THE AGGROLITES The Aggrolites Hellcat/SPV @@@@
Ein Leckerli fĂŒr alle Ska- und Reggae-Freunde ist die Scheibe der Band um Brian Dixon und Jesse Wagner, die auf ihren 12 Songs den Spirit der 60iger
Jahre wieder aufleben lassen. Anspieltipps sind âMr. Miseryâ und âThe Volcanoâ. Fabian Hauck
The Album Leaf Into The Blue Again City Slang @@@
Auf seinem 4. Soloprojekt fungiert Mastermind Jimmy LaValla mal wieder als Multi-Instrumentalist, Komponist und SĂ€nger in Personalunion. Nur einmal, bei
der letzten Scheibe âIn A Safe Placeâ, wurde The Album Leaf diesem Konzept untreu und erhielt dabei kĂŒnstlerische UnterstĂŒtzung von Freunden wie Sigor Ros, Jon Thor Birgisson u.a. So kann Jimmy sich auf der
neuen Scheibe ganz auf weitgespannte Melodiebögen, atmosphĂ€rische Soundschleifen und wunderbar-entrĂŒckte Ambient-Rhythmen konzentrieren. Gelegentlich versucht sich Mr. LaValla - wie bereits auf dem VorgĂ€nger -
nicht untalentiert als SÀnger und schafft so eine wohltuende Entkrampfung der sphÀrischen Psycho-Trips und elektronischen Loops. Frank Zöllner
Amp Fiddler Afro Strut PIAS/WoS @@@@@@
Sehr cool, diese neue Scheibe von Joseph âAmpâ Fiddler, der hier funkige und soulige Musik im Geiste der Motown-Ăra mit zeitgemĂ€Ăen Grooves, Jazz
und Easy Listening verbindet. Der Opener âFaithâ ist an Funkyness nicht zu ĂŒberbieten, glaubt man zumindest bis Track 4. Dann folgt nĂ€mlich der unterschwellige Funk-Stomper âFind My Wayâ. FĂŒr Funk- und Soul-Fans eine Offenbarung, Repeat-Taste programmieren!
Rainer Guérich
Basic Jazz Lounge The Ride Content Rec./edel VĂ: 29.09. @@@@@@
Was fĂŒr eine geile Scheibe, die hier Trompeter Joo Kraus mit hochkarĂ€tigen GĂ€sten (u.a. Flötist Lutz HĂ€fner, Bassist Patrick Scales, Astrid North von
Cultured Pearls, Peter Fessler) eingespielt hat. Souliger HipHop-Funkân Groovy Jazz, der schon gleich im Opener âMy Rideâ mit der Cultured Pearls-SĂ€ngerin seinen ersten Höhepunkt hat. âDiskojazzâ,
âJazzheavenâ und âMorning Songâ sind einfach klasse, wobei man auch die Coverversion von âBoleroâ gehört haben sollte. Rundum gut, volle Punktzahl! Rainer GuĂ©rich
B.B. & The Blues Shacks Live at Vier Linden (CD+DVD) Crosscut Records/inakustik @@@@
Im Oktober letzten Jahres traten B.B. & The Blues Shacks beim heimischen âVier Lindenâ-Festival in Hildesheim auf. FĂŒr beste Stimmung war also
gesorgt, und das kann man jetzt auf separat erhĂ€ltlicher DVD und Digipak-CD nacherleben. Von instrumentalen Blues-Shots ĂŒber rockige Nummern bis hin zu traditionellen Stompern reicht das Repertoire, das sowohl in
Bild und Ton richtig gute Stimmung in die Bude bringt. Die DVD wartet mit einer KonzertlĂ€nge von 70 Minuten in Dolby Digital 5.1 auf und wurde durch 20minĂŒtiges Extramaterial (u.a. die B.B.âs privat)
ergĂ€nzt. Die CD hat ĂŒbrigens nicht dasselbe Tracklisting, sondern featured zur HĂ€lfte Livematerial, das auf der DVD nicht zu finden ist. Bernd Lorcher
Tab Benoit & Lousiana's LeRoux Brother To The Blues Telarc/in-akustik @@@@@
Ein Highlight fĂŒr alle Blues-Freunde ist diese Scheibe von Cajun-Blueser und Gitarrist Tab Benoit, der ganz im Geiste des CD-Titels eine Menge
BluesbrĂŒder ins Studio gebeten hat. So sind neben Louisianaâs Leroux auch die beiden hochkarĂ€tigen SĂ€nger Jim Lauderdale & Billy Joe Shaver sowie Waylon Thibodeaux mit von der Partie. Reinhörtipps sind
âBring It On Home To Meâ und âMoon Coming Over The Hillâ. Duklas Frisch
Bloomfield French Connection Black Flame/Rough Trade @@@@
DebĂŒtalbum des Duos Christine Beaumont (Gesang) und Vanderstrass (Elektronik), die hier eine spannende Liebesgeschichte erzĂ€hlen, die mit
Chillout-Musik, House und französischem Chanson sehr sexy umgesetzt wurde. Also eine sehr sinnliche Angelegenheit mit dem Reinhörtipp âBoulevard St. Germainâ. Bernd Lorcher
Blotch Chewed To Bits By Flying Rodents Normal Rec/Radar @@@@
Ein Schlagzeug, Bass, zwei Gitarren und fertig ist der neue Dance-Sound! Da wird mich wohl erst mal jeder fĂŒr durchgeknallt halten, der noch nie etwas
von Blotch gehört hat, der musikalischen Revolution der Floors. Aber im Ernst, Blotch gelingt es, mit oben genannter puristischer Instrumentierung und ganz ohne Samples oder Loops einen Sound zu kreieren, der das
