ALQUIMIA Angaelic Voices Prudence/Zomba @@@@
Mit „Angaelic Voices“ unternimmt die mexikanische
Ausnahme-Sängerin und Komponistin einen herrlichen Ausflug in die angelsächsische Musik-Tradition ihrer Wahlheimat England, wobei Alquimia ganz bewusst die alten
Rhythmen und Melodien mit modernstem Equipment in Szene setzt. Sie arbeitet in ihren Texten mit der gälischen, englischen, lateinischen und katalanischen Sprache und lädt
uns so mit Dudelsack, Whistle und ihren feingesponnenen Elfen-Vocals auf eine kulturelle Reise in vergangene Tage ein. Fabian Hauck
AUTOFORM Dualsystem Fliesskoma/Soulfood @@@@@
Eine CD für die Freunde intelligenter und fetter
Elektroniksounds! Hinter Autoform verbirgt sich Soundtüftler Karl Kimmerl, der für „Dualsystem“ mit der Musiksoftware seines Rechners so einiges angestellt hat. Blinkende,
bleepende und tuckernde Sequenzen nehmen ungewohnte Wendungen, treffen Stimmsamples, verbinden sich, werden zerpfügt, klingen maschinoid, erzeugen Fehlercodes oder
einfach nur irrwitzige Hüllkurven. Beim Hördurchlauf von „Dualsystem“ kann hinter jedem Loop und Beat eine unerwartete Überraschung lauern. Hört euch mal „Headbones“ und „Browse My Mind“ an. Eine CD, die der
Elektronikszene wichtige Impulse geben kann! Duklas Frisch
BEAT’N’BLOW Time Traumton/Indigo @@@@
Die Berliner Horn Section Beat‘n Blow ist seit Jahren eine feste Institution in der
Hauptstadt. Mit „Time“(Traumton/Indigo) geht zwar jetzt bereits ihr 3. Output an den Start, allerdings wurden die ersten beiden Dreher noch in Eigenregie vertrieben und
erfreuten sich keiner besonders großen Resonanz. Mit der vorliegenden Scheibe wird sich dies, da bin ich mir 100pro sicher, ändern. Beat‘n Blow legen hier einen
funkig-groovenden R&B-Cocktail vor, der vom ersten Akkord an begeistert. Heiße Hornsections in Kombination mit coolen Frauenvocals (u.a. von Kati Schifkowsik und
Jaqueline Boulander) machen den Dreher zu einem knackigen Funk&Brass-Erlebnis, das sich unwiderstehlich in die Gehörgänge bohrt. Anspieltipp: Die coole Coverbearbeitung von Stevie Wonder‘s „Superstition“!
Frank Zöllner
PETER BRUNTNELL Ends Of The Earth Loose Music @@@@@
In seiner englischen Heimat wird Peter Bruntnell zur Garde der „New Singer-Songwriter“ gerechnet. In deutschen Landen zählt der Berufs-Melancholiker
noch eher zur Sparte „Neuentdeckung“, was sich mit seiner vorliegenden 4. Arbeit „Ends Of The Earth“ allerdings schlagartig ändern könnte. In den 10 Songs gelingt es
Mr. Bruntnell zusammen mit gestandenen Studiomusikern wie James Walbourne (guitar), Peter Noone (bass) und Eric Heywood(pedal steel guitar) besten
amerikanischen Folk & Country abzuliefern. Ruhige, gefühlsechte und erdverbundene Melodien zeichnen das Album aus und setzen neue Maßstäbe in Sachen
Harmonielehre in Verbindung mit kraftvollem und dennoch einfühlsamem Akustik-Folk! Bernd Lorcher
CAFE DE LUNA V.A. Prudence/Zomba @@@
Das Presse-Info der vorliegenden Compi verspricht dem Hörer eine bisher noch nie dagewesene Mischung aus entspannter Lounge-Musik und visionären
Sphärenklängen und sagt dabei ein faszinierendes Hörerlebnis voraus. Ob dem letztendlich so ist, muss jeder Hörer für sich entscheiden, für mich allerdings klingen
die von DJ Planet Moon in Szene gesetzten Tracks (u.a. mit Ginkgo Garden, Peter Mergener, Roedelius und Roykey) nicht besonders trendy. Es sind zwar jede Menge
spacig-melodischer Ambientklänge angesagt und ihre Mischung mit straighter House&Club-Kost ist eigentlch auch gut gelungen, aber der großangekündigte Wurf
ist das nun auch wieder nicht! Solide Lounge-Music ohne Höhen und Tiefen. Frank Zöllner
CAMOUFLAGE Sensor Polydor/Universal @@@@
Eigentlich wurde vor gut drei Jahren das neue Millennium
eingeläutet, und die Zeit der großen Synthie-Pop-Bands sollte hinter uns liegen, sieht man einmal von gelegentlichen Derivaten ab, die sich unter den Stroboskopen tummeln. Jetzt
