂŒber die
Tanzböden rotieren. Mit âIVâ ist dem Singer/Songwriter & Produzenten ein Album gelungen, das in seinen besten Momenten an Cracks wie Prince, George Clinton oder Daft Punk erinnert und dem groovig-beatigen
Elektrofunk neues Leben einhaucht. Frank Zöllner
BAUHAUS Go Away White Cooking Vinyl/Indigo @@@@@
Bin mir im Moment nicht sicher, ob es 20 Jahre oder lÀnger her ist, dass Bauhaus zum letzten Mal ein Studio von innen gesehen haben. Fest steht aber, dass die Jungs ihr Handwerk nicht verlernt haben, das ist
bereits nach den ersten Akkorden des Openers âToo Much 21st Centuryâ klar. Was folgt, sind zehn brandneue Songs, die ihre Inspiration aus einer geschmeidigen Mixtur aus Punk, Rock, Gothic und Wave beziehen und
dabei sofort in den Ohren hĂ€ngen bleiben. Nach Aussage von SĂ€nger Peter Murphy ist dieses neue CD âauch gleichzeitig ihr letztes gemeinsames Album.â Aber mal abwarten... Jörg Eifel
B.B.&THE BLUES SHACKS Unique Taste Crosscut Records @@@@@
Die aus Hildesheim stammenden B.B. & The Blues Shacks können auf eine mehr als 15jÀhrige Bandgeschichte und mehr als 1500 Liveauftritte verweisen. Waren ihre vorherigen Alben noch mehr dem traditionellen
Blues und R&B zugewandt, markiert ihr neues Album âUnique Tasteâ nun eine Hinwendung zu einem noch ohrgĂ€ngigeren und tanzbaren BluesânâGroove Cocktail. Toll nach wie vor der Gesang von Michael Arlt.
Anspieltipps sind StĂŒcke wie âKeep My Promisesâ und âThree Handed Womanâ. Bernd Lorcher
THE BEAUTIFUL SOUTH/ THE HOUSEMARTINS Soup Mercury/Universal @@@@
Paul Heaton ist ganz schön gewitzt. Mit âSoupâ legt er eine Best-Of-Kompilation vor, die die besten StĂŒcke seiner beiden Bands The Beautiful South
und The Housemartins vereint. Zudem hielt sich Heaton bei der Anordnung der 22 Tracks schön an die zeitliche Chronologie. Die CD beginnt mit der Housemartins-Nummer âFlag Dayâ aus dem Jahre 1985 und endet
mit âJust A Few Things That I Ainâtâ aus dem Jahre 2003. Jörg Eifel
BLUE RODEO Small Miracles Rounder Records/in-akustik @@@@@
"Small Miracles" heiĂt das bereits elfte Album der kanadischen Country-Folkrocker Blue Rodeo, die hier ein ebenso faszinierendes wie frisches Album vorlegen. Die Band um Jim Cuddy und Greg Keelor
transportiert in ihren neuen Tracks staubigen Desertrock, Americana, rootsigen Country-Pop und balladeske Momente. Als Anspieltipps empfehlen sich Nummern wie "This Town", "It Makes Me Wonder"
und "Mystic River". Bernd Lorcher
BOPPINâ B RockânâRoll Radio ASR/Soulfood @@@@@
Die Herren von BoppinâB können zurecht auf eine groĂe Fangemeinde verweisen. SchlieĂlich geht ihr rasanter, kraftvoller und schwungvoller RockânâRoll mit ultracoolem Groove in die Tanzknochen. Ihre neue
CD âRockânâRoll Radioâ startet furios mit dem flinken âBlitzkrieg Bopâ. Ja, richtig, hier handelt es sich um eine sehr gelungene Coverversion der Ramones aus dem Jahre 1976. Der RockânâRoll-Motor
lĂ€uft auf Hochtouren, was allerdings nur eine der vielen Facetten des Albums ist. Es gibt auch herzzereiĂende Slowwalker mit Countrytouch wie âRadioâ. Da kann man so richtig dahinschmachten... Minky Stein
BILLY BRAGG Mr. Love & Justice Cooking Vinyl/Indigo @@@@@@
Sechs Jahre mussten die Fans von Billy Bragg auf ein neues Lebenszeichen ihres Helden warten. Nun liegt âMr. Love & Justiceâ in der Lade meines CD-Players und ich bin ganz hin und weg. 12 groĂartige
Songs, instrumental sehr akzentreich und wirkungsvoll inszeniert, geben dem Genius von Bragg ein weites BetĂ€tigungsfeld. Countryeske Nummern (âThe Beach Is Freeâ) wechseln mit minimalakustischem groĂen Kino
(âM For Meâ) und andĂ€chtigen Slowwalkern mit stimmigem Hammond-Appeal (âMr. Love & Justiceâ). Eine CD, die man sich auch nach 10 Jahren noch erfreut anhören wird. Bernd Lorcher
BUSH TETRAS Very Very Happy RAZ MESINAI BADAWI Unit Of Resistence ROIR/Cargo @@@@
Zwei Neuerscheinungen auf dem Label Roir Records. BUSH TETRAS haben mit âVery Very Happyâ ein neues Album am Start, das sich auf die Punk und New