alte Holzbein wieder zum Zucken bringt. Zu ihrem Dance-Rock-Sound mixen Blotch zusÀtzlich noch eine Melange aus Jazz, Punk, Fusion und Ethno-Rhythmen. David Comtesse
The Blues Band Thank You Brother Ray Pepper Eake/ZYX @@@@
Auf ihrer neuen CD widmet sich die Band um SĂ€nger Paul Jones zu einem GroĂteil dem Schaffen des 2004 verstorbenen Ray Charles. So gibt es gleich 5
Bearbeitungen von ihm, wobei dem SchlussstĂŒck (âThank You Brother Rayâ), das aus der Feder von Paul Jones und Tom McGuiness stammt, eine ganz besondere Stellung auf der Platte zukommt. Simone Theobald
Body Language Vol. 2 by DJ T. Get Physical @@@@
FĂŒr die zweite Ausgabe der âBody Languageâ-Reihe hat DJ T. eine Reihe von House und Techno-Tracks ausgesucht. So ist beispielsweise Thep Parrish mit
âFalling Outâ (Carl Craig Remix) vertreten, aber auch DJ T.âs Collaboration mit Booka Shade (âPlayed Runnerâ) und Discemis âTango Or Cashâ. Ein Scheibchen, welches sich Mix-Freunde unbedingt zulegen
sollten. Siggi Mayen
Camouflage Relocated SPV @@@
Eine der erfolgreichsten Elektro-Pop Bands der 90er Jahre aus deutschen Gefilden melden sich nach langjĂ€hriger âKreativpauseâ in der Szene zurĂŒck
und drehen die Uhren musikalisch um eine Dekade zurĂŒck. âRelocatedâ steht ganz im Zeichen synthetischer BasslĂ€ufe, Vocoder-EinsĂ€tze und urbaner Coolness. Dazu gesellen sich routinierte Vocalparts der drei
Protagonisten, gepaart mit groovenden Rhythmusteppichen und Arrangements, die ihren Ursprung nicht in diesem Jahrtausend haben. Ich bin sicher, dass einige der Songs ihren Weg unter die Stroboskope finden werden,
aber wirklich zeitgemÀà ist âRelocatedâ ganz bestimmt nicht. - Wen es interessiert: Auf unserer Website www.inmusic2000.de gibtâs noch ein exklusives Camouflage-Interview, das Rainer gefĂŒhrt hat.
Frank Zöllner
CANNED HEAT Instrumentals 1967-1996 Ruf Records/in-akustik @@@@
15 Aufnahmen aus der musikalischen Schatzkiste der Blues-Urgesteine von Canned Heat. Inklusive Gastauftritten von John Mayall und John "Juke"
Logan und dem bisher unveröffentlichten Track "Blues After Hours". Bernd Lorcher
Pat Cash Rien Ne Vas Plus Wigwam Records/Sony BMG @@@
Seit gut zehn Jahren ist Pat Cash in der Szene aktiv. FĂŒr den MC&Remixer standen schon immer Text&Message seiner Tracks im Vordergrund, die
HipHop-Rhythmen dienten dem Youngster dabei ânurâ als Transportmittel. Mit âRien Ne Vas Plusâ legt Pat nun seine neueste Spoken-Word-Scheibe vor und hat fĂŒr die 14 Songs Producer wie Sleepwalker und
Phrequincy gewinnen können. Nur zu gern schauten Szene-Cracks wie Reno, Clueso, Franky Kubrick und Moqui Marbles im Studio vorbei, um den einen oder anderen Rap-Song die nötige Street-Credibility zu verabreichen.
Fabian Hauck
Cephas & Wiggins Shoulder To Shoulder Alligator Records/in-akustik @@@@@
Mit Augenzwinkern und Spielwitz intonieren Cephas & Wiggins hier einen absolut famosen Country-Blues. Die Bluesgeschichten aus dem Leben werden
mit akustischer Gitarre, Mundharmonika und beseeltem Bluesgesang ins rechte Licht gerĂŒckt. Werâs nicht glaubt, sollte mal den Opener âAinât Seen My Babyâ anchecken. Ein tolles Team! Duklas Frisch
CENTRAL PARK Unexpected Transformer Records/Point Music @@@@@
Hat es die MĂŒnchener Progrock-Band Central Park also doch noch geschafft, 23 Jahre nach ihrer BandgrĂŒndung und zwischenzeitlichem Split ihr erstes,
aufwĂ€ndiges Album fertigzustellen. Knapp 80 Minuten dauert die Audio-CD mit Aufnahmen zwischen 1985-2006, wobei es eine Menge Highlights gibt. Beispielsweise âWitness Of Todayâ oder das epische, in 5 Parts
unterteilte âDonât Look Backâ, auf der auch die bekannte Musical-SĂ€ngerin Dagmar Hellberg zu hören ist. Ansonsten dominieren auf der CD KeyboardlĂ€ufe Ă la ELP, progressive Parts und die exzellente Stimme
von SĂ€nger Heiko Möckel, die ein weites BetĂ€tigungsfeld findet. Löblich ist auch die DVD mit Liveauftritten von Central Park aus diesem Jahr, TV und sonstigem raren Material. FĂŒr jeden Progrock-Fan ein sicherer
Kauftipp! Rainer Guérich
THE CHIEFTAINS The Essential Legacy/Sony BMG @@@@
The Chieftains um ihren Bandleader Paddy Maloney können auf eine 4 Jahrzehnte wĂ€hrende Karriere mit 42 Alben zurĂŒckblicken. Grund genug fĂŒr diese
