7RAY In A Scarlet Sky
7us/HâArt @@@@@
7Rayâs DebĂŒtalbum sollte mit seiner gelungenen Mischung verschiedener Styles (u.a. Rock, Dance, R&B) eine groĂe Hörerschaft ansprechen. Nicht zuletzt
auch wegen des facettenreichen und ausdrucksstarken Gesangs, ĂŒber den 7Ray verfĂŒgt. Der Junge hat den Soul in der Stimme, bringt in balladesken Nummern wie âBeautifulâ Frauenherzen lockerleicht zum Schmelzen.
Weitere Anspieltipps der Scheibe sind vor allem das hymnisch-glamouröse âIn A Scarlet Skyâ (auch im Soundtrack des neuen US-Thrillers âThe Informersâ vertreten) und das gitarreske, nach vorne gehende
ââThe Devil Made Me Doâ. 7Ray hat auf der CD alle FreirĂ€ume, die er braucht und nutzt sie auch gekonnt. Rainer GuĂ©rich
THE ALBUM LEAF A Chorus Of Storytellers Sub Pop/Cargo Records @@@@
Es ist fĂŒr jede Band etwas Besonderes, wenn man auf ein zehnjĂ€hriges JubilĂ€um zurĂŒckblicken kann, dabei vielleicht kurz innehĂ€lt, sich an verschiedene
Ereignisse erinnert und seine kĂŒnstlerische Entwicklung dabei kritisch beleuchtet. So Ă€hnlich erging es auch The Album Leaf und ihrem Mastermind Jimmy LaValle, die zu diesem Anlass mit âA Chorus Of
Storytellerâ gleich noch ein neues Album veröffentlichen. Dabei erleben wir die Band einmal mehr als Meister des dosierten Gasgebens, der spartanischen Instrumentierung und depressiv-melancholischen
Grundstimmung. Trotzdem atmen die Songs verschiedene Schichten musikalischer Imagination und prÀsentieren jenseits irgendwelcher Trends romantisch-verspielte Folk-Balladen mit reichlich Akustik-Feeling.
Fabian Hauck
LUTHER ALLISON Songs From The Road Ruf Records/in-akustik @@@@@
Als CD/DVD-Set erscheint hier ein MItschnitt von Luther Allison, der am 04.07.1997 - einen Monat vor seinem tragischen Tod, vom kanadischen Fernsehen
aufgezeichnet wurde. Die Audio-CD zeigt auf ĂŒber 70min. LĂ€nge einen bestens aufgelegten Allison, der nicht nur in Songs wie âCancel My Checkâ und dem voller Leidenschaft vorgetragenen âLiving In The House Of
The Bluesâ zu groĂer Form auflĂ€uft. Die leicht gekĂŒrzte TV-Fassung auf DVD ist ĂŒbrigens Luthers letzter dokumentierter Auftritt. FĂŒr Blues-Freunde also eine dicke Kaufempfehlung! Bernd Lorcher
WALLIS BIRD New Boots Columbia/Sony Music @@@@@
In ihrer irischen Heimat ist die 26jĂ€hrige Singer/Songwriterin spĂ€testens seit ihrem DebĂŒt âSpoonâ kein Geheimtipp mehr. Sie hat dort in den letzten
beiden Jahren auf allen Festivals gespielt, die Rang und Namen haben. Bei uns ist die junge Dame noch eher unbekannt, was sich mit ihrer brandneuen Scheibe âNew Bootsâ garantiert Ă€ndern dĂŒrfte. Mich hat das
irische EnergiebĂŒndel jedenfalls schon auf ihrer Seite, denn ihre druckvollen Songs, ob mit Akustikklampfe oder E-Gitarre in Szene gesetzt, gehen vom ersten Akkord ins Ohr und machen Laune. Zusammen mit ihrer Band
hat Mrs. Bird eine Scheibe eingespielt, die mit vielschichtigen Melodien, Detailverliebtheit, Vielschichtigkeit und jeder Menge bunter, kurzweiliger Songs aufwarten kann. Das könnte auf die verkrustete Musikszene
wie eine Frischzellenkur wirken... Frank Zöllner
KASPER BJORKE Standing On Top Of Utopia hfn Music @@@@
Aus der dÀnischen Elektronikszene kommt Kasper Björke, der hier seine neueste CD vorstellt. Sein Sound zeichnet sich durch pulsierenden Elektronik-Tools und
poppiger ClubatmosphÀre aus und gewinnt zusÀtzlich durch hochkarÀtige GÀste wie Louise Foo (Giana Factory) und Tomas Höffding (WhoMadeWho). Siggi Mayen
BLUE RODEO The Things We Left Behind CRS/in-akustik @@@@@
Die Independent Country-Rocker Blue Rodeo stellen mit âThe Things We Left Behindâ ihre neue Doppel-CD vor. Wie man es bei Blue Rodeo schon seit 30 Jahren
gewohnt ist, sind die luftigen und emotional geprĂ€gten Kompositionen ĂŒber jeden Zweifel erhaben. Handgemachte Akustikkost trifft auf folkigen Charme (âWaiting For The Worldâ) oder rockt mal ungestĂŒm nach
vorne (âNever Look Backâ). Ein SchmuckstĂŒck fĂŒrs CD-Regal! Rainer GuĂ©rich
BLUES COMPANY OâTown Grooves INAK/in-akustik @@@@@
Nach zwei Jahren ist es wieder einmal Zeit fĂŒr ein neues Album der Blues Company, die nach wie vor besten Chicago-Blues, Harp-Attcken, Gitarrensoli und
âToschosâ markanten Bluesgesang ins Rennen schickt. Als Reinhörempfehlung bietet sich das HarpgetrĂ€nkte âIâm Scared To Moveâ an, auf dem auch Gitarristin Ana Popovic als Gast zu hören ist. Daumen hoch!
Bernd Lorcher
DANNY BRYANTâs REDEYEBAND Just As I Am CRS/in-akustik @@@@@
Bluesgitarrist Danny Bryant ist ein Könner seines Fachs. Zu seinen Vorbildern zĂ€hlen Jimi Hendrix, Eric Clapton und natĂŒrlich sein musiklalischer
âZiehvaterâ Walter Trout, mit dem er ausgiebig getourt hat. Zusammen mit seiner Redeyeband gibt es auf âJust As I Amâ eine ganze Wagenladung flammenden und riffbetonten Gitarrenblues, der es in sich hat. Bis
auf die J. Hiatt-Coverversion âMaster Of Disasterâ finden sich ausschlieĂlich eigene GewĂ€chse des 29jĂ€hrigen SĂ€ngers. Ganz groĂes Blues-Kino mit meinem speziellen Favoriten âEvery Time The Devil Smilesâ.