ist mir allerdings die brandneue Scheibe von Camouflage auf den Schreibtisch geflattert, und bereits beim ersten Reinskippen bin ich zurück in den guten alten ‘80ern! Marcus,
Heiko und Oliver sind sogar in Originalbesetzung angetreten und zeigen sich zum 20jährigen Bandjubiläum aufgeräumt und ideenreich. Die Elektronik-Waver schippern im Fahrwasser früherer Erfolge wie „The
Great Commandment“ oder „Stranger‘s Thoughts“, was den neuen Songs allerdings bestens zu Gesicht steht. Relaxte Beats, fein gesponnene Soundscapes und soulige
Background-Vocals machen „Sensor“ zu einem echten Schnäppchen für jeden Synthiepopper! Frank Zöllner
KARIN CLERCQ Femme X PIAS/Zomba @@@@
Gäbe es Punkte für das schönste Booklet, so würde ich „Femme X“ ganz sicher mit 5
Points bedenken. So extravagant, sinnlich und verspielt kommt die kleine Textbeilage von Karin Clercq‘s Debüt-Scheibe daher. Was die Musik angeht, so war ich mir nach
den ersten beiden Songs fast sicher: Das klingt alles gleich, irgendwie nach franzöisches Chanson und Singer/Songwriterin. Aber weit gefehlt! Karin, die im
Hauptberuf eigentlich Schauspielerin ist, hat mit dem bretonischen Produzenten, Musiker und Komponisten Guillaume Jouan einen kongenialen Partner gefunden, der
ihre oft versponnenen und sehr persönlichen Geschichten in das passende musikalische Spannungsfeld brachte. Entstanden ist so mehr als nur eine Sammlung
französischer Chansons mit Modern-Pop-Charakter, nämlichein vielschichtiges, bewegendes und sinnliches Album mit feinmodulierten Melodien, das seinen bittersüßen Charme erst nach mehrmaligem Hören versprüht!
Ute Bahn
AL COHN MEETS AL PARDINO Live at the Club „Jubez“ in Karlsruhe Organic Music/Fenn @@@@@
Mit der vorliegenden Scheibe bringt Organic-Music eine Perle des Bigband-Jazz, die
in den Archiven zu verstauben drohte, wieder zum Glänzen. Mitgeschnitten wurde das Live-Konzert 1987 in Karlsruhe, wo Al Porcino und seine Bigband auf den
Tenorsaxophonisten Al Cohn trafen. Zu hören gibt es eine Mischung aus Eigenkompositionen und unvergessenenen Jazz-Standards von Ellington bis Young -
ein wahres Feuerwerk des Live-Jazz! Geschickt verstehen es die Akteure, einen swingenden Groove mit rhythmischer Finesse und straightem Bigband-Sound zu kombinieren. Toll! Ute Bahn
STEVE COLEMAN On The Rising Of The 64 Paths Label Bleu/Sunny Moon @@@@
Auf seiner neuen CD „On The Rising Of The 64 Paths“ zeigt
sich Altsaxophonist STEVE COLEMAN einmal mehr von seiner besten Seite. Neu bei seinen Five Elements sind der Trompeter Jonathan Finlaysan und der Flötist Malik Mezzadri,
die auch gleich einen frischen Wind in den Ensemble-Sound bringen. Mit ein Grund dafür, warum diese Scheibe so abwechslungsreich klingt. Coleman hat für seine weitgespannten Improvisationsbögen noch mehr Raum und
begeistert mit Team auf ganzer Linie. Zu hören gibt es eine Menge avantgardistischer Passagen, übereinandergeschichtete Rhythmen, klassische Momente und locker inszenierte Tempiwechsel. Fabian Hauck
THE CRUSADERS Rural Renewal Verve/Universal @@@@
Mitte der 70er bis weit in die 80er Jahre gehörten die
Crusaders zu den innovativsten und wegweisendsten Fusion-Jazz-Bands der Staaten. Songs wie das legendäre „Street Life“ sind bereits wahre Klassiker des Genres. Gut 20
Jahre waren Joe Sample, Wilton Felder und Stix Hopper nicht mehr gemeinsam im Studio. Um so neugieriger war die Presse auf ihre brandneue Scheibe „Rural Renewal“. Klar ist
die Zeit nicht spurlos an den Recken vorüber gegangen, aber sie haben es immer noch drauf und präsentieren einen süffigen Soul&Gospel-Mix, der sich zum langsamen Cruisen im offen Cabriolet
ebenso eignet wie zum relaxten Fingerschnippen auf dem heimischen Sofa. Die Crusaders sind unbestreitbar ein Phänomen. Obwohl sie mit ihrem neuen Output das
Pulver nicht neu erfinden, sind Songs wie Rural Renewal“(mit Gastmusiker Eric Clapton) und „Shotgun House Groove“ Soul-Jazz vom Feinsten. Frank Zöllner