Doppel-CD, bei der Paddy höchstpersönlich die Songauswahl getroffen hat. CD 1 beinhaltet Bandklassiker wie âFull Of Joyâ und âChasing The Foxâ, wĂ€hrend CD 2 ganz im Zeichen der Chieftains Kooperationen
mit KĂŒnstlern wie Nanci Griffith, The Corrs, The Rolling Stones, Van Morrison, SinĂ©ad Oâ Connor u.v.a. steht. Rainer GuĂ©rich
Collectors Series Vol.1 The Modernist-Popular Songs Faith Recordings/Rough Trade @@@@
Ganz im Stil der DJ Kicks-Serie funktioniert vorliegende Rille, die ebenfalls unter der Regie von Stefan StrĂŒvers entstand. FĂŒr die erste Mix-Ausgabe
konnte der Kölner Produzent Jörg Burger aka The Modernist gewonnen werden,
der dafĂŒr auch gleich gemÀà des Mottos der neuen Reihe sein âgeheimes Plattenarchivâ geplĂŒndert hat. Ein gelungener Auftakt mit Namen wie Triola, Richard Davis, DJ Koze und Round 2. Siggi Mayen
Communication This Monkey Is An Artist Winged Skull/Cargo @
Im HauptgeschÀft verdingt sich Eric Rosenfeld bei den Skate Punkern Rise Up und den Broken Stars. Hier maltrÀtiert er unsere Ohren mit akustischen
ErgĂŒssen der Unterklasse, quasi als Kleinspur-Dylan mit nöligem Gesang. Rainer GuĂ©rich
Coolio The Return Of The Gangsta Edel Records @@@@
Der sechsfache Vater aus Compton/Kalifornien hat es auch nach ĂŒber 27 Millionen verkaufter Scheiben immer noch drauf und zieht einen West-Coast-Rap aus
den Amplifiern, dass einem das Blut in den Adern gefriert. Seine 16 Tracks umfassende Rap-Bibel versteht es einmal mehr, mit Gangsta-Motha-Fucka-Bitch-Rhythmen die Szene wachzurĂŒtteln. Der besondere
Coolio-Charme wird diemal von Special Guests wie Snoop Dogg, Brasa, Gangsta-Lu und Artisha unterstĂŒtzt. Jörg Eifel
Curse Einblicke zurĂŒck Subword/Sony BMG @@@@
Sage und schreibe 41 Tracks hat der Mindener MC auf seine neueste Remix-Scheibe gebannt, bei der er auf gut zehn Jahre Rap, Remix und MC-Events
zurĂŒckschaut. FĂŒr den richtigen Flow konnte er seine beiden langjĂ€hrigen WeggefĂ€hrten Kool DJ GQ und DJ Kitsune gewinnen, die dem Sammelsurium aus Mix-Tapes eine groovende Richtung geben. Und wer genau hinhört
oder das Booklet unter die Lupe nimmt, trifft auf WeggefÀhrten von Curse wie Xavier Naidoo, Stieber Twins, GZA und Plattenpapzt. Fabian Hauck
Dolcenera Un Mondo Perfetto Edel @@@@
Vor knapp drei Jahren gewann sie den Nachwuchs-Wettbewerb beim legendĂ€ren San Remo-Festival, zwei Jahre spĂ€ter die Reality-Show âMusic Farm 2005â
und hat in ihrer Heimat Italien bereits zwei ĂŒberaus erfolgreiche Alben veröffentlicht. Jetzt gibt es von der charismatischen SĂ€ngerin mit der unverkennbaren Rockröhre endlich auch einen Silberdreher in
deutschen PlattenlĂ€den. âUn Mondo Perfettoâ enthĂ€lt Songs aus ihren beiden Alben âUn Mondo Perfettoâ und âIl Popolo Dei Sogniâ. Wer auf harte Rockgitarren, dunkel-verrauchte Frauen-Vocals und die
obligatorischen Feuerzeug-Balladen abfÀhrt, ist bei der rassigen Italienerin bestens aufgehoben. Jörg Eifel
Eat No Fish Make It Home Artist Station Rec./Soulfood @@@@@
Eat No Fish sind erwachsen geworden und legen mit âMake It
Homeâ ihr bisher reifstes Album vor. 11 Songs wie sie nicht unterschiedlicher und leidenschaftlicher sein könnten. Vom rasant rockigen Opener âStep Insideâ ĂŒber die catchy
gringenden Melodien von âUntil Youâre Mineâ bis hin zur vertrĂ€umten Pop-Ballade âSweetâ reicht das musikalische Spannungsfeld, dem man sich nur schwer entziehen kann. Ein
leidenschaftliches und kickendes Album, mit fesselnden Melodien, rockigem VorwÀrtsdrang und der unglaublichen Stimme von Eat No Fish-SÀngerin Maria. Sehr zu empfehlen! Rainer Guérich
Echophonic Echophonic Pink Ink Music/Broken Silence @@@@
In Sachen Indie-Pop schon im achten Jahr unterwegs, legen die Ăsterreicher von
Echophonic mit ihrem selbstbetitelten Silberling bereits ihre 3. Arbeit vor. Zehn neue Songs sind entstanden, die in ersten Linie von den warm-souligen Vocals von
Frontfrau Tina Bröhsners leben. Ansonsten ĂŒberwiegt eine stimmige Mixtur aus atmosphĂ€risch anmutenden Sounds, straighten Electroparts und schmatzender
Bassline. Nicht selten entwickeln sich voll tanzbare Club-Rhythmen (âPrĂ©s de moiâ), um im nĂ€chsten Moment mit exzentrischen Beats und rocklastigen Breakern (âHardest Time To Loseâ) zu ĂŒberraschen.