Rainer Guérich
ROSANNE CASH The List Manhattan/EMI @@@@
Rosanne Cash, die Tochter von Johnny Cash, interpretiert hier eine Liste von 12 ihrer All-Time-Country-Faves. UnterstĂŒtzt wird sie bei ihrem Streifzug durch
die Folk-Country-Geschichte von KĂŒnstlern wie Bruce Springsteen ("Sea Of Heartbreak"), Elvis Costello (âHeartache By The Number") u.a. Duklas Frisch
NICK CAVE & THE BAD SEEDS Tender Prey The Good Son Henryâs Dream Mute/EMI @@@@@
Von NICK CAVE erscheinen gleich drei Neueditionen seiner Alben als edel aufgemachtes CD/DVD-Set. Remasterter Sound, exklusive Liner-Notes, Videos, Rare Tracks
und Dolby 5.1. Surround Mix sind obligatorisch. Dazu enthĂ€lt jedes Set auch einen Film zu der entsprechenden CD mit O-Tönen von KĂŒnstlerkollegen und Fans. Den Auftakt macht âTender Preyâ aus dem Jahre 1988.
Das fĂŒnfte Album wurde in der Besetzung mit Blixa Bargeld eingespielt und enthĂ€lt den Hit âThe Mery Seatâ. â Auf âThe Good Sonâ aus dem Jahre 1990 setzten Nick Cave & The Bad Seeds verstĂ€rkt auf
ohrgĂ€ngiges Material, das einer breiten Hörerschaft gefallen sollte. Interessant fĂŒr Fans sind auf der DVD insbesondere die Doku âDo You Love Me Like I Love Youâ und gleich drei Bonustracks (âThe Train
Songâ, âCocks 'n' Assesâ, âHelplessâ). â Auf âHenryâs Dreamâ aus dem Jahre 1992 arbeitete Cave erstmals mit den beiden Musikern Martyn P. Casey und Conway Savage, die ab diesem Zeitpunkt zum festen
Line-Up zĂ€hlen sollten. Auf der Bonus-DVD gibt es interessantes Livematerial und auch eine akustische Version des StĂŒcks âJack The Ripperâ zu hören. Insgesamt also drei lohnende KĂ€ufe fĂŒr alle Nick
Cave-Fans. Duklas Frisch
THE CHIEFTAINS feat. RY COODER San Patricio Hearmusic/Universal @@@@@
Mit Ry Cooder hatten die Chieftains schon einmal im Jahre 1996 zusammen gearbeitet. Damals ging es um die Musik der âverlorenen keltischen Provinzâ
Galizien. Diesmal geht es um die musikalische Aufarbeitung der Geschichte der San Patricios im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. In den Kompositionen ging es Chieftains-Mastermind Paddy Maloney allerdings weniger um
die Schlachten, sondern um Themen wie Liebe, Verlust und TrĂ€ume. Traditionelle mexikanische Lieder treffen auf irisches Soundkolorit und den Genius von Ry Cooder, der auf âThe Sands Of Mexicoâ auch als SĂ€nger
zu hören ist. Ute Bahn
COBBLESTONE JAZZ The Modern Deep Left Quartet !K7/Alive @@@@
Gut zweieinhalb Jahre mussten ins Land gehen, bevor Mathew Jonson, Danuel Tate und Tyger Dhula nach ihrem phĂ€nomenalen DebĂŒt â23 Secondsâ endlich neuen
Tanzstoff fĂŒr die Floors lieferten. âThe Modern Deep Left Quartetâ zeigt die Jungs musikalisch und kreativ verstĂ€rkt durch Neuzugang Colin de la Plante. Ansonsten haben sich die Meister der Turntables wieder
zusammengefunden, um uns einen groovigen Alltime-Mix mit sonoren Beschwörungsformeln und perkussiven Exzessen um die Ohren zu hauen. Auf dieser Scheibe findet sich definitiv die Tanz-Hymne des nÀchsten Sommers und
das Retro-Disco-Fieber wird bedient bis die Boxenmembranen tropfen. Frank Zöllner
KRISTA DETOR Chocolate Paper Suites Corazong Records/Sunny Moon @@@@@
Eine echte Entdeckung ist SĂ€ngerin und Pianistin Krista Detor, die stimmlich und musikalisch irgendwo zwischen Patti Smith und Sheryl Crow liegt. Auf den
Songs von âChocolate Paper Suitesâ lĂ€sst sie sich von Instrumenten wie Gitarre (u.a. Colin Linden), Banjo, Bass und Schlagwerk begleiten und lĂ€uft nicht nur in Songs wie âMiddle Of A Breakdownâ
und âDeliver Meâ zu groĂer Form auf. In den oftmals spĂ€rlich instrumentieren StĂŒcken kann sich ihre warme und charismatische Folk-Stimme exzellent entfalten. Geheimtipp! Minky Stein
DONNACHA COSTELLO Before We Say Goodbye Poker Flat Recordings @@@@
Die Zukunft nimmt einfach kein Ende, denn der irische Producer, Remixer und Turntabler Donnacha Costello lÀsst mal wieder die Floors erzittern. Zwischen
schwerem Chicago-House, Detroit Techno und UK Ambient hat der Meister einen Trank zusammengebraut, der es in sich hat und einige richtige Kracher bereithÀlt. Schwere Bassgeschosse und ultraphatte Beats stehen klar
im Vordergrund der Produktion und aktivieren lĂ€ngst abgestorben geglaubte Gehirnzellen. âHands In The Airâ lautet das Motto, wenn Meister Costello unter die Stroboskope bittet und mit massiger Deepness den
Laden zum Kochen bringt. Fabian Hauck
DE/VISION Popgefahr Popgefahr Rec./Soulfood @@@@
Hört man sich die brandneue Scheibe von De/Vision an,glaubt man kaum, dass die deutsche Synthie-Band bereits seit 1988 im GeschÀft ist. Ihr progressiver
Elektro-Pop mit Anleihen aus Trance und Indie geht immer noch vom ersten Akkord an in die Beine. âPopgefahrâ pflĂŒgt sich gnadenlos durch die GehörgĂ€nge, wobei die treibenden Bass-Travel-Versionen Lust auf
mehr machen. De/Vision erfinden sich aber keineswegs immer wieder neu. Sie fusionieren ihre Mitsing-Hymnen auf unwiderstehliche Art mit bohrenden Outback-Rhythmen und einer rotzigen Industrial-Trance-Wumme.