Wave-Wurzeln der Band in den 80er Jahren zurĂŒckbesinnt. â Sehr ambitioniert klingt âUnit Of Resistence, das neue Werk von RAZ MESINAI BADAWI. Das Material stammt aus einer Session im Jahre 2004 und wurde fĂŒr
diese CD von KĂŒnstlern wie DJ Spooky, DJ Rapture u.v.a bearbeitet. Minky Stein
JEANNE CHERHAL LâEau Le Pop Musik/Groove Attack @@@@
Angenehm verspielte Gesangs-Harmonien, mal mit tiefschĂŒrfenden, politisch-brisantem Inhalt, mal einfach poppig-verrĂŒckt, serviert uns Frankreichs Nachwuchs-Heldin des neuen Chanson auf ihrer brandneuen
Scheibe. Wie bereits auf ihren VorgĂ€ngeralben geht Jeanne Cherhal auch auf âLâEauâ einen musikalisch auĂergewöhnlichen Weg und stellt unter Beweis, dass die französische Kunst des Chanson noch lange nicht
zum âalten Eisenâ gehört. Auch sind moderne Stilelemente wie Elektronik und groovige Beats durchaus in Einklang zu bringen mit der französischsten aller Musikarten. Frank Zöllner
CLIMATIC Incanto 4mpo/Intergroove @@@@@
Volker Dorsch aka. Climatic stellt mit âIncantoâ sein zweites Album vor. Chill-House meets Loungemusik heiĂt das Motto der Scheibe, das
zusĂ€tzlich auch mit diversen Vokalnummern aufwarten kann. Eine besondere ErwĂ€hnung verdient diesbezĂŒglich die gesangliche Leistung der italienischen SĂ€ngerin Antonella DâOrio. Siggi Mayen
COSTA MUSIC Lighter Subjects COLORLIST Lists Stilll/Broken Silence @@@@
Hinter COSTA MUSIC verbirgt sich das L'Altra-Mitglied Joseph Desla Costa, der auf seinem DebĂŒtalbum elektronische Beats und verwobene Klanglandschaften mit Vocalharmonien und Indieflair kombiniert. Besondere ErwĂ€hnung verdient hierbei SĂ€ngerin Aleksandra Tomaszewska (Aleks and the Drummer). Durchaus hörenswert.- COLORLIST kommen aus Chicago und beziehen ihre Schaffenskraft durch die beiden Kreativköpfe Charles Rumback und Charles Gorzcynski, die auf ihrer Scheibe "Lists" jazzige Improvisationskunst mit Post-Rock und Avantgarde-Einschlag zum Besten geben. UnterstĂŒtzt wird das Duo durch diverse elektronische Musiker, einen Klarinettisten, zwei Cellistinnen, einen Bassisten und einen Gitarristen.
Duklas Frisch
Cryptacize Dig That Treasure Asthmatic Kitty/Cargo @@@
Versponnene Ambient-KlÀnge in Verbindung mit filigranen Frauen-Vocals; akustisches Gitarrenfeeling trifft auf groovende Beats und handgemachte
Sunshine-Melodien. So oder doch so Àhnlich klingen Cryptacize auf ihrer aktuellen Einspielung. Und genauso rÀtselhaft-kryptisch wie ihr Bandname prÀsentieren sich auch die Klanginstallationen der drei
Kalifornier, die irgendwo zwischen poetischem Neurosen-Pop, folkigen Rockanleihen, unorthodoxen SphÀrenklÀngen und frei improvisierten GitarreneinsÀtzen angesiedelt sind. Keine einfache Kost, aber durchaus
hörenswert. Simone Theobald
GUY DAVIS Skunkmello Red House Records/in-akustik @@@@@
Der aus New York stammende Guy Davis wurde in der Vergangenheit bereits mit einem W.C. Handy Award ausgezeichnet und ist ein ĂŒberzeugter Verfechter eines
Country-inspirierten Roots-Blues. Sein markantes Stimmorgan erinnert an Taj Mahal, seine Gitarren- und Banjo-Arbeit ist famos. Mit von der Partie sind auf seiner aktuellen Einspielung âSkunkmelloâ auch T-Bone
Wolk und John Platania (Van Morrison Band). Tipp! Rainer Guérich
ARIELLE DOMBASLE C'est si bon Columbia/Sony BMG @@@@
In ihrer französischen Wahlheimat ist Arielle Dombasle seit ihrer letzten CD "Amor Amor", auf der sie die Latin-Hits der 30er bis 50er Jahre interpretierte, bereits ein Star. Auf ihrer neuen CD
"C'est si bon" lĂ€sst sie nun, vom groĂen Orchester begleitet, die 40er und 50er Jahre wiederauferstehen. Highlights auf dem Album sind u.a. Isham Jones' "I Had To Be You" und ihr Remake des
Doris Day-Hits "Que sera sera". Minky Stein
DEAD MANâS HAND Poker Flat Volume 6 Poker Flat Records @@@@
Willkommen mit Deep-Tech-Sound-Universum von Steve Bug, seines Zeichens DJ, Produzent und Labelchef von Poker Flat Records. Die beliebte Compi-Serie aus dem Hause Poker Flat geht mit âDead Manâs Handâ