Frank Zöllner
HUBERT VON GOISERN Derweil Lawine/Sony BMG @@@@
Das wurde ja aber auch mal Zeit. Aus der umfangreichen Schaffensperiode von
Hubert von Goisern wurde jetzt mal eine Doppel-Best-Of CD kompiliert. Angefangen von seiner Alpinkatzen-Zeit bis zu seinen vielschichtigen Soloexkursionen hÀlt der
Doppel-Decker so einiges bereit, was zwischen 1988 bis 2006 geschah. ErgÀnzt um eine unveröffentlichte Aufnahme und 4 Neumischungen. Fabian Hauck
Memo Gonzales & The Bluescasters Live In The UK Crosscut Records/inakustik @@@@@
Blues ist immer dann am besten, wenn er live gespielt wird. Gute Voraussetzungen
also fĂŒr diese Livescheibe des texanischen Memo Gonzales, die bei mehreren Konzerten wĂ€hrend seiner England-Tour entstand. Da fĂ€llt es einem schwer, ruhig auf
dem Stuhl sitzen zu bleiben, denn was der SĂ€nger und Mundharmonika-Spieler mit der unverkennbaren Schmalztolle zum Besten gibt, ist eine packende und
energetische Performance. âYou Got Me Rollinââ und âAngel In High Heelsâ sind nur zwei Höhepunkte einer gelungenen Scheibe. Bernd Lorcher
Guillemots From The Cliffs Naive/Indigo @@@
Keine Platte zum Nebenbeihören ist âFrom The Cliffsâ der Briten Guillemots. Adult
Pop mit melancholischer Grundstimmung, leisen Untertönen, aber auch verqueren Soundwendungen, die oftmals störend wirken. Beispielsweise in âOver The Stairsâ,
bei dem man im wonnigen Schwelgen von allerlei GlockengelĂ€ute einfach nur mal so durchgeschĂŒttelt wird. Da wĂ€re mehr drin gewesen... Duklas Frisch
Sebastian HĂ€mer Der fliegende Mann 3P @@
Zweifellos verfĂŒgt Sebastian HĂ€mer ĂŒber eine beeindruckende Soulstimme, die er in
einigen Songs auf âDer fliegende Mannâ auch erstklassig rĂŒberbringt. Doch warum zum Teufel mĂŒssen alle Songs klingen, als ob Xavier Naidoo hinter dem Mikro Platz
genommen hĂ€tte? Es gehört wahrscheinlich zu den ewigen Geheimnissen der Musikszene, dass alle Scheiben aus dem Hause âPelheim Power Productionsâ sich gleichen wie ein Ei dem anderen. Frank Zöllner
JAMES HUNTER People Gonna Talk Rounder/in-akustik @@@@@
Tolles drittes Album des englischen Soul-SĂ€ngers und Gitarristen James Hunter, zu
dessen gröĂten Fans Van Morrison gehört. Seine warme Soulstimme harmoniert prĂ€chtig zu dem klassischen R&B-Sound der 60er Jahre. Songs wie "No Smoke
Without Fire" und "I'll Walk Away" sind wahre Highlights. Bernd Lorcher
Hush Puppies The Trap Faith Records/Rough Trade @@@
Unter dem Namen Likyds spielten die Jungs vor 5 Jahren noch einen Mix aus Garagenfeeling und Psychedelic-Sound. Als Hush Puppies haben die FĂŒnf ihren
Sound nun um elektronische Elemente und beschauliche Melodie-Passagen erweitert. Das Faible fĂŒr harte, ĂŒbersteuerte Gitarrenlicks, rebellische Noise-Attacken
und allgemein schroffe Soundlandschaften ist allerdings geblieben. So gesehen ist âThe Trapâ ein Retro-lastiger Psychedelic-Rock in bester Ăbungskeller-Manier. Jörg Eifel
Janita Seasons Of Life Lightyear/in-akustik @@@@@
Ein echter Geheimtipp ist die aus Finnland stammende Janita, die seit ihrem 18.
Lebensjahr in New York lebt. Auf âSeasons Of Lifeâ zeigt sie, dass sie mit ihrer Stimme in Sachen Soul & Jazz KĂŒnstlerinnen wie Sade oder India.Arie in nichts
nachsteht. Ein wunderbares Album mit den Anspieltipps âNo Wordsâ und âThatâs How Life Goesâ. Bernd Lorcher
Jazzamor Travel... Blue Flame/Rough Trade @@@@@
Bei ihrem dritten Album sind Jazzamor um Bettina Mischke und Roland Grosch angelangt. Zeit, um den Hörer auf ihrer neuen Scheibe mal zu einer
abwechslungsreichen und kurzweiligen imaginĂ€ren Reise rund um den Globus mitzunehmen. Haltestationen sind hierbei die Antarktis (âIcyâ), aber auch das sonnige
Martiniques (âNuit magiqueâ) und das mysteriöse âTibetâ. Als Bonus gibt es zudem noch die beiden deutschsprachigen StĂŒcke âWann ist es Liebe?â und âEinfach Lebenâ. Simone Theobald
Kolkhorst Wir sind gröĂer Tapete Records/Indigo @@@@@
Aus dem kleinen StĂ€dtchen LĂŒneburg, kurz vor Hamburg gelegen, kommt ein kurzweiliger und in deutscher Sprache gesungener Elektro-Pop mit hohem
Wiedererkennungswert. Die Rede ist von dem neuesten Album von Kai-Uwe Kolkhorst. Zwölf brandneue Elektro-Frickeleien, irgendwo zwischen Rock, Pop,
melodischer Ballade und Folkanleihe hat der AusnahmekĂŒnstler und Eigenbrötler auf âWir sind gröĂerâ zusammengeknödelt. Groovende Klangbilder werden mit Ă€uĂerst
intelligenten und sinnigen Texten wie in âSo lang alleinâ und âEinzelkĂ€mpferâ kombiniert. Kolkhorst hat Charme und Esprit! Frank Zöllner
Kopfhörer Zwischen den StĂŒhlen Al Dente Recordz/Alive @@@@@
Kopfhörer sind eine der wenigen deutschen HipHop-Acts, die
mit intelligenten Lyrics und auĂergewöhnlicher, musikalischer Verpackung Botschaften transportieren, ohne dabei platt den Zeigefinger zu heben. Das fĂ€ngt schon mit dem
sympathischen von Badesalz gesprochenen Intro an, das den Weg bereitet fĂŒr den fetten Slow von âDie schon wiederâ. Doch Kopfhörer lassen ihre âBeatzâ auch schon mal mit
Akustikgitarre und anderen âfeingespintenâ Soundzutaten auf den Hörer los. Alles sehr charmant und oftmals mit zweideutigen Botschaften, die den Grips des Hörers fordern. âZwischen den StĂŒhlenâ
agiert zwischen wacher Lebensbetrachtung, unterschwelligem Zynismus, Humor und politischem Sendungsbewusstsein. Eine Kopfpille, die nachhaltig wirkt. Rainer Guérich
Lil Ed & The Blues Imperials Rattleshake Alligator Records/in-akustik @@@@
Lil' Ed & The Blues Imperials sind fĂŒr ihren zĂŒgellosen und leidenschaftlichen Chicago
Blues bekannt. Auf ihrer neuen Scheibe âRattleshakeâ finden sich alle Zutaten, die man von einer schweiĂtreibenden Blues-Platte erwartet: famose Gitarrenarbeit,
roughe Vocals und unbĂ€ndige 12-Takt-Kraft. âBroken Promisesâ und âGolden Ruleâ möchte ich als Anspieltipps empfehlen. Bernd Lorcher
Lunik Preparing To Leave Silversonic/HâArt Musik-Vertrieb @@@@
Das Land der Eidgenossen hat die Berner Formation um Frontfrau Jael mit ihrem