Kommt gut! Frank Zöllner
DR. WILL Speak Of The Devil Pepper Cake/ZYX Music @@@@@
Es ist angerichtet: Tief in die SĂŒmpfe Louisianas geht es auf der neuen CD von Dr. Will, der auf âSpeak Of The Devilâ einen nĂ€hrhaften Voodoo-Blues mit
wabernden Gitarren, Hammonds, Banjo und beschwörenden Vocals zusammengeköchelt hat. Der Zauber und die Magie New Orleans sind jederzeit spĂŒrbar, beispielsweise im PosaunengetrĂ€nkten âNo Shelterâ oder dem
raschelnd-zirpenden âRun! Run!â. Tolle Scheibe! Rainer GuĂ©rich
THOMAS DYBDAHL Thomas Dybdahl Last Suppa/PIAS/Rough Trade @@@@
Die neueste Einspielung von Thomas Dybdahl erlaubt tiefe Einblicke in die norwegische Seele und ist auf weiten Strecken seine intensivste Arbeit. Vier
VorgÀnger-Alben gehen bereits auf das Konto des vielseitigen und kreativen Singer/Songwriters aus dem hohen Norden, aber selten wirkte Thomas Dybdahl so akustisch-verspielt, unprÀtentiös, zerbrechlich und
gleichzeitig lebensfroh wie auf seinem selbstbetitelten neuesten Album. Den interessierten Fan erwarten keine ausladenden Protznummern und sinfonischen Klangkeulen, sondern handgemachte, kompakte Melodien mit hohem
Wiedererkennungswert und gutdosierte GitarreneinsÀtze, die Lust auf mehr machen. Fabian Hauck
EDELSCHWARZ Briten,Bauern & Barone Lawine/Sony Music @@@@@
Bei Edelschwarz, dem Vierer um Jodler und Ziehharmonika-Spezi Siegfried Haglmo, trifft harte Rockmusik auf bayerische Volksmusik und Elektronika. Ergebnis ist
eine höchst unterhaltsame und unkonventionelle Musikmixtur, die schon ab dem Opener "Do hots brennt" Spaà macht. Ein urbaner, zeitgenössischer und einzigartiger Sound, den man durchaus als "Neue
Alpine HÀrte" bezeichnen könnte. Duklas Frisch
AMIT EREZ Last Night When I Tried To Sleep I Felt The Ocean With My Fingertips Anova/Intergroove @@@
Der Singer/Songwriter aus Israel ist ein Freund der leisen Töne, weshalb seine Akustik-Klampfe auch in den zehn Songs unentwegt zum Einsatz kommt.
Amit erzĂ€hlt kleine, intensive Geschichten, oft melancholisch und voller Weltschmerz vorgetragen, dann aber wieder fordernd und ĂŒberaus rockig. Ein Album voller Herzblut und Leidenschaft, das immer dann am besten
ist, wenn Amit seinen sechs Saiten die Sporen gibt! Frank Zöllner
BRYAN FERRY The Best Of Virgin/EMI @@@@@
Sehr schöne Retrospektive von Bryan Ferry, die als CD und als CD/DVD-Set erscheint. 19 seiner gröĂten Hits finden sich auf der CD, darunter Klassiker wie
âLetâs Stick Togetherâ, âLimboâ und âKiss And Tellâ. Dazu gibt es noch zwei Bonustracks: das speziell fĂŒr diese Compilation neu aufgenommene âI Donât Want To Go On Without Youâ und ein Alternate
Take von âA Fool For Loveâ. Die DVD ist voll gefĂŒllt mit sĂ€mtlichen Bryan Ferry Videoclips, TV-Auftritten und Bonusmaterial. Klasse! Duklas Frisch
FLEETWOOD MAC Original Album Classics Columbia/Sony Music @@@@@@
Einfach genial ist der Blues, den Fleetwood Mac auf ihren drei Alben âFleetwood Macâ (1968), âMr. Wonderfulâ (1969) und âThe Pious Bird Of Good
Omenâ (1969) einspielten. Diese Meisterwerke ehrlicher und packender Blueskunst (noch mit Peter Green und Jeremy Spencer eingespielt) gibt es auf dieser tollen 3CD-Box zu hören - kann ich nur wĂ€rmstens empfehlen!
Bernd Lorcher
SILKE FROST Tagebuchmusik BMG Rights/Rough Trade @@@@
Der Titel macht es deutlich: Hier bekennt sich eine junge KĂŒnstlerin mit ihrer Musik und ihren deutschsprachigen Texten offen zu ihrer inneren GefĂŒhlswelt.
Das ist beachtenswert, ebenso wie das musikalische Spektrum, das Silke zwischen Pop, Rock, Singer/Songwriter und Chanson bietet. Als Produzent fungierte kein Geringerer als Micki Meuser (u.a. Ărzte, Silly).
Simone Theobald
GONJASUFI A Sufi And A Killer Warp Records/Rough Trade @@@
Wer sich auf die musikalischen Frontalangriffe von DJ & Produzent The Gaslamp Killer und einigen seiner WeggefÀhrten (u.a. Sumach, Mainfraime, Los
Angelino) einlĂ€sst, muss wirklich kerngesund und darĂŒber hinaus ein kreativer Freigeist sein. Alle anderen wird die wilde Mixtur aus atonalen Klangexperimenten, Time-Tunnel-Effekten, Elektro-Frickeleien,
VersatzstĂŒcken und SphĂ€renklĂ€ngen in den Wahnsinn treiben. Wer hier nach dem berĂŒhmten roten Faden sucht, wird sich in ĂŒbersteuerten Frequenzen, Underground-Treue und reduziertem Minimal-Techno verlieren, bevor
er den Verstand verliert. Hier werden sÀmtliche bekannten Sparten bedient und noch einige unbekannte ebenfalls, was einem soliden Groove allerdings keinen Abbruch tut. Frank Zöllner
GUITAR SHORTY Bare Knuckle Alligator Rec./in-akustik @@@@@@
Dampfenden und knackigen Blues tischt uns Guitar Shorty und seine Sidecrew um Bassist Wyzard und Keyboarder Alex Alessandroni hier auf. Schon der inbrĂŒnstige
Opener âPlease Mr. Presidentâ mit flammender E-Gitarre und dem tollen Gesang von Shorty kann restlos ĂŒberzeugen. Es wird aber auch richtig schön funky, u.a. in âToo Hard To Love Youâ und âTrue Liesâ.