bereits in die sechste Runde und zeigt wieder einmal einen interessanten Querschnitt durch das Label-Repertoire und bietet dabei einen internationalen Soundcheck. Der Doppelsilberling teilt sich auf in einen
ungemixten und von Mr. Bug persönlich zusammengestellten Teil, der neben dem Meister selbst so illustre Namen wie Simon Flower, Dan Berkson und Aril Brikha featured. CD 2 steht ganz im Zeichen der groĂartigen
Remix-Arbeit von ClĂ©, der âbesseren HĂ€lfteâ von MĂ€rtini Brös. Hier hat sich der Berliner DJ in 14 Tracks so richtig ausgetobt und prĂ€sentiert uns einen hochkarĂ€tigen und homogenen Mix. Fabian Hauck
CORINNE DOUARRE Ciel XXL KOOK/Broken Silence @@@@
Ein tolles DebĂŒtalbum von Corinne Douarre, der Dame mit der ausdrucksstarken Stimme. Ihre Songs agieren zwischen luftig-leichtem Pop und heiterem Chanson. Es scheint, als hĂ€tte Corinne, die schon seit Jahren
zwischen Paris und Berlin pendelt, die Lebensart von âzwei Weltenâ in sich aufgesogen und ihre musikalischen Geschichten verpackt. Die StĂŒcke handeln von den alltĂ€glichen Begebenheiten in beiden Metropolen,
von Liebe, Sehnsucht, von roten und grĂŒnen AmpelmĂ€nnchen und der typisch deutschen Frage im CafĂ© âZusammen oder getrennt?â. Dazu wird das Ganze ansprechend gemixt, irgendwo zwischen Elektro, HipHop, poppigem
Allerlei und einfĂŒhlsamem Chanson. Unbedingt eine Entdeckung wert! Ute Bahn
LUKE DOUCET Bloodâs Too Rich Rounder Records/in-akustik @@@@
Ein stimmiges Singer/Songwriter-Album vom Kanadier Luke Doucet, der in seine Songs neben unverkennbarem Folk-Flair auch Zutaten wie Rock und Rockabilly
einflieĂen lĂ€sst. Tracks wie âItâs Only Tuesdayâ erinnern mitunter auch an Neil Young. Schöne Scheibe, die man ruhig mal anchecken sollte. Yasmin Schmidt
ALEC EMPIRE The Golden Foretaste Of Heaven Eat Your Heart Out /Rough Trade @@@@@
Auf seinem neuen Album "The Golden Foretaste Of Heaven" setzt Alec Empire im Gegensatz zu vorhergehenden Alben noch deutlicher auf die Elektronik-Komponente. Kraftvoll und treibend geht es nicht nur im
Opener "New Man" zur Sache. Zu den Highlights zÀhlen auch Tracks wie "If You Live Or Die" und das atmosphÀrische "1000 Eyes". Eine gelungene Scheibe! Fabian Hauck
THE FAMILY STAND Super Sol Nova Go Entertainment/in-akustik @@@@
The Family Stand melden sich mit einem neuen Album zurĂŒck, das wieder mal eine siedendheiĂe Mischung aus Funk, Rock, Soul, Jazz, Dance beinhaltet.
Ăberraschungen und ungeahnte Wendungen sind im Klangkosmos von GrĂŒnder V. Jeffrey Smith, Peter Lord und Sandra St. Victor an der Tagesordnung. Sly & The Family Stone lassen grĂŒĂen! Duklas Frisch
THE FASHION The Fashion Red Ink//Sony BMG @@@@
Die vier DĂ€nen versuchen auf ihrem zweiten Longplayer einen Dialog der Kulturen und ĂŒberzeugen dabei mit einer individuellen Melange aus New Wave, Hip
Hop, Clubsound und Alternative Rock. Zehn Songs sind auf dem selbstbetitelten Dreher zu hören, die samt und sonders ohne lĂ€ngst ĂŒberholte Synthie-Spielereien auskommen und nur auf handgemachte Rockmucke und
gefĂ€llige Melodien setzen. Gleichzeitig gelingt es The Fashion ihren leichtfĂŒĂigen Alternative-Sound mit gemĂŒtlichem Party-Feeling zu unterfĂŒttern, was den Songs eine beachtliche Floortauglichkeit mit auf den
Weg gibt. Vollsaftig, trickreich und wohltuend unaufgeregt. Da lÀsst man sich gerne etwas lÀnger beschallen! Frank Zöllner
NIELS FREVERT Du kannst mich an der Ecke rauslassen Tapete Records/Indigo @@@
Gut vier Jahre mussten ins Land gehen, bevor der Singer/Songwriter Niels Frevert seine Fangemeinde mit einem neuen Album beschenkte. Aber Vorsicht, Frevert hat in den 9 brandneuen Songs sein Faible fĂŒr
Akustik-Elemente entdeckt. So kommt die Scheibe fast zur GÀnze ohne VerstÀrker oder E-Gitarre aus. Alles konzentriert sich auf Akustik-Gitarre, Piano, Schlagzeug oder Bass, spartanisch und dezent in Szene gesetzt.
Dazu dominiert Frevertâs Suche nach dem Sinn des Lebens, Aussteigen, Trennung, Schmerz und der tĂ€gliche Wahnsinn. FĂŒr mich etwas zu viel Betroffenheits-Lyrik, und auf Dauer geht mir das Ganze echt aufs GemĂŒt.