DON SHIVA Bollywood Lounge Blue Flame/Zomba @@@@
Die zweite CD von Don Shiva verbindet Bhangra Beats mit
Elektronik-Musik und fröhlichen Bollywood Sounds. Natürlich wurden die indischen Gesänge, die auf den Stücken zu hören sind, von Don Shiva in Indien aufgenommen. Der Sound klingt
sehr tanzbar und homogen und verbreitet einfach gute Stimmung. Zum Reinhören empfelen sich insbesondere „Ananda“, „Gopi Valabham“ und „Sunrise“. Willkommen in der Bollyood Lounge! Fabian Hauck
DWELE Subject Virgin @@@@
Der blutjunge Singer/Songwriter Dwele legt sein Debütalbum „Subject“ vor und gibt
dem Begriff „New Motown-Sound“ eine ganz neue Bedeutung. Er serviert uns einen quirligen Mix aus Soul, Funk, Pop und HipHop. Seine einschlägigen Erfahrungen in
der Rap-Szene, u.a. mit den Jungs von Slum Village, kommen in seiner ersten Soloarbeit voll zum Tragen. Die soulinfizierten Songs begeistern insbesondere durch die bluesige Stimme von Mr. Dwele. Fabian Hauck
EMO This Is My Home Stereo Deluxe/SPV @@@@
Beseelter Soul, in Vebindung mit entspannten Club-Grooves und deepen Dub-Flächen, das ist das Operationsgebiet von EMO aka Jonathan Soegaard, einem
angesagten DJ, Remixer, Sänger und Multiinstrumentalisten aus Dänemark. Mit „This Is My Home“ schickt sich der Tausendsassa an, auch den Rest von Europa zu
erobern. Dabei arbeitet EMO mal mit fetten Downbeats und allerlei elektronischen Spielereien, dann wieder steht eine schwüle Mixtur aus soulig-sahnigen Schleichern
und rollenden Shuffles auf dem Programm. Ein ungemein kurzweiliges Album, bei dem man entweder die Dreadlocks kreisen lässt oder unter den Stroboskopen die Plateausohlen abtanzt. Fabian Hauck
FERN KNIGHT Seven Years Of Severed Limbs Normal/Indigo @@
Tastende Beats, dunkle Folk-Reminiszenzen, atmosphärische Balladen, transparente
Klangstrukturen! Alles Umschreibungen für den Sound von Fern Knights, die mit „Seven Years Of Severed Limbs“ nicht nur ihre Debutscheibe vorstellen, sondern
gleichzeitig Musik auf das Wesentliche reduzieren. Dabei setzen Margie Wienk und Michael Corcoran auf filigrane Frauenstimmen und einen melancholischen, fast schon
dunkel zu nennenden Folk&Pop-Sound, der an der Schnittstelle zwischen Weltschmerz, emotionalem Tiefgang und dem Sumpf der Langeweile agiert. Es gibt
für meinen Geschmack zu viele Déjà-vu Erlebnisse auf dieser Scheibe, was sie nicht unbedingt empfehlenswert macht. Fabian Hauck
FRIEDEMANN Short Stories Biber/in-akustik @@@@
Seit über 30 Jahren „im Geschäft“ hat Komponist,
Musikverleger, Produzent, Familienvater und Weltenbummler Friedemann einiges erreicht! Neben 16 CD‘s, die sich weltweit millionenfach verkauften, wird auch seine
Fangemeinde ständig größer. Und dennoch nennt er seine neueste Arbeit bescheiden „Short Stories“, denn genau so sieht er sich und seine Musik. Er will Geschichten erzählen,
Geschichen, die er in den langen Jahren seiner Wanderschaft auf der ganzen Welt gehört und aufgeschrieben hat. Und so ist es auch kaum verwunderlich, dass seine Aufnahmen immer ein klanglisches
Kaleidoskop der verschiedensten kulturellen Einflüsse darstellen. Seine Crew, bestehend aus Emmanuel Sejourne (Saxophon), Markus Faller (Drums) und Philippe
Geiss (ebenfalls Saxophon) sorgt dafür, dass auch diesmal die Klangwelten Friedemanns zu gefallen wissen. Bernd Lorcher
FRONT 242 Pulse XIII BIS Records/Indigo @@@@@
Totgesagte leben länger! Gut zehn Jahre war es verdammt
ruhig um die belgischen Elektro-Pioniere geworden, eine Zeit, in der Daniel Bressanutti und Patrick Codenys anscheinend die europäische Elektro&Dance-Szene beobachteten und an
ihrem neuen Sound feilten. „Pulse“ist ein gut 75minütiger Trip durch alle nur denkbaren Spielarten des EBM. Hier zeigen Front 242 ihre wirklichen Qualitäten und Trendsetter-Funktionen und packen zwischen jeder Menge
elektronischer Avantgarde auch den einen oder anderen Ohrwurm. Die Meister sind zurück! Frank Zöllner