Erstklassige Scheibe, die eine Ehrenrunde in meinem CD-Player drehen darf. Rainer Guérich
HAYSEED DIXIE Killer Grass Cooking Vinyl/Indigo @@@@@
FĂŒr ihren abgedrehten und energetischen Country/Bluegrass sind die Hayseed Dixies ja schon seit lĂ€ngerem bekannt. Auf ihrem 8-ten Studioalbum, das ĂŒbrigens
als CD/DVD-Set erscheint, servieren sie uns nun wieder eine gelungene Kostprobe ihres Könnens. Neben Eigenkompositionen haben es vor allem die 6 originellen Coverversionen in sich. So bekommen u.a. Queens
âBohemian Rhapsodyâ, Prodigys âOmenâ und Black Sabbaths âSabbath Bloody Sabbathâ ein flinkes Bluegrass-Update verpasst. Selbst vor Mozart schrecken die Dixies nicht zurĂŒck und machen aus der verstaubten
Komposition eine Gutelaune-Nummer (âEine kleine Trinkmusikâ). Ein Blick in die DVD lohnt sich. Dort finden sich zahlreiche Videos und die StĂŒcke des Albums als unedited multi-track audio files zum selber
Mischen. Minky Stein
THE HOLLIES Midas Touch/The Very Best Of EMI @@@@
Man kann es kaum glauben: Seit fast 4 Jahrzehnten gibt es nun schon die englische Pop/Rock-Formation The Hollies, die nach wie vor aktiv ist und derzeit
gerade in England tourt. Da kommt diese Doppel-CD mit ihren 48 Tracks gerade recht, spannt sie doch den Bogen von den frĂŒhen Hits ("Searchin'", "Stay") ĂŒber ihre bekanntesten Smasher ("The
Air That I Breathe", "Carrie Anne") bis hin zum TitelstĂŒck ihres aktuellen Albums aus dem letzten Jahr ("Then, Now Always"). Dazu gibt es als besonderes Bonbon auch noch zwei bis dato
unveröffentlichte Livetitel aus dem letzen Jahr ("The Baby", "I Would Fly"). Fabian Hauck
HOLLYWOOD BLUE FLAMES Deep In America Delta Groove/in-akustik @@@@@
Die Hollywood Blue Flames haben sich mit ihrem ehrlichen Westcoast Blues in die Herzen der Fans gespielt. Mehrere Blues Music Awards waren der verdiente Lohn
fĂŒr ihren authentischen, rollenden und mit voller Inbrunst gespielten Blues. Wer das Sextett noch nicht kennt, sollte sich vorliegende Doppel-CD besorgen. CD1 bietet einen respektablen Querschnitt ihrer bisherigen
Werke, ergÀnzt mit rarem und teils neu eingespieltem Material (u.a. mit Junior Watson als Gast). Auf der zweiten CD sind Liveaufnahmen aus den Jahren 1979-1980 von der Hollywood Fats Band zu hören, aus dem die
Hollywood Blue Flames schlieĂlich hervorgegangen sind. Bernd Lorcher
THE HOLMES BROTHERS Feed My Soul Alligator/in-akustik @@@@@
Schon seit vielen Jahrzehnten bĂŒrgen die Holmes Brothers fĂŒr einen unnachahmlichen Blues & Soul, den sie mit Roots-Elementen wĂŒrzen. FĂŒr ihr neues
Album âFeed My Soulâ lieĂ sich das Trio vier Jahre Zeit, was der Songauswahl gut bekommen ist. Den Auftakt macht der muntere mit Hammonds und Guitarlicks verzierte Bluesstomper âDark Cloudâ, der
von dem wunderbaren, mit mehrstimmigen Chorgesang intonierten âEdge Of The Ledgeâ gefolgt wird. In diese Nummer legen die Holmes Brothers ihre ganze Verve hinein, ebenso wie in das mit deepen Soulgesang
gecroonte TitelstĂŒck. Schön! Rainer GuĂ©rich
JAVELIN No Mas
Luaka Bop @@@@
Ins Leben gerufen wurden Javelin wÀhrend einer Party von den beiden Cousins Tom van Buskirk und George Langford. Von Anfang an stand ihr musikalisches
Potential ganz im Zeichen unorthodoxer und gutdosierter Club&Lounge-Sounds. Mit einer Kollektion aus programmierten Sampling-Effects, gesampelten Instrumenten, elektronischen Frickeleien und jeder Menge
verrĂŒckten Ideen rĂŒckten Javelin den Floors zu Leibe und bombadierten diese mit ihrem sonnigen Charme und disharmonischen MelodieverlĂ€ufen. âNo Masâ heiĂt ihr neuester Output und ist wieder ein musikalischer
Trip ins Epizentrum der Extreme. Da wird Geschrammel allererster KajĂŒte geboten und mit herrlich ĂŒberdrehten Soundcollagen und trancigen Vocal-LĂ€ufen kombiniert. Es knarzt, zwitschert und blubbert! Siggi Mayen
JIL IS LUCKY Jil Is Lucky Roy Music/Rough Trade @@@@
Mal abgesehen davon, dass man beim Durchlesen des Presse-Infos von Jil den Eindruck bekommt, dass der Gute einmal zuviel an der Patex-Tube geschnĂŒffelt hat,
sind die zwölf Songs seiner aktuellen, selbstbetitelten Scheibe durch die Bank Kracher mit Ohrwurm-Charakter. Da wird quer durch die Stil-Palette gewildert, dass es eine wahre Freude ist. Ob gefÀlliges
Popliedchen, Akustik-Ballade, Latin-Flair oder elektrifizierte Disco-Rhythmen, Jil und seine ihm musikalisch-kreativ ergebene Sidecrew ziehen alle Register. Kein schwammiger Einheitsbrei, hier wird Stiloffenheit und
Einfallsreichtum groà geschrieben. Eigentlich freut man sich nach jedem Song bereits auf den nÀchsten... Siggi Mayen
GEORG LEVIN Everything Must Change Barely Breaking Even/BBE @@@@
Hört man sich die ersten Tracks seiner neuen Scheibe an, ist man nicht selten an einen speedigen 70er & 80er Jahre-Sound à la Earth, Wind & Fire