Jörg Eifel
GHOST OF TOM JOAD No Sleep Until Ostkreuz Richard-Mohlmann-Records/Indigo @@@
Ein Trio aus deutschen Landen mit einer sehr melodieverliebten Indie-Brit-Pop-Rock-Mixtur. Der Gesang von Mikromann & Gitarrist Henrik Roger klingt an
mancher Stelle âverbesserungswĂŒrdigâ, so dass der Gesamteindruck trotz respektabler Nummern wie âUnterwegsâ und âIs This What You Call A Fronterlebnisâ
doch recht zwiegespalten bleibt. Checkt das Teil einfach mal an... Duklas Frisch
G.O.D. Tales Of Celtica NiWo Music/Broken Silence @@@@
Mit der vorliegenden Silberrille gehen Garden Of Delight mit ihrer 14. Einspielung an den Start und stellen einmal mehr unter Beweis, dass ihnen in Sachen keltisch-irisch beeinflusster Melodien so schnell keiner
das Wasser reichen kann. Dabei steht âTales Of Celticaâ nicht nur in der Tradition ihrer VorgĂ€ngeralben, sondern funktioniert mit einer Mischung aus Midtempo-Nummern zum Mitschunkeln und Mitsingen, den
obligatorischen Balladen und dem G.O.D.-Klassiker âWhiskey GunsâNâIrish Beerâ auch als perfekte Einstiegs-Droge fĂŒr den Newcomer. Sicherlich eines ihrer abwechslungsreichsten Alben... Frank Zöllner
DAVID GOGO Vibe Dixiefrog/Fenn Music @@@@@
Das bereits siebte Album des Juno Award nominierten kanadischen Bluesgitarristen und SĂ€nger David Gogo ĂŒberzeugt auf voller LĂ€nge. Schon der kraftvolle Opener "She's Alright" mit Special Guest Jeff
Healey ist ein Genuss, ebenso wie "Cry Harder" oder der Bluesrocker "Love In The City" mit den Gastvocals von Tom Wilson (Blackie & The Rodeo Kings). Dem "Vibe" von David Gogo's
Scheibe kann sich der Bluesfan nur schwer entziehen. Bernd Lorcher
HOOVERPHONIC The President Of The LSD Golf Club PIAS/Rough Trade @@@@@
In ihrer Heimat Belgien hat die vorliegende Scheibe bereits seit Herbst letzten Jahres fĂŒr Furore gesorgt . Nun dĂŒrfen auch die deutschen Fans sich auf zehn ausgefallene TripHop-Pop-Perlen freuen. NatĂŒrlich
stehen die Songs ganz im Zeichen der charismatischen Stimme von Frontfrau Geike Arnaert, die in ihrem ganz persönlichen Klangkosmos agiert. Hooverphonic arbeiten ganz bewusst ohne Computereinsatz, Syntheziser und
OrchesterunterstĂŒtzung. Sie setzen auf die Ausdruckskraft der menschlichen Stimme und eine Psychedelic-geschwĂ€ngerte Instrumentierung. Echt cool! Siggi Mayen
HUSH PUPPIES Silence Is Golden Faith Recordings/Rough Trade @@@@
WĂ€hrend man auf dem DebĂŒtalbum noch ausgiebig einer Soundkollage aus The Who und The Kinks frönte und einen rauen, wilden Garagenrock aus den
Amplifiern jagte, haben sich die fĂŒnf Franzosen auf âSilence Is Goldenâ musikalisch hörbar weiterentwickelt. Sicher gibt es in den elf brandneuen Songs noch jede Menge Platz fĂŒr wabernde Hammondorgel-Exzesse
und auch bitter-böse Gitarrenlicks packen Hush Puppies in ihren Sound. Aber im Ganzen genommen wirken die Arrangements ausbalancierter, weniger ungestĂŒm und in sich geschlossener. Aber keine Angst, wenn es sein
muss und die obligate Ballade verklungen ist, lassen es die Jungs aus Perpignan immer noch krachen. Simone Theobald
BRENDAN KEELEY ReUnion... Dreams For Ireland Rockbottom Records/edel @@@@@
In Irland ist Songwriter und Barde Brendan Keeley seit vielen Jahren eine feste GröĂe. Mit dieser Scheibe schickt er sich nun an, auch die Herzen der deutschen Fans zu erobern. Seine StĂŒcke sind musikalisch
eine sehr ohrgĂ€ngige Mischung aus poppigen Elementen, Folkrock, irischer Klangtradition und atmosphĂ€rischen KlangflĂ€chen. Zu den Highlights der Scheibe zĂ€hlen StĂŒcke wie âDanny Boyâ und âLannegans
Ballâ. Einen exzellenten Eindruck in das MusikverstĂ€ndnis von Keeley bietet auch der stimmige Opener âBelfast Childâ. FĂŒr Folk- und Pop-Freunde gleichermaĂen geeignet. Rainer GuĂ©rich
KITSUNà MAISON Compilation 5 Kitsuné @@@@@
Die französische KitsunĂ© Maison-Reihe geht in die bereits fĂŒnfte Runde und in das Herz aller Electro-Freunde. Mit dabei sind die Electro-Glam-Helden
Fischerspooner (âThe Best Revengeâ), Alan Braxe (âAddictedâ), Rex The Dog (âCirculateâ), Friendly Fires (âOn Boardâ) und viele andere HochkarĂ€ter. Der Name KitsunĂ© bĂŒrgt halt fĂŒr QualitĂ€t! Siggi Mayen
LAXULA In X-ile Via Lactea/Broken Silence @@@@
LaXuLa ist eine spanische Band um die charismatische SĂ€ngerin Monte Palafox. Musikalisch entwirft die Formation auf ihrem Erstlingswerk einen stilistisch
offenen, aber dennoch bezaubernden Klangeintopf, der Flamencogitarren ebenso beinhaltet wie Bandoneon, Samplezutaten, arabische EinflĂŒsse, Rock u.v.m. Open Minded auf hohem Niveau. Rainer GuĂ©rich
LEANDRA Metamorphine e-Wave/Sony BMG @@@@
SĂ€ngerin und Pianistin Leandra beherrscht 5 Sprachen und gibt sich auf âMetamorphineâ einem emotionalen Seelenstriptease hin. Programmingbeats mit der nötigen Schwere werden in den darken Klangkosmos der
SĂ€ngerin eingewoben. Viele ihrer Songs kreisen um Themengebiete wie Trennungsschmerz und Liebe . Auf âThe Art Of Dreamingâ ist Dreadful Shadows-SĂ€nger Sven Friedrich vertreten. Minky Stein
LEDISI Lost & Found Verve/Universal @@@@@
Eine echte Entdeckung ist die aus New Orleans stammende SĂ€ngerin Ledisi, die ĂŒber Verve hier ein sehr schönes und smoothes Album veröffentlicht. Tanzbarer Jazz & Soul steht auf dem Spielplan, wobei als
Reinhörtipps Songs wie âJoyâ und âYou & Meâ empfohlen werden können. Black Music in seiner besten Form. Bernd Lorcher
ERIC LINDELL Low On Cash, Rich In Love Alligator Records/in-akustik @@@@@
Eric Lindell kommt aus New Orleans und legt mit "Low On Cash, Rich In Love" sein bereits zweites Album auf Alligator Records vor. 12 Nummern hat der Bluesgitarrist und SĂ€nger am Start, teilweise sehr
funky und groovend. Wer auf die Scheiben von Buddy Guy steht, wird an dieser Scheibe bestimmt seine Freude haben. Duklas Frisch
CROSBY LOGGINS AND THE LIGHT We All Go Home Provogue Records @@@@
Crosby Loggins ist der Ă€lteste Sohn der amerikanischen Singer/Songwriter-Legende Kenny Loggins. Zusammen mit seiner Band legt Crosby hier ein ĂŒberaus
stimmiges und melodisches Rock-Pop-Album vor, das mit sparsamer Instrumentierung und mit viel Liebe zum Detail ĂŒberzeugt. Dabei sind es vorallem die fein gesponnenen Arrangements im Spannungsfeld zwischen Rock,
Folk, Country und Americana, die gefallen können. Ein ĂŒberzeugendes Konzept, das ohne Kraftmeierei oder kitschige Synthie-Idylle auskommt und bereits heute auf den nĂ€chsten Dreher neugierig macht. Fabian Hauck
WOLF MAAHN Deserteure Libero/Rough Trade @@@@
16 Jahre war das legendĂ€re DebĂŒtalbum von Wolf Maahn aus dem Jahre 1983 im Handel nicht erhĂ€ltlich. Nun erscheint diese liebevoll aufgemachte Digitally Remastered-Version auf Maahns eigenem Libero-Label.