ohrgÀngigen, leicht hakigen Alternate-Dream-Pop bereits erobert. Nun versuchen es Lunik auch in Deutschland. Das Potential ist jedenfalls da, insbesondere die
lasziv-girleske Stimme von Jael strahlt in Songs wie dem schön-sanften âThe Rest Is Silenceâ wie ein farbenprĂ€chtiger Regenbogen. Rainer GuĂ©rich
Mafuba Mafuba Parodise Rec./edel contraire @@@@@
Mafuba kommen aus Kiel und servieren uns hier eine
Rock-Pille, die erfreulich abwechslungsreich und auf unterschiedlichen Energie-Levels agiert. Der Opener âIn The Endâ kombiniert Heavyriffs mit den hymnischen Gesangslinien
von Fronter Wessi, âBeforeâ setzt die Segel mehr in Richtung Alternativerock mit changierenden Gitarrenlinien. Langsamer wirdâs in âAllâ und in dem mit Urgewalt schlurfenden âStayâ. Bei
Mafuba kann man eigentlich nie vor Ăberraschungen sicher sein. Bezeichnend ist deshalb auch, dass diese unbedingt hörenswerte Rockscheibe mit einem gefĂŒhlvollen Piano endet. Rainer GuĂ©rich
Malente How Can You Still Stand To Stand Still? Unique/ Groove Attack @@@@@
In Sachen Electro-Funk ist der deutsche DJ Malente immer eine exzellente Hausnummer. Dies beweist auch seine neue CD âHow Can You Still...â, die auch
hervorragende SĂ€nger wie Moritz Love, Jabwai und Richard Kim featured. Malentes Mischung aus höchst vitalem Electro-Funk und fetten Breaks zĂŒndet ohne Ende. Und
dies nicht nur auf Stompern wie âLike A Freekâ und âIn The Shyâ. Volle Empfehlung! Siggi Mayen
Mantis Love Take Control Pyramid @@
Ein flachbrĂŒstiger Mix aus zurĂŒckgenommenem Reggae, etwas HipHop und grottigen
Vocals. Mantis heiĂt mit bĂŒrgerlichem Namen George Hillman und nennt das, was er hier fabriziert hat âHi-Brid Reggaeâ. FĂŒr einen Newcomer leider viel zu wenig... Rainer GuĂ©rich
Masta Killa Made In Brooklyn Nature Sounds/Sony BMG @@@@
Masta Killa, GrĂŒndungsmitglied des Wu-Tang-Clans, legt sein zweites Soloalbum vor.
âMade In Brooklynâ ist ein durchdachtes und vielschichtiges Rap-Statement, gekonnt in Szene gesetzt mit tatkrĂ€ftiger UnterstĂŒtzung von hochkarĂ€tigen Cracks wie Pete
Rock, Bronze Nazareth, RZA, Method Man u.v.a. Fabian Hauck
Maria McKee Live-Acoustic Tour 2006 Cooking Vinyl/Indigo @@@@
Maria McKee, das eingetragene Warenzeichen fĂŒr ambitionierten Akustik-Sound, stellt sich ihrem Publikum immer nur mit ihrer akustischen Gitarre und ihrer
auĂergewöhnlichen Stimme âbewaffnetâ entgegen. Auch vorliegende Scheibe, ein Live-Mitschnitt ihrer letzten Tour, zeigt die groĂe Folk-SĂ€ngerin mal wieder in ihrem
Element. Nur ganz selten lÀsst sie sich in den 14 Songs von lockeren Piano-Akkorden oder auch mal einer zweiten Gitarre begleiten. Simone Theobald
Microphone Mafia Testa Nera Al Dente/Alive @@@@@
Auf ihrem neuen Album erweisen sich ASIA, Signore Rossi
und DJ RA als aufrechte Schwarzköpfe, als gereifte Rapper, die ihrer Meinung freien Lauf lassen. Von dieser gesunden Einstellung zeugen der Opener âImmer noch!â und natĂŒrlich
das von einem orientalischen Hook durchtrĂ€nkte âTesta Neraâ. Auf der Neuinterpretation des italienischen Partisanenliedes âBella Ciaoâ sorgen Signore Rossis Geschwister Maria und
Salvatore fĂŒr geschmeidige Vocals, die den Reimflow ihres Bruders kongenial unterstĂŒtzen. Nicht zu vergesen das groĂartige âTscherkessenliedâ feat. Shana, zu dem ihr NĂ€heres im Interview in
diesem Heft erfahren könnt. Deutsch-tĂŒrkisch-italienische Reimkunst auf extrem hohen Niveau. Beide Daumen hoch! Rainer GuĂ©rich
Mishka One Tree Cornerstone R.A.S./Cargo Records @@@@
Mit âOne Treeâ legt Mishka, der Bruder von Heather Nova, seine erste Scheibe vor
und serviert einen cool-groovenden Mix im musikalischen Spannungsfeld zwischen Dylan und Marley. Auf recht simple Art kombiniert Mishka eingÀngige
Reggae&Dub-Rhythmen mit Folk-Flavour und reduziertem Underground-Charme und zaubert so melodisch-feinsinnige WohlfĂŒhl-Songs aus dem Ărmel, die einen vom ersten Akkord an begeistern. Frank Zöllner
Montefiori Cocktail Montefiori Appetizer Vol.1 EMI @@@@
In ihrer italienischen Heimat sind die ZwillingsbrĂŒder Francesco und Federico Montefiori bereits seit mehr als zehn Jahren mit ihrer Mischung aus
Happy-Hour-Partymusic gut im GeschÀft. Dabei ist es in erster Linie die unkonventionelle Bearbeitung von Klassikern aus Pop, Rock, Jazz, Latin und Soul, mit
dem sich die Montefiori-BrĂŒder einen Namen gemacht haben. Wer wollte nicht immer schon wissen wie ein Song von Madonna als Tijuana-Brass-Nummer klingt oder wie
die Doors in italienisch gesungen im 60er Jahre Hammond-Sound rĂŒberkommen. Das Ergebnis gibtâs hier... Ute Bahn
Donnie Munro Heart Of America Greentrax/Fenn Music @@@@@
Ein sehr anspruchsvolles Album des ehemaligen Runrig-SĂ€ngers Donnie Munro, der
sich zu diesen 12 Songs durch eine Reise durch den Nordosten der USA inspirieren lieĂ: âDie in Amerika hĂ€ufig vorzufindenden Spuren von Migrantentum erinnerten mich
stark an die soziale Geschichte meines schottischen Heimatlandes. Also reifte in mir die Idee zu diesem Album, auf dem ich mich mit Vertreibung, Verlust der Heimat und
der Schaffung einer neuen beschĂ€ftige.â GĂ€ste wie Duncan Chrisholm (Wolfstone) und Richard Macintyre (Stereoglo) halfen Munro bei der Umsetzung eines ergreifenden Folk-Rock-Albums. Bernd Lorcher
Northern Lite Unisex Island/Universal @@@@@
Auf âUnisexâ machen Northern Lite ohrgĂ€ngigen Alternate Pop mit krĂ€ftiger
Electro-Basis, und gutem Gesang. Dass die Jungs aus Erfurt kommen, hört man der Scheibe nicht an, denn Songs wie âOut Of My Headâ und âWhat You Wantâ haben
durchaus internationales Format. Ein beachtenswerter Geheimtipp! Simone Theobald
Para One Epiphanie Institubes/Naive @@@
Der französische DJ, Produzent und Filmemacher Jean-Baptiste de Laubier aka
Para One macht seinem Ruf als AusnahmekĂŒnstler und Enfant terrible mal wieder alle Ehre. Er legt mit âEpiphanieâ eine Clubscheibe vor, an der sich die Geister scheiden.