oder Prince erinnert. Die Rede ist von dem deutschen Ausnahme-Musiker Georg Levin, der mit âEverything Must Changeâ seine zweite Arbeit vorlegt und mit einer genialen Mischung aus Pop, Soul, Funk und Electro
aufwartet. Dazu konzipiert der Wahl-Berliner einen synthetischen Waschbrett-Sound, der auch bestens auf den Floors funktioniert und wie in dem groĂartigen âTime To Reenactâ an den besten Laidback-Sound der
Crusaders erinnert. Siggi Mayen
LUNIK Small Lights In The Dark
F.O.D. Records @@@
In der Schweiz sind Lunik schon richtige Stars, in Deutschland hat es bis dato noch nicht geklappt. Ob sich das mit dem neuen Longplayer âSmall Lights In
The Darkâ Ă€ndern wird, bleibt abzuwarten. Ihr Hochglanz-Pop ist sauber produziert und ganz auf die Stimme der hĂŒbschen Frontfrau Jael zugeschneidert. Minky Stein
MANTLER Monody
Tomlab @@@@
Mit der vorliegenden Scheibe zementiert Chris A. Cummings aka Mantler endgĂŒltig seinen Ruf als Multi-Stilist und musikalischer Freigeist. Locker-flockig
gelingt es dem Tausendsassa in den elf brandneuen Songs einen Mix aus Rock, RânâB, Pop, Electro und Jazz aus dem Ărmel zu schĂŒtteln, das es eine wahre Freude ist. Selten ist mir ein entspannteres Album als
âMonodyâ untergekommen. Trotzdem funktionieren die Tracks zwischen gestauchten Beats, abgehangenen Vibes und auf halbem Weg zur Melodie stehengebliebenen Rhythmen wie aus einem Guss. Wolkiger Pop trifft auf
Spurenelemente des Jazz im Verbund mit staubtrockenen Filigran-Vocals. Fabian Hauck
VANESSA MAURISCHAT Intim Monopol Records/da Music @@@@
Live-Soloprogramm der Wahlberlinerin Vanessa Maurischat, die hier ihre Songbotschaften ĂŒber die Liebe und das Leben gekonnt und witzig in Szene
setzt. Ihre Songs und Anekdoten begleitet sie nicht nur mit ihrem emotionsgeladenen Gesang, der schon etwas von Chanson hat, sondern auch mit ihrem ausdrucksstarken Pianospiel. In sparsamen Dosen wird sie
zusĂ€tzlich noch von Jazz-Trommler Micky Bister begleitet. StĂŒcke wie âManche Menschenâ und âBerlin Oktoberâ dĂŒrften auch Rosenstolz-Fans gefallen... Simone Theobald
MEENA Try Me
Ruf Records/in-akustik @@@@@
Jung, hĂŒbsch und mit einer Bluesstimme ausgestattet, die an Janis Joplin erinnert. Das kommt mir beim Hören von Meena in den Sinn. TatsĂ€chlich hat die
Blueserin das Herz am rechten Fleck und liefert hier eine facettenreiche 12-Takt-Rille ab, die durch die Hinzunahme von Topgitarristen wie Coco Montoya, Erja Lyytinen und Chris Fillmore zusÀtzlich geadelt wird. Als
Warm-Up-Vorschlag bietet sich das cool nach vorne tĂ€nzelnde âNothing Leftâ an. Rainer GuĂ©rich
MINOR MAJORITY Either Way I Think You Know Strange Ways/Indigo @@@@@
Wunderschöner , emotionsbetonter Indiepop aus Norwegen. Wer auch nur etwas fĂŒr Gruppen wie Tindersticks und Lambchop ĂŒbrig hat, wird diese Scheibe lieben.
Der ruhige und ganz auf AtmosphĂ€re zugeschnittene Bandsound wird von der charismatischen und melancholischen Stimme von Pal Angelskar getragen und mit handgemachter Musik ins rechte Licht gerĂŒckt. Anspieltipp ist
das groĂartige âAfter Tonightâ. Minky Stein
COCO MONTOYA I Want It All Back Ruf Records/in-akustik @@@@@
Coco Montoya lege ich aus meiner Bluessamlung immer gerne mal wieder auf. Sein glĂŒhendes und variantenreiches Gitarrenspiel und sein ausdrucksstarker
Bluesgesang grooven extrem stilvoll durch die Lautsprechermembranen. Dies ist natĂŒrlich auch auf seinem neuen Werk âI Want It All Backâ der Fall, bei dem er von keinem Geringeren als Kebâ Moâ, der auch als
Co-Produzent fungierte, unterstĂŒtzt wird. Ob nun beim lĂ€ssig-hymnischen Flow des TitelstĂŒcks oder auf Hammond und Harp-getrĂ€nkten Nummern wie âFannie Mae: Coco Montoya macht immer eine gute
Figur! Rainer Guérich
WILLIE MURPHY A Shot Of Love I A Time Of Need/Autobiographical Notes Red House Records/in-akustik @@@@@@
Gleich mit einer Doppel-CD meldet sich Blueser Willie Murphy zurĂŒck und kann mich restlos begeistern. Kraftvoller, packender und energiegeladener Blues, Funk
und Soul gibt es auf den 20 groĂartigen Tracks zuhauf. Ich empfehle als Warm-Up-Vorschlag mal das cool abgehangene und fast neunminĂŒtige âLand Of 1000 Dancesâ. Ein echter Boxenkiller! Rainer GuĂ©rich
OKU & THE REGGAEROCKERS Musopia Musopia Music/NewMusic @@@@
Bereits der 2. Output der saarlÀndischen Reggae-Experten. Im Vordergrund steht die treibend-dynamische Brass-Section aus Posaune, Trompete und Saxophon, die
den Nummern so richtig Dampf macht. Dazu gesellen sich funkige Beats, in Zeitlupe gespielte Dub-Cluster und natĂŒrlich die Lyrics, abwechselnd in deutscher und englischer Sprache. Besonders auf der BĂŒhne zeigt die
Combo, was sie drauf hat und zieht zwischen harten Rocklines und Jamaika-Feeling alle Register. Das Saarland scheint in Sachen âJamaikaâ also nicht nur auf politischer Ebene richtungsweisend zu sein.