Songs wie "Königsdorf-Tango", "Herren" und "Ich bin German" sind nach wie vor hörenswert, zusÀtzlich gibt es mit "Der Elefant" auch einen Bonustrack, der 1983 lediglich als
Single erschien. FĂŒr alle Maahn-Fans ein sicherer Must-Buy! Tim Beldow
MARTI Unmade Beds Fod Records/Soulfood @@@@@
Ein echter Geheimtipp ist diese Veröffentlichung der italienischen Band Marti, fĂŒr die der SĂ€nger, Schauspieler und Komponist Andrea Bruschi als Namensgeber und Mastermind fungiert. Ganz im Stile eines David
Bowie, Nick Cave oder David Sylvian sorgt er mit seiner markanten und absolut unitalienischen Stimme fĂŒr prickelnde GĂ€nsehautschauer auf Seiten des Höreres. Fein aufgebaute Sounds irgendwo zwischen New Wave und
Singer/Songwriter-Ambiente, vermengt mit instrumentalem Feinschliff (z.B. ein Saxophon) sorgen mit Martis Stimme fĂŒr ein nachhaltig wirkendes Kopfkino. Toll! Fabian Hauck
WOLFGANG MICHELS Zuhause Ferryhouse/Warner @@@@
Wolfgang Michels ist kein SchönsĂ€nger. Seine Songs in deutscher Sprache sind gelebtes Leben. BittersĂŒĂ und nachdenklich, aber auch druckvoll und
fragil verpackt er seine musikalischen Botschaften. Michels ist zweifelsfrei ein Songschreiber, der das Ungeschliffene und Markige liebt. Und das unterscheidet ihn von seinen Genre-Kollegen und macht âZuhauseâ
zu einer ganz besonderen Platte. Simone Theobald
MILU Longing Speaks With Many Tongues Premium Records/Soulfood @@@@@
Milu hat ihre Mila Mar Zeiten wohl endgĂŒltig hinter sich gelassen und prĂ€sentiert sich hier als erwachsene und gereifte KĂŒnstlerin. Im Vordergrund der einzelnen Kompositionen steht hierbei vor allem die
unglaubliche Ausdruckskraft ihrer Stimme, die zu dem aufgerÀumten und fein gewobenen Soundteppich der Aufnahme bestens passt. Fabian Hauck
THE MOOG Sold For Tomorrow India Records/Rough Trade @
The Moog kommen aus Budapest und bieten hier eine wenig geistreiche Schrammelpop-Mischung, die von verschiedenen Kritikern bereits bejubelt wurde. Der
SĂ€nger ist fĂŒr mich jedenfalls nicht der beste seines Fachs. Und das fast schon erlösende âGoodbyeâ trĂ€llert er leider 9 Tracks zu spĂ€t. Minky Stein
MOUNTAIN DE LUXE Selected And Mixed By Lorenzo Al Dino Warner Music @@@@
Eine Doppel-CD als idealer Soundfloor einer stylischen AprĂšs Ski-Party. Darum geht es beim 2nd Issue der âMountain De Luxeâ-Reihe, die DJ Lorenzo Al
Dino hier auf zwei CDs in Szene gesetzt hat. Praktisch genau die Mischung aus Ambient, Lounge und Deep House, welche die âSnow Breaksâ-Partys von Al Dino in den AprĂšs-Ski-Clubs im Zillertal zu legendĂ€ren
Events machten. Die Doppel-CD im edlen Digipack unterteilt sich in eine Luxury (CD1) und Clubbing-Side (CD2). âHĂŒttenclubzauber mit Acts wie Waldeck, Eve St. Jones, Turntable Orchestra, DJ Circle ft. Nicole Tyler
u.v.a. Duklas Frisch
OPERATOR PLEASE Yes Yes Vindictive Brille Records/PIAS @@@@
Entspannte Slow-Mo-Phasen, bei denen man verzĂŒckt mit den Augen rollt, unkomplizierte Reime und in Teilen eine fast zwingende Tanzbarkeit. Das sind die Ingredienzen der brandneuen australischen
Indierock-Formation Operator Please. In Down Under haben die FĂŒnf bereits so richtig eingeschlagen und mit Pop-Ikonen wie Modest Mouse oder Kaiser Chiefs die BĂŒhne geteilt. Jetzt wollen sie mit ihrer aktuellen
Scheibe auch in Old Europe nach dem Rechten sehen, natĂŒrlich nicht ohne ihre erste Singleauskopplung âJust A Song About Ping Pongâ. Einfach nur gute Laune Musik zum ZurĂŒcklehnen und GenieĂen! Frank Zöllner
THE ORB The Dream Stereo Deluxe/edel @@@@@