GARE DU NORD Kind Of Cool PIAS/ZOMBA @@@@
Wie so oft, ist es der Zufall, der den größten Einfluss auf unser Leben nimmt und die
Richtung vorgibt. So auch im Fall der Entstehungsgeschichte von Gare Du Nord und dem Zusammentreffen von François Inca und dem Belgier Dinant Lance im
Picasso-Museum in Paris. Bei den Beiden stimmte auf Anhieb die Chemie und auch musikalisch hatte man zwischen Cool Jazz, Clubsound, HipHop und Gainsbourg die
gleichen Interessen. Aus dieser schicksalhaften Begegnung entstand ihr Debütalbum „In Search Of Excellounge“ (eines der coolsten Club&Lounge-Alben der letzten Jahre)
und „Kind Of Cool“ , das nun in den CD-Regalen steht. Eine musikalische Verbeugung vor Miles Davis, John Coltrane und Chet Barker, aber auch ein
aufregender und ungemein dynamischer Trip durch die langen Nächte der französischen Metropole mit reichlich deepen Bässen; Vibes und relaxten Grooves. Siggi Mayen
THE GREAT STUPA V.A. Blue Flame/Zomba @@@@@
„The Great Stupa“ ist ein außergewöhnliches
Doppel-CD-Buch zum Thema „Buddhismus“, das mit seinem Artwork, den zahlreichen Fotos und Texten den Bau der „Großen Stupa“ erzählt. Dieses eindrucksvolle Symbol für den
Einzug des Buddhismus in die westliche Hemisphäre steht in den Rocky Mountains nördlich von Denver. 14 Jahre (1987-2001) dauerte die Bauzeit des eindrucksvollen Bauwerks, das zu Ehren des tibetanischen
Meditationsmeisters Chögyam Trungpa Rinpoche errichtet wurde. Nachzulesen auf den reich bebilderten 108 Seiten des CD-Buchs, das zudem
noch zwei äußerst gelungen CDs enthält, die die besten Künstler aus den Bereichen, Pop, Folk, Ambient und Jazz featured. So zählen zu dem erlesenen musikalischen
Line-Up u.a. Sting, Joni Mitchell, Willie Nelson, Beausoleil, Abra Moore, Talking Water, Emmylou Harris u.v.m. Prädikat: außergewöhnlich! Ute Bahn
STEVE HACKETT To Watch The Storms Insideout/SPV @@@@@@
Mit seinem neuesten Album hat Steve Hackett ein kleines
Meisterwerk engespielt, das sich durch die verschiedensten Stimmungen auszeichnet. Im Spannungsfeld zwischen Rock, Folk, Jazz und Klassik nimmt er den Hörer mit an die
verschiedensten romantischen Plätze. Natürlich gibt es auch wieder eine Fülle progressiver Ideen zu bestaunen. Allerdings erschließen sich einem diese in ihrer ganzen Schönheit
oftmals erst nach mehrmaligem Hörgenuss. „To Watch The Storms“ ist eine CD der diffizilen Nuancen, Schattierungen und Stimmungen. Ein Album, das man nicht nebenbei, sondern intensiv hören sollte,
wie gesagt, ein Meisterwerk! Duklas Frisch
GORDON HASKELL Shadows On The Wall Flying Sparks/Zomba @@@@@@
In unserer schnelllebigen und von Quoten und Airplays
geprägten Musiklandschaft tut es doch einfach gut, eine Scheibe im Player zu haben, bei der man sich genüsslich zurücklehnen kann, sein Pfeifchen schmaucht und einfach die
Musik auf sich wirken lässt. Wie bei der neuen Scheibe des Engländers Gordon Haskell, der in seiner wechselhaften Karriere, vom Mitglied der legendären King Crimson bis zum
abgebrannten Barmusiker in Dänemark, bereits alle Höhen undTiefen hinter sich hat. Mit einer Mischung aus relaxtem Folksound, Blues, Country und Akustikballade ist der einfühlsame
Geschichtenerzähler jetzt wiederentdeckt worden und zeigt auf „Shadows On The Wall“ ein enormes Spektrum seines Könnens. Der Mitt-40er demonstriert nicht nur
sein Talent als Songschreiber, sondern gibt den Tracks mit seiner ungemein emotional-tragenden und tief in den Soul getauchten Stimme ein unverwechselbares Markenzeichen! Frank Zöllner
HIDALGO Driving The Car Tapete Records/Indigo @@@@
Hidalgo sind eine Neuentdeckung aus Nürnberg und haben im vergangenen Jahr mit
ihrer Debüt-Rille „Sing Guitar Sing“ die Pop-Szene so richtig durchgeschüttelt. Ihr Mix aus verklärten Frauenvocals und süffig-eingängigen Popmelodien ging vom ersten
Akkord an ins Ohr und machte Lust auf mehr! Nun werden sich die Fans bis zum nächsten Full Length-Album noch etwas gedulden müssen. Dafür gibt‘s mit der