Fabian Hauck
MARIO PERCUDANI New Day Tanzan-Bob Media/Sony Music @@@@
Handgemachte Soloscheibe des italienischen SĂ€ngers und Gitarristen Mario Percudani, der in seiner Heimat durch seine Rockband âHungryheartâ und sein
Bluesprojekt âBluevilleâ einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Die 10 Songs von âNew Dayâ liegen irgenwo in der Schnittmenge zwischen Americana, Singer/Songwriter und Blues. Das Klangbild ist sehr
luftig und prĂ€gnant. Anspieltipp ist das bluesig angehauchte âDonât Bother Meâ. Minky Stein
ELVIS PRESLEY 75 RCA/Sony Music @@@@@
Am 08.01.2010 wĂ€re Elvis Presley 75 Jahre alt geworden. Grund genug, um diesen ganz speziellen Anlass mit einer opulenten 3CD-Box mit seinen 75 gröĂten
Hits zu wĂŒrdigen. Von âHeartbreak Hotelâ bis âThatâs All Rightâ sind alle Smasher mit dabei. Der King of Rock ânâ Roll ist lebendiger denn je... Minky Stein
EROS RAMAZZOTTI The Collection Sony Music @@@@
In einer edel aufgemachten CD-Box erscheinen die ersten fĂŒnf Alben des italienischen Schmusebarden Eros Ramazzotti. Klasse ist natĂŒrlich sein DebĂŒt
âCuori Agitatiâ aus dem Jahre 1985 mit dem Hit âUna Storia Importanteâ. Ebenfalls in der liebevoll aufgemachten Box finden sich die Scheiben âNuovi Eroiâ (1986), âIn Certi Momentiâ (1987), âMusica
Ăâ (1988) und âIn Ogni Sensoâ (1990). Ramazzotti-Herz, was willst du mehr? Simone Theobald
BERND RINSER Got You Driftwood/Fenn Music @@@@@
SĂ€nger, Gitarrist und Mundharmonika-Spieler Bernd Rinser ist bekannt fĂŒr seinen authentischen und atmosphĂ€rischen Swamp-Rock-Blues. Auf seiner neuen CD
"Got You" gibt er uns hierzu wieder eine gelungene Kostprobe. Schwitzendes Sumpfdelta-Klima erwartet uns auf "Got You". "Eyes Cold As Ice" ist geprÀgt von schwelenden Gitarrenhooks,
ĂŒber die sich die raue Stimme Rinsers legt. Sehr schön ist auch das sechseinhalbminĂŒtige "The Chapel", eine akustische Country-Blues-Nummer zum coolen Relaxen. Ein schillerndes, zeitloses und
facettenreiches Kleinod, das irgendwo zwischen Swamp-Rock, Country, Rootsrock und Blues angesiedelt ist. Rainer Guérich
PAUL ROLAND Duel Syborg Music/Noca Media @@@@
Neuedition von âDuelâ, Paul Rolands bester Rille aus dem Jahr 1989 in perfekt abgemischtem und digital ĂŒberarbeitetem Sound. Fans der kontrollierten
Ekstase mit gelegentlichen Irish-Folk-Anleihen werden bei den elf Tracks plus reichlich Bonusmaterial ins Jubilieren kommen. Frank Zöllner
THE RUBY SUNS Fight Softly Memphis Industries/Rough Trade @@@
Mit der brandneuen Rille der Ruby Suns kommt recht interessanter Avantgarde-Pop vom anderen Ende der Welt, genauer gesagt aus Neuseeland. Hier hat die Truppe
um Bandleader Ryan McPhun schon einige Credibilitiy gesammelt und bringt mit âFight Softlyâ ihr drittes Album an den Start. DafĂŒr bedienen sich The Ruby Suns einer locker gestrickten Mixtur aus 80er
Elektro-Phantasien, Harmoniegesang, Fleetwood Mac-Anleihen und weitgespannten KlangmodalitĂ€ten, die in unbekannte Bereiche entfĂŒhren. Nicht in jedem Song eine Offenbarung, aber doch fĂŒr eine Entdeckung gut.
Fabian Hauck
SEBASTIAN RUIN Sebastian Ruin 9a Music @@@@
Deutschsprachige Musik kann ich mir normalerweise nicht anhören, aber was Sebastian Ruin auf seinem DebĂŒt anstellt, ist aller Ehren wert. Intelligente Texte
(u.a. âSchöpfer, Penner, Heldâ, âDas Spiel das jeder kenntâ) verbinden sich mit Indiepop, schmissigem Groove, fettem Reggae (âWohin?â) und handgemachter Musik. Durchaus eine Empfehlung wert!
Rainer Guérich
SANTANA Supernatural
Legacy/Sony Music @@@@@@
"Supernatural" aus dem Jahre 1999 ist Carlos Santanas erfolgreichstes Album seiner langjÀhrigen Karriere. Rechtzeitig zum 10jÀhrigen Erscheinen
erscheint eine aufwĂ€ndige und liebevoll gestaltete Deluxe-Neuedition, die nicht nur das remasterte Originalalbum beinhaltet, sondern auch noch durch eine prall gefĂŒllte zweite Bonus-CD begeistern kann. 7 der 11
Tracks sind unveröffentlicht, darunter auch "Rain Down On Me" (featuring Dave Matthews) und "The Calling Jam" (featuring Eric Clapton). Zugreifen! Duklas Frisch
SANTANA Original Album Classics
Columbia/Sony Music @@@@@
Und gleich noch einmal Santana. In der âOriginal Album Classicsâ werden gleich 3 Soloalben des Meisters zwischen 1974 bis 1980 veröffentlicht.
Interessant hierbei vor allem âIlluminationsâ aus dem Jahre 1974, welches zusammen mit Jazzerin Alice Contrane entstand. Das Können Santanas unterstreichen auch die beiden Scheiben âOneness - Silver Dreams,
Golden Realityâ (1979) und âThe Swing Of Delightâ (1980). Die 3 remasterten Alben kommen in den obligatorischen Cardboard-Sleeves in separater Schuberbox. Top! Duklas Frisch
SCIENCE FICTION THEATER Pimp Town Traumton Records/Indigo @@@@
Raumpatrouille Orion landet auf dem Planeten der Affen, trifft dort Mr. Spock aus Raumschiff Enterprise und liefert sich mit halbseidenen Gangstern Marke
Edgar Wallace eine wilde SchieĂerei. So oder doch so Ă€hnlich könnte man den vorliegenden Soundtrack des Science Fiction Theaters beschreiben. Dabei gestatten uns der ZĂŒricher Ausnahme-Saxophonist und seine
âPulp-Truppeâ einen Einblick in den ganz persönlichen Soundkosmos ihrer Jugendtage. So entstehen neben nostalgisch-melancholischen Erinnerungen an lĂ€ngst vergangene Kino & TV-Zeiten einige aufregende
Jazz-Experimente fĂŒr Groove-Feinschmecker mit einem Faible fĂŒr feingewĂŒrzte Kracheinlagen. Simone Theobald
SHY CHILD Liquid Love Wall Of Sound/Rough Trade @@
Das neueste Machwerk des Brooklyn-Duos Pete Cafarella und Nate Smith aka Shy Child nennt sich âLiquid Loveâ und ist ein zuckersĂŒĂes
Elektro-Pop-Kirmesdisco-Album ĂŒbelster Sorte. Dabei sind die immer gleichen Deep-Vibes und die stompenden Floor-Beats eigentlich noch der angenehmere Part der 10 Tracks. Was einem allerdings gehörig auf den Zeiger
geht, ist der in jedem Song zu hörende kastratenhafte Harmoniegesang, der mich spĂ€testens nach Track Nr. 3 den Notschalter drĂŒcken lĂ€sst. Wenn es ein Synonym fĂŒr Einfallslosigkeit gibt, dann heiĂt es Shy Child.