Ohne Ăbertreibung kann man behaupten, dass The Orb das Elektronik-Genre Ambient House und die entspannten Chillout-Lounges sozusagen im Alleingang erfunden haben. 15 Jahre liegen bereits zwischen ihrer ersten
wegweisenden, 23minĂŒtigen Veröffentlichung âA Huge Ever Growing Pulsating...â und ihrer aktuellen Einspielung. Eine Silberscheibe, die nicht wenige Club-Fans zu wahren BegeisterungsstĂŒrmen hinreiĂen wird,
denn auf âThe Dreamâ arbeiten Dr. Alex Paterson und sein alter Kumpel Youth seit Jahren endlich wieder zusammen. Wie nicht anders zu erwarten, ist eine Synthese aus angesagter Klangkunst, breitreifigem
Ambientsound und Breakbeat-Style entstanden. 15mal servieren uns The Orb den sicheren Griff fĂŒr alle Freunde des Stroboskop-Nebels mit wunderbar smashenden Trancetracks . NatĂŒrlich ist auch genug Stoff fĂŒr die
plĂŒschige Chillout-Couch vorhanden. Perfekt! Frank Zöllner
PARAMOUNT STYLES Failure American Style Cycle/Cargo @@@@
In den letzten fĂŒnf Jahren hat sich der einstige Girls Against Boys-Frontman Scott McCloud mehr im Hintergrund gehalten und nur hier und da mal mit
Courtney Love oder mit dem DJ&Electro-Kid BT an einem Soundtrack gearbeitet. Nun meldet sich der Singer/Songwriter mit einem sehr harmonischen und von Balladen dominierten Album zurĂŒck. Das melodische Konzept
der Scheibe ist dezent gehalten; die Instrumentierung aus Akustik-Gitarre, Cello und kaum Overdubs in Verbindung mit McClouds gefĂ€lligen Vocals darf als gelungen bezeichnet werden. Ein ĂŒberaus homogenes Album! Fabian Hauck
JACKIE PAYNE & STEVE EDMONSON BAND Master Of The Game PHILLIP WALKER Going Back Home Delta Groove/in-akustik @@@@
Zwei empfehlenswerte Neuheiten fĂŒr den Texas-Blues-Freund. âMaster Of The Gameâ heiĂt die famose Zusammenarbeit von Mr. Soul Jackie Payne und Bluesgitarrist Steve Edmonson. Eine sehr relaxte und soulige
Scheibe mit tollen Nummern wie dem rollenden âCabranitoâ und âWarm Rain Fallinââ. Das hat Schmiss! - PHILIPP WALKER ist schon seit den 50er jahren im BluesgeschĂ€ft und wirft seinen gesamten musikalischen
Erfahrungsschatz auf âGoing Back Homeâ in die Wagschale. Auf dem Programm stehen u.a. Nummern von Lightninâ Hopkins, Lowell Fulson und Ray Charles. Tolle, knorrige Vocals und coole Grooves! Bernd Lorcher
PLANLOS Feuer und Flamme Goldene Zeiten/edel @@@@
"Feuer und Flamme" ist das bereits fĂŒnfte Album von Planlos und bedeutet fĂŒr die Band einen groĂen Schritt nach vorne. NatĂŒrlich gibt es noch punkige Nummern wie "Music Is My
Girlfriend"zu hören , der Vierer nascht aber auch bewusst öfter aus anderen Stiltöpfen. Beispielsweise in dem gefĂŒhl-poppigen "Neben dir" und der munteren Ska-Nummer "Alles super". In
dieser Band steckt sehr viel Potential! Minky Stein
CHRIS REA The Return Of The Fabulous Hofner Bluenotesâ edel @@@@
Neues earBook von Chris Rea, das gleich mit 3 CDs aufwarten kann und Musik und Bild sehr genial verbindet. Musikalisch wird es sehr bluesig. CD1 (âThe Delmontsâ) ist rein instrumental gehalten, CD 2+ CD 3
laufen unter dem Titel âHofner Bluenotesâ. Auf den 80 Buchseiten werden Chris Rea & Band, alte Fotos der 50er und 60er Jahre sowie die legendĂ€ren Hofner Gitarren gezeigt. Fabian Hauck
HANS REFFERT Westlich Bb9 Wonderland/Rough Trade @@@@@
Mit dieser CD hat sich der Gitarrist von Guru Guru einen Wunsch erfĂŒllt und eine extrem coole Scheibe auf seiner Lap Steel Guitar (auch Hawaii-Gitarre
genannt) eingespielt. Besonders stimmig und atmosphĂ€risch ist das TitelstĂŒck geraten, das gleichzeitig auch der Opener ist. Ansonsten kann man nur staunen, welche KlĂ€nge Hans Reffert seiner Gitarre entlockt.