vorliegenden EP zwei brandneue Hidalgo-Songs, eine coole Bearbeitung des Protones-Hits „For All The Boys“ sowie einige Remix-Versionen von „Driving The
Car“ aus der Rille vom letzten Jahr. Alles in allem ein gelungener Mix, der die Zeit bis zum nächsten Hidalgo-Output bestens überbrückt. Simone Theobald
HYPNOGAJA Bridge To Nowhere B-Cyde/SMIS @@@@
Die kalifornische TripHop-Combo, bestehend aus Shyboy und Nubar, hat sich für ihr
neuestes Projekt musikalisch enorm nach vorne entwickelt, ihrem Sound ein Update verpasst und mit Musikern wie Jeeve (guitar), Tim Groeschel (drums) und Leif Bunting
(bass) die richtige Live-Crew an Bord genommen. Damit hat sich ihr Studio-Elektronik-HipHop-Sound zu straightem Alternative-Rock-Sound entwickelt,
der allerdings seine DJ&Street-Wurzeln nicht verleugnen kann. So entsteht ein ungemein kurzweiliger und dynamischer Mix, der von einer Fusion aus harten
Gitarrenriffs, eingängigen Harmoniemustern und einer ungeschliffenen Spielwut profitiert.Diese CD geht unter die Haut! Frank Zöllner
THE JAYHAWKS Rainy Day Music American Recordings @@@@
Wer auf anspruchsvolle Singer/Songwriter-Melodien, Country, Folk und den typischen
Americana-Sound abfährt, wird unweigerlich irgendwann einmal bei der US-Band The Jayhawks hängen bleiben. Was den Hörer auf „Rainy Day Music“ erwartet, sind
14 erstklassige Folk&Rock-Songs, die vom ersten Akkord eine gute Stimmung in die Bude bringen. Der Albumtitel liegt hier meiner Meinung nach vollkommen falsch, denn
Gary&Crew sind weder auf dem Melancholie-Trip noch wird auf die Tränendrüse gedrückt. Vielmehr stehen herrliche Easy-Living-Melodien mit der richtigen Dosis
Blues-Appeal, Highway-Feeling und unbeschwerter Sommerfrische im Vordergrund. Tim Beldow
TOSHIYASU KAGAMI Star Arts Frogman/Intergroove @@@@
Gut vier Jahre ließ der japanische DJ&Remixer Toshiyasu Kagami seit seinem Debüt
„The Broken Sequencer“ ins Land gehen, bevor er nun mit „Star Arts“ neuen Stoff für die Floors nachlegt. Damals in der europäischen Szene noch gänzlich unbekannt, gilt
Kagami heute nicht mehr nur als Geheimtipp, sondern gehört mittlerweile zum Pflichtprogramm der meisten Resident-DJ‘s. „Star Arts“ ist ein über 60minütiger
Dance&Techno-Mix, der mit harten Beats und groovenden Vibes genau die richtige Basis für einen gepflegten Nite-Move bietet. Hier kann man sich von den straighten
Rhythmen und deepen Bässen nach allen Regeln der Kunst durchschütteln lassen, um danach total erschöpft ein relaxtes Chillout-Programm anzugehen. Tim Beldow
KOPFHÖRER Ultraschall Aldente-Pirate Records/Sony @@@@@
Hinter Kopfhörer stecken die beiden MCs Junker und Pete
sowie DJ D-Sign. Ihr Debütalbum „Ultraschall“ ist eine echte Bereicherung für die deutsche HipHop-Szene, denn die drei lösen sich auf den 16 Songs erfolgreich von den gewohnten
Genre-Fesseln. Der Titel „Ultraschall“ ist Programm, denn Kopfhörer-Musik und Texte dringen beim Hörer in Dimensionen vor, die sonst von Bands nur selten angesprochen werden. HipHop für Kopf, Herz und Bauch. In „5
vor 12“ und „America“ werden globale und politische Themen mit ersttaunlichem Scharfsinn angepackt, auf „Bodychekk“ eine knackige Battleansage formuliert. Dazu gibt es natürlich eine Menge Wortwitz und Botschaften,
die den Hörer dazu animieren, seine Gehirnmühlen anzuwerfen. Eine Scheibe, die auch nicht HipHoppern empfohlen werden kann. Fabian Hauck
DIETER KROPP Seven Nights“ Spareribs Records @@@@@
Genau richtig zur jetzt startenden Freiluftsaison mit Gartenparties und Grill-Feten lädt
uns Dieter Kropp zu einem fulminanten R&B-Barbecue ein. Mit „Seven Nigths“ (Spareribs Records) geht der Harpspieler den eingeschlagenen Weg konsequent
weiter und präsentiert einen schweißtreibenden Mix aus Blues, R&B, Swing und Funk. Verstärkt durch „Oliver Groenewald‘s R&B Horns“ legen die Barbecue Boys