Dabei erwartet den geneigten Hörer eine musikalische Achterbahnfahrt zwischen harten Elektro-Techno-Strings, coolen Bassdrum-FeuerstöĂen und ekstatischen
Floorburnern. Alles Ingredienzen, auf die man in den Clubs gewartet hat. Aber dann haut einem Para One im nÀchsten Augenblick verdrehte Elektro-Frickeleien,
disharmonische MelodielÀufe und knarzige Acidbretter aus seinem perversen Klangarchiv um die Ohren. Frank Zöllner
PLAYA AZUL Flamenco Chill 3 TANGOMOTION Neo Tango Chill Black Flame/Rough Trade @@@@
Zwei von DJ Red Buddha gemixte Compilations zum Thema Flamenco und Tango.
âPlaya Azul-Flamenco Chill Vol.3â extrahiert groovigen Flamenco- und Electrosound und featured Acts wie Chambao, Agua Loca, Moca und Spiral feat. Dana. -
âTangomotionâ fusioniert die AtmosphĂ€re argentinischer Bars und Clubs mit zeitgemĂ€Ăen Downbeats und elektronischen FlĂ€chen. Besonders interessant sind
hier die von Hi Perspective, Koop und Nuspirit Helsinki gemixten Astor Piazzolla-Kompositionen. Ute Bahn
Rossenbach/Van Volxem Dominik Graf Filmmusik Rattay Music/Alive @@@@
Dominik Graf gehört seit zwei Dekaden zu den besten Filmemachern in Deutschland.
Seine auĂergewöhnlichen Streifen werden in schöner RegelmĂ€Ăigkeit mit Preisen wie dem Grimme Preis, dem TV Movie Award oder dem deutschen Filmpreis
ĂŒberhĂ€uft. Da Herr Graf von Hause aus nicht nur Filmemacher, sondern auch Musiker ist, legte er schon immer besonderen Wert auf die musikalische Ausgestaltung seiner
Werke. Vorliegende Scheibe enthĂ€lt auf 27 Tracks verteilt die Zusammenarbeit der DĂŒsseldorfer Sven Rossenbach und Florian Van Volxem. Das Ergebnis ist ein
pulsierend-sonniger Soundtrip mit Computer-Beats, und luftiger Club& Ambient-Kost. Jörg Eifel
SANTANA III Legacy/Sony BMG @@@@@
Ein echtes SchmuckstĂŒck fĂŒr Sammler ist die Legacy-Edition des Santana
Klassiker-Albums âIIIâ. Die Scheibe aus dem Jahre 1971 wurde remastered und mit drei unveröffentlichten Bonustracks ergĂ€nzt (âGumboâ, âFolsom Street Oneâ,
âBanbeyeâ). Dazu gibt es noch die Single Version von âNo One To Depend Onâ. Besonderer Clou ist die zweite Bonus-CD mit einem famosen Live-Konzert im âFillmore Westâ vom 4.7.1971. Fabian Hauck
THURSTON SEATON & URBAN DERVISH Fan Dancer EMG/edel contraire @@@@
"Filmmusik ohne Film" nennt die Aschaffenburger Gruppe
Urban Dervish ihre Scheibe âFan Dancerâ, auf der sich Keyboard-KlĂ€nge, kreisende E-Gitarre, Saxophon & Blues-Harp mit den gesprochenen Gedichten des 85jĂ€hrigen
Schriftstellers, Magiers und Malers Ralph Thurston Seaton verbinden. Der in Kalifornien lebende Poet ist der Schwiegervater von Urban Dervish Keyboarder Hans Georg
âHammondâ Schneider, womit sich diese ungewöhnliche musikalische Liaison erklĂ€rt. Ein schwebendes, verwobenes und subtiles Klangerlebnis, fĂŒr den Liebhaber gesprochener Lyrics und atmosphĂ€rischer Beats.