Nicht nur fĂŒr den Gitarrenfreund eine echte Entdeckung! Aloha! Rainer GuĂ©rich
BRISA ROCHE Takes Discograph/Alive @@@@
Begnadeten Retro-Pop mit Anleihen der kalifornischen Hippie-Ăra prĂ€sentiert uns Brisa RochĂ© auf ihrem Album âTakesâ. Sie setzt dabei den Sound ihrer DebĂŒtarbeit âThe Chaseâ (2005) konsequent
fort. Ihre einschmeichelnde Stimme steht im Mittelpunkt der 15 Songs, die sie gekonnt mit spartanischer Instrumentierung in Szene setzt. Normalerweise trennt sich beim 3. Album die Spreu vom Weizen, bei Miss Roché
kann man dies getrost schon nach der 2. Einspielung feststellen. Ihre zauberhaften Pop-Perlen, teils mÀrchenhaft-versponnen und mit gelegentlichen Psychedelic-Elementen versehen, gehören zum Besten, was die
internationale Musikszene derzeit zu bieten hat. Simone Theobald
ROOMFUL OF BLUES Raisin' A Ruckus Alligator Records/in-akustik @@@@@
Bereits seit 40 Jahren versorgen Roomful Of Blues ihre Fangemeinde mit einer ĂŒberzeugenden Mischung aus Blues, R'n'B, Swing und Jazz. Mit "Raisin' A Ruckus" steht nun ihr neuestes Werk ins Haus, das
vom Start weg Stimmung in die Bude bringt. Duke Robillard & Co. haben tolle Songs im Schlepptau wie "Big Mamou", "Boogie Woogie Country Girl" und "New Orleans". Eine Scheibe, die
man so schnell nicht wieder zur Seite legt⊠Bernd Lorcher
RUSSKAJA Kasatchok Superstar Chat Chapeau/Soulfood @@@@@
RUSSKAJA sind eine absolut einzigartige Russian-Balkan-Ska-Formation in AchterstÀrke, die mit Sicherheit Schwung in jede Party bringt. Vor allem SÀnger Georgij Makazaria sorgt mit seinem Gesang in russischer
Sprache fĂŒr einen hohen Wiedererkennungswert bei den munteren Songs, welche die Band
mit ungebremster Spielfreude vom Stapel lĂ€sst. Die BlĂ€ser-Fraktion ist doppelt besetzt und sorgt dafĂŒr, dass das Tanzbein zum russischen Polka-Ska zuckt. Anspieltipps sind Titel wie âBojko-Bojkoâ und âDawaiâ. ZusĂ€tzlich gibt es noch eine DVD mit einem Liveauftritt von Russkaja auf dem Wiener Donauinselfest.
Simone Theobald
THE SINGLES Start Again Fading Aways/Alive @@@
The Singles kommen zwar aus der Autostadt Detroit, huldigen auf ihrem zweiten Album âStart Againâ aber unverblĂŒmt den Beatles. Poppige Hooks,
beatleske Harmonien und Songaufbau muten streckenweise wie eine Zeitreise in die Sechziger Jahre an. Den Beatles Fan dĂŒrfte es aber freuen... Duklas Frisch
SON OF DAVE 03 Kartel/Rough Trade @@@@
Der Mann ist ein musikalischer Tausendsassa, ein Alleskönner und eine One-Man-Band, der innerhalb kĂŒrzester Zeit jede Halle im Griff hat. Seit fast 22
Jahren auf Achse hat sich Benjamin Darvill, so heiĂt Son Of Dave mit bĂŒrgerlichem Namen, spĂ€testens seit seinen Supports fĂŒr Supergrass, Grace Jones oder Seeed einen beachtlichen Ruf erspielt. Dabei ist seine
musikalische Bandbreite unverschĂ€mt weit gespannt und reicht vom folkigen Ur-Rhythmus ĂŒber Blues, Country, Rock bis zu gewitzten Improvisationen. Bei seiner dritten Soloeinspielung, sinnigerweise mit â03â
betitelt, heiĂt es erst einmal die Luft anhalten und genau hinhören. Denn auch in den elf neuen Tracks (u.a. mit einer absolut geilen Bearbeitung des Klassikers âLow Riderâ) schöpft Mr. Darvill aus den
verschiedensten Quellen und vermischt das Ganze zu einem groovig-fingerschnippenden Rhythmus-Cocktail. Frank Zöllner
BILL STAINES Old Dogs Red House Records/in-akustik @@@@@
Nanci Griffith zĂ€hlt zu den gröĂten Fans von Bill Staines, der seit vielen Jahrzehnten zu den besten Songwritern der Folkszene zĂ€hlt. Nachdem seine
Fans drei Jahre auf ein neues Album warten mussten, ist die Freude ĂŒber seinen neuen Longplayer âOld Dogsâ groĂ. Songs wie das TitelstĂŒck, âSweet Wyoming Homeâ und âCotten Pickinââ sind glaubhafte
Bekenntnisse von einem der ĂŒberzeugendsten Troubadore, die Amerika zu bieten hat. Minky Stein
OTIS TAYLOR Recapturing The Banjo Telarc/in-akustik @@@@@@
Bluesfreunde aufgepasst, diese Scheibe mĂŒsst ihr euch unbdeingt besorgen! Otis Taylor hat hier zusammen mit befreundeten KĂŒnstlern wie Guy Davis, Corey Harris, Alvin Youngblood Hart, Kebâ Mo und Don Vappie
ein tolles Banjo-Roots-Blues-Album eingespielt. Auf dem Spielplan stehen viele alte Traditionals (u.a. âLes Ognonsâ, âDeep Blue Seaâ), aber natĂŒrlich auch Kompositionen aller Beteiligten. Die einzelnen
Tracks sind mit Banjo und Lap Steel akustisch wunderbar instrumentiert. Als Reinhörtipps empfehlen sich âLive Your Lifeâ und âHey Joeâ, das durch Jimi Hendrix zu Weltruhm kam. Klasse! Rainer GuĂ©rich