noch einen Zahn zu und nehmen uns mit auf einen Streifzug durch die unzähligen Kneipen von New Orleans. Da wird gegroovt, dem Southern-Feeling gehuldigt,
knackige Rhythm-Sections bedient oder dem Slow-Blues gehuldigt. Egal, ob Coverversion (von Smiley Lewis, Dave Bartholomew) oder geschmackvolle
Eigenkomposition: Dieter Kropp&The Fabulous Barbecue Boys lassen selbst bei notorischen Nichttänzern das Tanzbein zucken! Frank Zöllner
PAUL KUHN Young At Heart In&Out Records/in-akustik @@@@@@
Paul Kuhn, eine Institution nicht nur in der deutschen
Jazz-Szene, feierte dieser Tage seinen 75. Geburtstag und konnte sich mit der vorliegenden Scheibe selber ein wunderbares Geschenk machen. Eine erstklassige Jam-Session mit einigen seiner alten Weggefährten,
Freunden und Kollegen wie Willy Ketzer, Peter Weniger, Gustl Mayer und Benny Bailey. Musikalisch erwartet uns auf „Young At Heart“ ein swingender Sound-Cocktail aus
Eigenkompositionen von „Paulchen“ Kuhn über Coleman bis Monk! Hier wird zwischen groovender Jazzballade und heißen Sax-Soli kein Akkord
verschenkt! Alles klingt so reibungslos als würde die Allstar-Combo schon seit Jahren auf der Bühne stehen, und genau hier merkt man die Professionalität von echten
Musikern. Vor „dem Mann am Klavier“ kann ich nur den Hut ziehen. Genial! Bernd Lorcher
PATTY LARKIN Red=Luck Vanguard/ZYX @@@@@
Für ihr neues Album zog sich US-Songwriterin Patty Larkin in eine einsame Hütte auf
Cap Cod zurück, um dort in aller Ruhe neue Songs schreiben zu können. Das Ergebnis dieses „Rückzugs“ liegt nun in Form von „Red=Luck“ vor und beinhaltet
einige der emotionalsten Songs von Mrs. Larkin. Oft geht es um Sehnsucht, dem Verlangen nach Geborgenheit und der Suche nach Gemeinsamkeit. In den Liedern
hat man nicht selten das Gefühl,dass sich Depression breit macht. Aber falsch gedacht, nicht bei Patty Larkin. Ihr gelingt es, auch offensichtlich verfahrenen
Situationen und Katastrophen des zwischenmenschlichen Zusammenseins noch einen positiven Aspekt abzugewinnen. Eine tolle Scheibe! Ute Bahn
LEME Passion‘n‘Patience Straight Ahead/PP Sales @@@@
Der Canado-Schweizer Leme, auf seinen Alben normalerweise Frontshouter, gibt auf
seiner neuesten Scheibe mehr den Producer und hat mit Gastsängern wie Gary Bardouille, Elisabeth Troy, Mark Anthoni und Shoany White einige hochkarätige
Talente ins Studio gebeten. Ergebnis ist ein Vocal-dominierendes Funky-Soul-Album , dem man es locker abnimmt, in Detroit eingespielt worden zu sein. Aber
Fehlanzeige! Leme und Crew haben ihren HipHop-infizierten Sound in einem Schweizer Studio unter Dach und Fach gebracht und damit ein richtiges Schwergewicht in Sachen Soul an den Start geschickt. Frank Zöllner
CHRISTINA LUX Live Im Stadtgarten Köln Prudence/Zomba @@@@@
Wer Christina Lux je live erlebt hat, wird auf Anhieb vom Charme dieser Sängerin und Songwriterin gefangen sein. So muss es wohl auch den Gästen im Kölner
Stadtgarten im Oktober des Jahres 2002 gegangen sein. Dort gab Christina an einem Abend zusammen mit Marius Goldhammer (bass) und Nippy Noya
(percussion) ein Konzert, das an Atmophäre kaum zu übertreffen ist. Das schon fast akustisch zu nennende Zusammenspiel zwischen Gitarre, Bass und Percussion steht
klar im Vordergrund. Hinzu gesellt sich natürlich die dunkle, ausdrucksstarke und vielschichtige Stimme von Christina Lux, die vom groovenden Soulsong über Akustikballade, Rocknummer bis zum Scat-Gesang ein überaus
abwechslungsreiches Repertoire abliefert. Eine Folk-Rock-Soul-Scheibe, die ihre Energien aus der Einfachheit und dem musikalischen Können aller Beteiligten zieht. Yasmin Schmidt
LENNY MAC DOWELL Launch Control Black Flame/Zomba @@@@@
Eine gelungene Scheibe des Querflötisten Lenny Mac Dowell,
der auf „Launch Control“ sein ungewöhnliches Instrument mit smoother Loungemusic, jazzy Sounds und fließenden Beats kombiniert. Zu den Gästen zählen u.a. Jazzamor (auf den