Rainer Guérich
Stromberg Carte Blanche For Chaos Gorilla Music/Cargo @@@@
Stromberg ist ein hoffnungsvolles Rocktrio, das sich 2003 aus Bandmitgliedern von
Yacht, Peer Gynt und Shard zusammen gefunden hat. Musikalisch haben sie auf dieser CD ihre Visionen von moderner Rockmusik umgesetzt. Irgendwo im
weitgespannten Alternative-Rock-Umfeld hinterlassen Songs wie âEverlasting Yeahâ und âCosmic Paradeâ ihre ganz markanten Duftnoten. Bernd Lorcher
Superskank Radio Trottoir Skank/Al Dente/Alive @@@@
Zweites Album der vielseitigen Superskank, die auf âRadio
Trottoirâ wieder in allen Stiltöpfen plĂŒndern. Ska, Punk, nordlĂ€ndische Folklore und Funk schaffen einen ebenso psychedelischen wie abgefahrenen Sound, der einen einfach
begeistern muss. Highlights sind hierbei unbedingt âFriss dich beliebtâ und das ironische âPolitikeliteâ. Als GĂ€ste sind auf der Platte zudem AxWax (synthie) und Peter Riedl (percussions) vertreten.
Bernd Lorcher
MATTHEW SWEET Girlfriend Legacy Edition/Sony BMG @@@@@
Als hochwertige Deluxe-Doppel-CD erscheint auch Matthew Sweetâs Ausnahmealbum âGirlfriendâ aus dem Jahre 1991. Neben remastertem Sound,
24seitigem Booklet und 3 Bonustracks gibtâs zusĂ€tzlich auf der Bonus-CD noch jede Menge Demo- und Live-Material zu hören, u.a. auch Coverversionen von John Lennon und Neil Young. Fabian Hauck
GEORGE THOROGOOD The Hard Stuff Eagle Records/edel @@@@@
Endlich wieder mal was Neues von George Thorogood & The Destroyers, der hier
alle Bluesfreunde bestens bedient. Auf dem Spielplan stehen tolle Bluesnummern wie "Little Rain" und Dynaflow Blues", aber auch zĂŒndender RockânâRoll (u.a. âRock
Partyâ). Eine CD, die von Anfang bis Ende SpaĂ macht. Duklas Frisch
Trentmoller The Last Resort Poker Flat/Rough Trade VĂ: 06.10. @@@@
Neue Doppel-CD vom dĂ€nischen Vorzeige-Produzent & Remixer. Dabei ist âThe Last
Resortâ in weiten Teilen experimenteller und elektronischer ausgefallen als die VorgĂ€ngerscheiben. Hier zeigt sich wieder einmal die ungeheure KreativitĂ€t von
Trentmoller und seine musikalische Vielseitigkeit, die es schafft, aus skurrilen Soundschleifen und eckig-spröden Beats eingÀngig-groovendes Dancefloor-Futter zu
destillieren. WĂ€hrend Dreher Nr.1 mit phunky Deephouse-Tracks aufwartet, hĂ€lt Silberling Nr. 2 einige Vocal-Versionen von Songs wie âPhysical Fractionâ undâPolar
Shiftâ parat. Minimal-Techno fĂŒr den harten Teil der Nacht! Siggi Mayen
WALTER TROUT Full Circle Ruf Records/in-akustik @@@@@@
Tolles neues Studioalbum von Walter Trout, zu dem er diesmal GĂ€ste und alte
WeggefÀhrten wie John Mayall, Jeff Healey, Coco Montoya, Bernard Allison und Eric Sardinas eingeladen hat. Dementsprechend offen klingt das musikalische Ergebnis,
das jeden Bluesfreund restlos begeistern dĂŒrfte. Von Bluesrock bis Country-Blues reicht das Programm, das in Nummern wie "Workin' Overtime" und "Who's Listenin'
In" seine Höhepunkte hat. Diese Scheibe gehört in jedes Blues-Regal! Bernd Lorcher
NOCH MEHR NEUE CDs
Der Kanadier MARK BRAGG stellt mit âBear Songsâ (Bellwether/HâArt) ein schönes
Songwriteralbum vor. Hausnummern sind hier Tom Waits, Neil Young und Violent Femmes. +++ EMMANUEL SANTARROMANA covert auf âFab 4 Everâ
(Pschent/SPV) die berĂŒhmten Londoner Pilzköpfe. ZeitgemĂ€Ăe Elektro-Pop und Waveversionen von âBack In The USSRâ und âCome Togetherâ. Wemâs gefĂ€llt. +++
âWes Kind ich ess, des Fahrrad ich klauâ (Fam/Aliveâ) heiĂt die neue Scheibe von STAKEOUT. Wie unschwer zu erraten, erwartet den Hörer intelligenter
Fun-Punk-Rock fĂŒr die Birne mit Offbeat-Schlenkern. +++ Ein sicherer Tip fĂŒr Ska-Freunde ist MARK FOGGO, der mit seinen Skasters auf âYou Shot Meâ
(Skankyâ Lil Rec./Cargo) fĂŒr Zuckung im Tanzbein und fĂŒr gute Laune sorgt. Highlights sind hier âDoobeedooâ und âDeadbeatâ. +++ ON THE LAST DAY sind die neuen
Screamo-Helden aus Seattle. âMeaning In The Staticâ (Victory/Soulfood) klingt ungemein frisch, verfĂŒgt ĂŒber gute Hooks und satte Gitarrenarbeit. +++ THE NEW STORY
aus Italien bieten auf âUntold Storyâ (Rude Records/Cargo) Emorock, der sich hören lassen kann. Die Melodien-Arrangements sind ausgesprochen ausgefeilt
und lassen keine WĂŒnsche offen. +++ GroĂartigen Punkrock lassen die DUCKY BOYS auf âThe War Back Homeâ (I Scream/Cargo) vom Stapel. Das Trio aus Boston
lĂ€sst es auf Songs wie âTortured Soulâ und âBomby Awayâ richtig schön krachen. +++ Apropos Ducky Boys, da gibtâs ja auch noch das Soloalbum von Bandchef MARK LIND
. âDeath Or Jailâ (I Scream/Cargo) zeigt, dass Mark das Songschreiben ganz gut beherrscht. +++ FĂŒr Freunde eines romantisch vertrĂ€umten Indierocks sind die aus Manchester stammenden INDIGO JONES
vielleicht eine ganz gute Empfehlung. Fragile Kompositionen und ergreifende AtmosphÀre sind garantiert. NICE BOY MUSIC-Twist (Virgin):Ein Hamburger Vierer, der erstaunlich
hörenswerten Britpop macht. EinflĂŒsse von Bands wie Travis, Radiohead und Blur sind spĂŒrbar. Das Repertoire wechselt von ruhigeren Nummern bis Gitarrenrock.