Siggi Mayen
STEELEYE SPAN Cogs, Wheels And Lovers Park Records/Broken Silence @@@@@
Wieder mal ein gelungenes neues Studioalbum der unermĂŒdlichen Steeleye Span. Die 11 StĂŒcke auf âCogs , Wheels And Loversâ sind eine ausgewogene Balance
zwischen fragilen Folkmelodien (âLocks And Boltsâ) und klassischem Folkrock (âCreeping Janeâ). ErwĂ€hnt werden muss auch, dass SĂ€ngerin Maddy Prior wieder in das Original-Line-Up zurĂŒckgekehrt ist,
was den neuen Songs Ă€uĂerst gut bekommen ist. Minky Stein
TOK TOK Bullet In The Hand
Tok Tok Records/Intergroove @@@@
Das Berliner Techno Duo Tok Tok greift auf seinem neuesten Release so richtig tief in die Trickkiste. Wer bei den beiden Turntablern irgendwelche
Rhythmuslinien oder Stilrichtungen erwartet, wird von Anfang bis Ende enttÀuscht. Hier wird Freigeist und Freestyling zelebriert. Zwischen Breakbeats, House, Detroit, Industrial und HipHop ist so gut wie alles
möglich. Die groĂe Kunst der Beiden liegt dabei in einem spinnennetzartig ausgearbeiteten Mix, der chirurgisch-sterilen Metallic-Techno mit phatten Elektro-Smashern vereint. Frank Zöllner
STEFAN WAGGERSHAUSEN So ist das Spiel Ariola/Sony Music @@@@@
Nach 14jĂ€hriger Pause veröffentlicht Stefan Waggershausen, der Song-Poet mit der lĂ€ssig-charmanten Stimme und dem unverkennbaren Faible fĂŒr handgemachte
Musik, sein neues Album. âSo ist das Spielâ beinhaltet 12 zeitlose Tracks, die zu jeder Tages- und Nachtzeit funktionieren und dem Hörer wohlige GĂ€nsehautschauer ĂŒber den RĂŒcken jagen. Ganz stark klingt das
mit einer Mark Knopfler-Gitarre daher kommende âSonne im Westenâ und das bĂ€rbeiĂige, mit schöner Slidegitarre und einem verschmitzten Augenzwinkern vorgetragene âDer alte Wolf wird langsam grauâ. Keine
Frage: SW hatâs immer noch voll drauf. Scheinbar mĂŒhelos lotet er mit seinem Charisma die menschliche Emotions-Palette zwischen Liebesbeziehungen, Hoffnungen, Selbstreflexion und autobiographischen Erlebnissen
aus. Als GÀste mit im Studio waren u.a. Alice, Annett Louisan, Nena, Sasha u.v.a. Rainer Guérich
WORTFRONT Freilandherz TextTon Records/Broken Silence @@@@
Vorliegende Scheibe ist bereits das vierte Album von Sandra Kreisler und Roger Stern. Wer ihre sprachgewaltigen Texte und ans Herz gehenden Melodien bis jetzt
noch nicht kannte, dem sei âFreilandherzâ ganz besonders ans selbige gelegt. FĂŒr die Ăbrigen sei gesagt, dass Wortfront auch in den 13 neuen Songs nicht mit Ideen, bissigen Texten, witzigen Intermezzi und
gesellschaftlichen Milieustudien geizen. Auch mit rockigem Understatement in Verbindung mit klassischem Cello, Jazzlines und Akustikeinlagen werden die Songs in Szene gesetzt. Eigentlich sind alle Tracks
hörenswert, aber ich darf hier das fĂŒr mich herausragende âLeben aus der Doseâ als Anspieltipp nennen. Frank Zöllner
KURZ & KNAPP
SĂ€ngerin MAYSA ist seit vielen Jahren bekannt fĂŒr ihren unvergleichlichen Soulgesang. Auf âA Woman In Loveâ (Shanachie/in-akustik)
hat sie nun Kompositionen von Thelonious Monk, Nina Simone (âI Put A Spell On Youâ) u.v.a. ein zeitgemĂ€Ăes R&B-Update verpasst. - Gitarrist AARON MORELAND und SĂ€nger & Harp-Spieler DUSTIN ARBULCKE verbreiten auf ihrer neuen CD âFloodâ (Telarc/in-akustik)
bestes Deltablues-Feeling mit gelegentlichen Rock-Abstechern. Authentisch, rough und unbĂ€ndig klingt auch ihre Coverversion des Klassikers âLegend Of John Henryâ. - Das feine Delta Blues-Label feiert dieses Jahr sein 5jĂ€hriges Bestehen. ZĂŒnftig gefeiert wird dies mit der 5-ten Veröffentlichung der MANNISH BOYS, dessen Mastermind Randy Chortkoff auch gleichzeitig der
Labelchef ist. Als gratulierende GĂ€ste sind auf âShake For Meâ (DeltaGroove/in-akustik) u.a. mit dabei : Rod Piazza, Bobby Jones, Kid Ramos, Mike Zito und Nick Curran.
Von WHITNEY HOUSTON erscheint ihr selbstbetiteltes DebĂŒtalbum (Legacy/Sony Music)
als aufwĂ€ndige 25th Anniversary Edition mit CD und DVD. Remasterter Sound ist obligatorisch, dazu gibt es noch 5 Bonustracks. Auf der DVD finden sich zahlreiche Promotion-Videos, Whitneys TV-DebĂŒt sowie Interview. - Bisher gab es DAVID BOWIEâs Livemitschnitt aus Dublin wĂ€hrend seiner Welttournee
2003/2004 nur als DVD. Das Ă€ndert sich nun, denn das hochklassige Konzert wird nun auch als Doppel-Digipack-CD âA Reality Tourâ (Columbia/Sony Music)
released. NatĂŒrlich inklusive Klassikern wie âAshes To Ashesâ, âHeroesâ und âUnder Pressureâ. Als besonderes Bonbon gibt es zusĂ€tzlich noch drei bisher unveröffentlichte Tracks (u.a. âChina Girlâ).