Coverversionen „Ain’t No Sunshine“ und „Summertime“) und Jazzpianist Christoph Spendel. Die Songs auf „Launch Control“ begeistern in erster Linie durch ihren relaxten Charakter, den geschckten Einsatz diverser
Improvisationstechniken und Sample-Zugaben, die in einem äußerst luftigen und audiophilen Klangbild zu einer homogenen Einheit verschmolzen
wurden. Bestes Stück ist meiner Meinung nach das Titelstück „Launch Control“ mit seinen wabernden Keys, fließenden Beats, Vibes, Vocoderstimmen und Lenny Mac
Dowells wunderbare Querflöte. Die ideale Platte, um vielleicht bei einem gemütlichen Glas Rotwein nach einem stressigen Arbeitstag auf der Couch einen Gang runterzuschalten und abzuhängen. Schön! Rainer Guérich
MIDNITE HOUR - THE MODERN BLUES COLLECTION V.A. edel @@@@
„Midnite Hour - The Modern Blues Collection“ (edel) ist ein Sampler mit einer Vielzahl
hochkarätiger Blues und Pop-Größen. So featured der Diskus die Peter Green Splinter Group („Downsize Blues“), Edgar Winter („You Are My Song“), Willy De Ville
(„I’m Blue So Blue“) und John Mayall („Padlock On The Blues“). Es gibt aber auch populäre Vertreter auf der CD wie Chris Rea, Vonda Shepard, Robert Palmer und
Doobie Brothers. Eine CD, die allen empfohlen werden kann, die keine komplette CD mit traditionellem Blues durchhören wollen, sondern zwischendurch auch mal ‘ne Popballade genießen wollen. Bernd Lorcher
THE MONOCHORDS Volume 1 Motor/Universal @@@@
Die deutschen Monochords haben sich einem extrem tanzbaren Sound verschrieben, der irgendwo zwischen Soul, Sixties-Sound, Schwedenrock und Garagenfeeling
angesiedelt ist. Über 150 Konzerte haben die fünf Hessen seit ihrer Gründung 1998 absolviert und sich so als erstklassige Live&Supportband einen Namen gemacht.
Jetzt stand den Jungs mal der Sinn nach einer Tonkonserve, und so hat man sich zusammen mit den beiden Producern Peter Deimel & Jürgen Hendlmeier (Surrogat,
Tocotronic, Slaming Sideburns) in ein Studio in Frankreich zurückgezogen, um das Debütalbum einzuspielen. Das Ergebnis heißt „Volume1“ und hält insgesamt 10
treibend-energiereiche Abtanztracks parat, die gleich in die Beine gehen und unter den Stoboskopen für gute Stimmung sorgen. Simone Theobald
MIUCHA Compositores Pygmalion Records/Indigo @@@@
Für Freunde des Bossa Nova ist der Name Miucha so etwas wie eine musikalische Offenbarung, hat sie doch zusammen mit ihrem Ex-Mann Joao Gilberto sowie dem
Saxophonisten Stan Getz mit „The Best Of Two Worlds“ ein Standardwerk des Bossa Nova eingespielt. Auf „Compositores“ findet der geneigte Hörer nicht nur Songs von
bekannten Komponisten wie Joao Donato oder Tom Jobim, sondern auch die ganze Bandbreite der überaus sinnlichen Stimme der Grand Dame des Bossa Nova. Für Genre-Freunde sicherlich ein Muss! Ute Bahn
MÜSSEN ALLE MIT V.A. Tapete Records/Indigo @@@@
Deutschland sucht den Superstar: Als Ergebnis schicken dann
Bohlen&Co. solche Brechmittel wie Alex oder Daniel K. in die Charts. Dabei strotzt die deutsche Musiklandschaft nur so von Talenten, die mit unverbrauchten, neuen Melodien in den
Startlöchern stehen, um die Indie-Charts zu erobern. Vorliegende Compi versucht uns einen repräsentativen Überblick über diese umtriebige Szene zu geben und lässt mit
Die Sterne, Besser, Fehlfarben, Tom Liwa, Sportfreunde Stiller und Wir Sind Helden einge der angesagtesten Protagonisten auftreten. Dabei besetzen die Acts zwischen Rock, Pop, Pop,
NewWave und Garagenfeeling alle relevanten Biotope und bringen mit ihrem frischen Sound das Gehirn zum Schwingen. Hier wird nur selten das handelsübliche Format
bedient, sondern sehr gerne quer gedacht. Ansonsten dominieren sanft gestreichelte Gitarrensaiten, lässige Eleganz, gebündeltes Adrenalin, Pop-Schönklang,
Elektro-Frickeleien oder harte, schräge Rocklines. Und alles in deutscher Sprache und mit Texten, an die man sich nur zu gerne erinnert... Frank Zöllner
NERSOTON Moonbug Fliesskoma/Soulfood @@@@
Tief in der bayerischen Provinz, in dem kleinen Städtchen