Zwei empfehlenswerte Scheiben fĂŒr den Bluesfreund erscheinen auf dem Label Black & Tan Records (New Music Distribution): DOUG MACLEOD extrahiert auf âWhere I
Beenâ gefĂŒhlvollen Slow-Blues, der mal mit Akustik-Bass, mal mit streichelndem Schalgzeug begleitet wird. Reinhörtipp ist hier der leidenschaftlich gesungene
Slow-Walker âA Broken Dream In A Broken Roomâ. - Richtig swingend und rollend gehtâs bei ROSCOE CHENIER und seinem Album âWaiting For My Tomorrowâ zu.
Unglaublich, welche Leidenschaft und Vokalakrobatik Roscoe in seinen Gesang legt. Eine prĂ€chtige Kostprobe gibtâs auf âAinât Got No Homeâ, sehr charmant von perlendem Piano und E-Gitarre begleitet.
FĂŒr den Bluegrass-Fan erscheinen diesen Monat zwei tolle Neuveröffentlichungen. CLAIRE LYNCH zĂ€hlt seit 30 Jahren zu den erfolgreichsten Bluegrass-Interpretinnen.
Auf âNew Dayâ (Rounder/in-akustik) gibt sie uns mit ihrer Band um Gitarrist Jim Hurst, Mandolinen-Spieler David Harvey und Bassistin Missy Raines eine gelungene
Kostprobe ihres Könnens. Emotionelle melodische Songs auf hohem Niveau mit zahlreichen GĂ€sten wie Stuart Duncan und Rob Ickes. +++ âAll American Bluegrass Girlâ (Rounder/in-akustik) nennt RHONDA VINCENT
, die vom Wall Street Journal als âThe New Queen Of Bluegrassâ bezeichnet wurde, ihre autobiographisch getrĂ€nkte Scheibe, die auch zwei wunderschöne Duette mit Dolly Parton (âHeartbreakerâs
Alibiâ) und Bobby Osborne (âMidnight Angelâ) featured. Von PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB werden ĂŒber Universal Music die Alben
âCopperfieldâ, âHairâ und âHispanolaâ in remasterten Neueditionen wiederveröffentlicht. Alle Alben verfĂŒgen ĂŒber jeweils 2 Bonussongs, was fĂŒr Sammler besonders interessant sein könnte.
SAO PARIS sind das brasilianisch-französische Duo um LETICIA MAURA und THOMAS FERRIĂRE. Musikalisch bieten die Beiden auf âLĂĄâ (F Com/Rough Trade)
eine sehr geschmackvolle Mischung aus brasilianischen Grooves und Elektronika. Faszinierende Klanglandschaften. Pianist DON FRIEDMAN
hat auf "From A To Z" (Act Music/edel contraire) eine sehr gefĂŒhlvolle Solo-Piano-Hommage an den Gitarristen Attila Zoller eingespielt. Dazu
gibt's noch StĂŒcke von Cole Porter, Thelonious Monk sowie Eigenkompositionen. Mit âYour Momâs Favorite DJâ (Ninja Tune/Rough Trade) legt KID KOALA eine
abgefahrene Scheibe vor, die zwar ein bisschen nach Katzenmusik klingt, aber bei nĂ€herem Hinhören bezĂŒglich Scratchings, Loops und Breaks einiges zu bieten hat.
Interessantes Teil! - FĂŒr Labelfans von Ninja Tune interessant sein dĂŒrfte auch der Sampler âZentertainment 2006â, der auch die dazugehörigen Sublabels Big Dada
& Counter Records berĂŒcksichtigt. Mit dabei sind Acts wie Coldcut, Zero db, Roots Manuva, Daedelus, Bonobo und Pop Levi. Was fĂŒr ein fett groovendes Album: MAX SEDGLEY aus Edinburgh verbindet auf
seinem DebĂŒt âFrom The Roots To The Shootsâ (Sunday Best/Rough Trade) die Disco-Magie der 80iger Jahre mit wuchtigem Funk und exzellenten Frauenstimmen.
Anspieltipps gibt es etliche, meine Favoriten sind momentan âHappyâ und âSet It Freeâ. Klasse! DR. LEKTROLUV PRESENTS LEKTROLUV 007 (Neuton/ Rough Trade VĂ:
15.09): Dr. Lektroluv hat sich wieder an das Remixen einiger Old School Klassiker der spĂ€ten 70iger und frĂŒhen 80iger Jahre gemacht und sie mit einem elektronischen
Update aufgemotzt. Das Spektrum reicht vom trancigen Intro âGhoulsâ (by Bozzwell) ĂŒber Future Electro bis hin zu Disco-Funk und House. Nicht schlecht! +++. Von NEWCLEUS
gibtâs unter dem Titel âDestination: Earthâ (Soultec/Intergroove) eine geschmackvolle Kollektion rarer und teils unveröffentlichter Tracks und Mixe. FĂŒr
Freunde der legendĂ€ren Soul-HipHop &Disco-Electro-Formation sicherlich ein Muss! SĂ€ngerin KIRA veröffentlicht auf Herbert Grönemeyers Label âGrönlandâ (Virgin) ihre
zweite Scheibe âGoldfischâ. Die Songs tragen Titel wie âDeine Leineâ, âWenn du den Himmel nicht aufmachstâ und âFast wie Sommerâ. Musikalisch nicht die groĂe
Offenbarung, aber im Vergleich zu dem, was man sonst in Sachen deutsprachiger Musik vorgesetzt bekommt, noch relativ gut. Hat pahsenweise schon ein wenig Songwriter-Charme...
Wer auf ausgefeilte Arrangements, tolle Vocalmelodien und rockigen Charme steht, sollte sich âBrother.Sister.Boresâ (Grand Hotel/Indigo) von PALE zulegen. Die
Aachener Band hat hier wirklich ganz groĂes Material geschrieben, wobei der Opener âTake Me Out, Bouncersâ einfach nur genial ist. Poppige Melodien mit einfallsreichem Alternative- und Britpop-Flair.

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