TEITUR The Singer edel records @@@@
Teitur kommt von den Faröer Inseln und genieĂt dort einen Singer/Songwriter-Status wie hierzulande vielleicht Herbert Grönemeyer. Seine Songs sind vertonte Kurzgeschichten oder Erlebnisse, die bei
Teitur ihre Spuren hinterlassen haben. FĂŒr den Freund einer melancholisch und nordisch geprĂ€gten Soundkulisse sicher eine Empfehlung wert. Simone Theobald
TOO HOT CLUB Vol.1 Hip Hop Electro Tsunamy Party Alarm/Intergroove 2008 @@@@@
Ziemlich angesagt sind momentan die HipHop meets Electro-Parties, die in diversen Clubs stattfinden. BerĂŒchtigt sind auch die Berliner "Too Hot
Club"-Parties, die einen regelrechten Trend angestoĂen haben, zu dem es passenderweise hier die erste Compi gibt. Die Grenzen zwischen HipHop, Techno und Electro zerflieĂen. Mit dabei sind Acts wie She-Raw
und Zwang, KIZ, Defcon und Khan u.v.a. Siggi Mayen
TRITE RADIO Hereâs To The Moment Your Life Rec./Alive @@@@
Einen Mix aus US-College-Sound, Alternative und Brit-Pop servieren uns die vier MĂŒnsteraner Musiker auf ihrem brandneuen Dreher und haben dabei
tatsÀchlich den einen oder anderen Ohrwurm im GepÀck. Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht dabei eine Synthese aus dezent-unaufdringlicher Instrumentierung und anspruchsvollen Texten, wobei Markus, Mareike, Jan
Malte und Philipp zwischen tiefer Depression, VerlustĂ€ngsten, Euphorie, Liebe und ZĂ€rtlichkeit jede Menge persönlicher Erlebnisse verarbeiten. Ein gelungenes DebĂŒt mit gefĂ€lligen Sound-Stories,
GitarrengeplÀnkel und noisiger Verzweiflung. Frank Zöllner
UN KUARTITO Cerca Del Mar Ăbersee Records/Alive @@@@
Un Kuartito kommen aus dem argentinischen Buenos Aires und ĂŒberzeugen auf "Cerca Del Mar" mit gekonnten Ska- und Reggae-Tunes. Als GĂ€ste sind u.a. auch noch Buju Banton, Fermin Muguruza (Negua
Gorriak) und Che Sudaka mit von der Partie. Als Bonustrack gibt's zudem noch eine auf Spanisch gesungene Coverversion von Sublime's StĂŒck "Santeria". Fabian Hauck
STEVIE RAY VAUGHAN Solos, Sessions & Encores Legacy/Sony BMG @@@@@
18 Jahre nach dem tragischen Tod von Stevie Ray Vaughan hat seine Plattenfirma hier eine beachtenswerte Kollektion diverser Live-Jams zusammengestellt.
Der Titel âSolos, Sessions & Encoresâ ist korrekt gewĂ€hlt, denn auf jeder Nummer ist Stevies Bluesgitarre unverkennbar. Ob nun bei David Bowies Superhit âLetâs Danceâ oder Collaborations mit
KĂŒnstlern wie Jeff Beck (âGoin Downâ), Albert Collins (âAlbertâs Shuffleâ) oder der hĂŒbschen Blueserin Lou Ann Barton (âYou Can Have My Husbandâ). Sehr aufschlussreich das Ganze und als Bereicherung
einer Stevie Ray Vaughan-Sammlung nicht schlecht! Bernd Lorcher
VELVETONE Yip-Yip! Crosscut Records @@@@@
Ein sehr vielschichtiges und atmosphĂ€risch flirrendes Album, das Velvetone aus dem hohen Norden von Deutschland an dieser Stelle vorlegen. Das Quartett um SĂ€nger Ray Devaryo und Gitarrist Tammo LĂŒers
favorisiert eine unberechenbare und dĂŒstere Mischung aus Rockabilly, Soul, Desertrock, Country und Blues-Anleihen. Man könnte sich ihren absolut eigenstĂ€ndigen Soundfloor auch als Beschallung eines Quentin
Tarantino-Streifens vorstellen. Hört euch mal Songs wie âDesperate Heartâ, âGo On Homeâ und âThe Koolerâ an, um in die Groove-Philosophie von Velvetone einzusteigen. Duklas Frisch
RHONDA VINCENT Good Thing Going Rounder Records/in-akustik @@@@
FĂŒr alle Bluegrass-Freunde lohnt sich der Kauf von Rhonda Vincents neuer CD "Good Thing Going". Mrs. Vincent ist schon seit 40 Jahren im MusikgeschĂ€ft und konnte fĂŒr diese Einspielung solch
hochkarÀtige GÀste wie Russell Moore ("I Give All My Love To You") und Keith Urban ("The Water Is Wide") gewinnen. Simone Theobald
DANI WILDE Heal My Blues Ruf Records/in-akustik @@@@@
Die Frauen-Riege im Blues-Zirkus hat einen vielversprechenden Zugang bekommen: Dani Wilde. Die hĂŒbsche SĂ€ngerin & Gitarristin kommt aus England und hat bereits mit Gary Moore auf der BĂŒhne gestanden.
Musikalisch serviert sie auf âHeal My Bluesâ einen sehr atmosphĂ€rischen, authentisch-packenden Chicago-Blues mit wunderbar wabernden Hammonds (âMorgâ Morgan). Kompositionen wie âI Love You More Than I
Hate Myselfâ kommen aus dem tiefsten Herzen. Zusammen mit Candye Kane und Deborah Coleman wird Dani ĂŒbrigens im Rahmen der Blues Caravan-Tour 2008 durch Europa touren. Duklas Frisch
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