Ein Sampler zum gĂŒnstigen Preis kommt vom feinen Blues-Label âRuf Recordsâ: âWhere The Blues Crosses Over 2010â (Ruf Records/in-akustik)
gibt einen Ăberblick ĂŒber die aktuellen KĂŒnstler und macht Lust auf kommende Releases (u.a. von Erja Lyytinen). Noch mit dabei auf dem Sampler: Big Daddy Wilson, Jeff Healey, Omar Kent Dykes, Coco Montoya, Luther Allison u.v.a. - Tolle Beine und eine exzellente Bluesstimme hat SHAKURA SâAIDA, die in der kanadischen Bluesszene seit 3 Jahrzehnten
aktiv ist. Die 12 Songs ihres neuen Albums âBrown Sugarâ (Ruf Records/in-akustik)
wurden in Tennessee von Jim Gaines aufgenommen und produziert. Musikalisch erwartet den Hörer Bluesstoff der höchsten GĂŒteklasse mit wabernden Hammonds, schnalzigen Blueslicks und tollen Vocals. Unbedingt mal in die beiden ersten Tracks der CD (âMr. Rightâ, âWalk Out That Doorâ) hineinhören.
Das Tango-Ensemble ZUM interpretiert auf âTango Argentinoâ (ARC Music/da Music)
die Musik von Astor Piazzolla. Leidenschaftliche, temperamentvolle und zeitlose Melodien fĂŒr den Tango-Freund. - IYASA kommen aus Zimbabwe und wurden in der Vergangenheit mit mehreren Presien ausgezeichnet. Nicht zuletzt wegen ihrer beeindruckenden und kraftvollen Performance von traditioneller, afrikanischer Musik. Die Musik aus dem Herzen SĂŒdafrikas trifft auf charismatische und mehrstimmige Vocalpassagen, die in Ndebele, Kalanga und Shona gesungen werden. Nachzuhören auf ihrer sehr empfehlenswerten CD
âAfrican Homelandâ (ARC Music/da Music). - Wer schottische Dudelsackmusik in Verbindung mit allerlei Schlagwerk mag, liegt bei den SAOR PATROLS richtig. Auf âThe Stompâ (ARC Music/da Music) geht es aber nicht
nur auf die schottischen Highlands, sondern es wird auch schon mal abgerockt, wie auf âThe Stompâ zu hören ist.
ERIC BIBB legt mit âBookerâs Guitarâ (Telarc/in-akustik)
eine gelungene Hommage an Booker T. White, eine der groĂen Legenden des Deltablues vor. Absolut empfehlenswert! - Rougher und authentischer Blues ânâ Roll kommt von NICK CURRAN AND THE LOWLIFES. Curran ist bekannt durch seine Zusammenarbet mit Kim Wilsons
Fabulous Thunderbirds. Ihr Erstlingswerk hört auf den Namen âReform School Girlâ (Delta Groove/inakustik)
und sprudelt vor AuthentizitĂ€t und Roughness förmlich ĂŒber. Anspieltipp ist die âReel Rock Partyâ. -
VONDA SHEPARD wurde einer breiten Hörerschaft erst durch ihr Mitwirken in der Fernsehserie âAlly McBealâ bekannt. Auf der nun erscheinenden CD âThe Best Of Ally
McBealâ (Epic/Sony Music)
finden sich die besten Songs aus der Serie. Der Song âSomething About Youâ stammt ebenfalls aus âAlly McBealâ, wurde bis dato abr noch nicht veröffentlicht. ZusĂ€tzlich gibt es mit âI Know Betterâ auch noch ein StĂŒck, das von Vonda speziell fĂŒr diese Best Of-Kopplung aufgenommen wurde.
Songwriter SAVIO REGO ist indischer Abstammung, aber im kalifornischen San Jose aufgewachsen. Auf âAll I Wantâ (Hamuse Records/Bellaphon)
unterstreicht Savio sein Talent als Singer/Songriter und intoniert eine abwechslungsreiche Scheibe, die gekonnt zwischen bluesigen Momenten, Folk, Soul und Chill Out wechselt. - Der schwedische DJ und Producer EMBEE, GrĂŒndungsmitglied von Looptroop, stellt mit âThe Mellow
Turning Momentâ (Bad Taste Records/Soulfood)
sein erstes Soloalbum vor. Smoother Soul und R&B trifft auf Chillout, Pop und Electrosounds. Die auf der Scheibe vertretenen SĂ€ngerinnen (u.a. Hello Saferide und Nicola Sarcevic von Millencolin) tragen zum positiven Gesamteindruck bei. - THE DOITS kommen aus Schweden und haben sich auf
âNorthern Accentsâ (Sunnyvale Records/Soulfood) verschrobenem Power Gitarrenpop verschrieben, der relativ gut ins Ohr geht. - Ebenfalls aus Schweden kommen JOHANNES WALLMARK & THE WILDFLOWERS. âLiving On The Same Streetâ (American
Standard/Soulfood) ist bereits der dritte Output der Band um den charismatischen SĂ€nger und Namensgeber Johannes Wallmark. EinflĂŒsse von Tom Petty, Jayhawks und den Counting Crows verbinden sich zu einer ganz
eigenen, musikalischen Handschrift.
Die kapverdische SĂ€ngerin CARMEN SOUZA stellt mit âProtegidâ (Galileo MC) ihr neues Album vor. Traditionelle, kapverdische Rhythmen verbinden sich bei ihr sehr geschmackvoll mit
AfroJazz und LatineinflĂŒssen. Dazu beeindruckt Carmen mit ihrem ausdrucksstarken Gesang. - GREGOR HILBE und seine BOWW TRIBAL POETRY vermengen auf ihrer CD âThe Treeâ (Rhythming/Galileo MC)
die EinflĂŒsse der unterschiedlichsten Kulturen. Tribal-Drumming trifft auf Spoken Poetry, elektronische Sounds und improvisatives FeingefĂŒhl. - Aus Frankreich kommen MICKEY 3D, die auf ihrer Scheibe âLa Grande Evasionâ (EMI/Galileo MC) irgendwo
zwischen Singer/Songwriter, Pop und Indierock agieren. Ihre 14 in französischer Sprache gesungenen Songs wissen zu gefallen, wobei ich als Anspieltipp das wunderbare, akustisch gehaltene â1988â empfehlen
möchte.
Mit âGothic Roadâ (Cooking Vinyl/Indigo) veröffentlicht
JACKIE LEVEN sein brandneues Studioalbum, auf dem er Road-Geschichten von jemanden erzĂ€hlt, der beinahe 6 Jahre auf der StraĂe unterwegs ist.
Den Hörer erwartet so manche instrumentale Finesse und Ăberraschung. Man höre nur das Intro...
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