Dorfen in der Nähe von München, entsteht jetzt bereits seit gut 4 Jahren die musikalische Untermalung für den ersten bemannten Flug zum Mars. Dort nämlich leben und arbeiten
die beiden DJ‘s, Producer&Remixer Thomas Ostler und Bruno Soppa, die mit „Moonbug“ ihren neuesten interstellaren Soundmix präsentieren. Dabei legen die beiden
Elektronik-Spezialisten weniger Wert auf die Tanzbarkeit ihrer musikalischen Produkte, was in Teilen allerdings durchaus der Fall ist, als vielmehr auf eine Sammlung freier Klangornamente, die ihren Ursprung
irgendwo im EBM, Triphop, Futurejazz und Industrial-Metal haben. So entsteht ein sehr Science-Fiction-geprägter Elektro-Sound, der mich stark an meine ersten
TV-Erlebnisse mit Serien wie „Raumpatrouille“ oder den alten Folgen von „Raumschiff Enterprise“ erinnert. Keine großflächig-wabernden Spacy-Tracks,
sondern harte und kalte Elektro-Hypes, bei denen man hinter jedem Akkord einen Angriff der außerirdischen Frogs erwartet. Fabian Hauck
PAINE Spontaneous Temposphere/PP Sales @@@@
In der italienischen Club&Dance-Szene ist Paine Cuadrelli seit Jahren eine Institution.
Er ist ein begnadeter DJ&Remixer vor dem Herrn, der uns mit „Spontaneous“ dazu einlädt, in seinen ganz persönlichen Sound-Kosmos einzutauchen. Die 17 Tracks
sind ein wahres Sammelsurium zwischen Elektro-Frickelei, atmosphärischen Flächen, harten Beats, HipHop-Elementen, weichen Vibes, romantischen Gitarren
und tiefen Dub-Bässen. Eine wirkliche Soundvielfalt also, die in der Szene ihresgleichen sucht. Bestens geeignet zum Abtanzen und Relaxen! Simone Theobald
THE REMBRANDTS Lost Together Atenzia Records/Alive @@@@
Die beiden Rembrandts, Phil Solem und Danny Wilde,
melden sich nach einer vierjährigen Pause (eigentlich war es ein Split) mit einem neuen Album zurück. Dass das Duo gute Popmelodien schreiben kann, wissen wir nicht erst seit Hits
wie „That’s Just The Way It Is, Baby“ oder - ziemlich aktuell - dem TV-Thema der Soap-Serie ‘Friends’ („I’ll Be There For You“). Natürlich bietet auch die neue Platte eine Menge
Hitpotential, allen voran der Opener „Lost Together“ und die Uptempo-Ballade „Buddy Jo“. Oftmals vertrauen die Rembrandts aber auch nur einer sparsamen, fast schon akustischen
Instrumentiertung, die zuweilen gar folkiges Flair versprüht. Rainer Guérich
DIE SPRINGER Musik von Welt Amigo Records @@@@@
Endlich mal eine Band, der man anmerkt, dass sie Spaß an
der Musik hat, die sie macht. Die Springer kommen aus dem Chiemgau und servieren uns hier deutschsprachige Musik auf hohem Niveau, irgendwo zwischen Alternative, Rock, Punk
und Reggae. Die Songliste hält, was sie verspricht: „Liebesmaschine“, „Zusammen laut Musik hören“, „Das Ende vom Anfang“, „Glückskind Nr. 1“ und elf weitere Highlights.
„Musik von Welt“ bringt einen einfach gut drauf, verschönert das Leben und hilft dir auch dabei, dass du melancholische und traurige Momente locker überspringst... Rainer Guérich
BARBARA THOMPSON In The Eye Of The Storm Intuition/ Sunny Moon @@@@
Ihre Tournee zusammen mit dem United
Jazz&Rock-Ensemble 2002 war so etwas wie ein Abschied von der Bühne für Barbara Thompson, denn die schwer erkrankte Saxophonistin hat sich seitdem aus gesundheitlichen Gründen nur noch aufs Arrangieren,
Komponieren und gelegentliche Studioaufnahmen beschränkt. Deshalb ist „In The Eye Of The Storm“ o etwas wie ein Geschenk an ihre große Fangemeinde. Die CD stellt eine
einzigartige Balladensammlung dar, eine Reise durch mehr als 20 Jahre Barbara Thomspon-Sound, persönlich zusammengestellt und mit ihren absoluten Lieblingssongs. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Drummer Jon
Hiseman, wurden alle Tracks remastered und mit drei bisher unveröffentlichten Live-Versionen zu einem musikalischen Highlight komplettiert. Bleibt zu hoffen, dass
es Mrs. Thompson in der Zukunft besser geht und wir sie erneut „Live On Stage“ begrüßen können. Frank Zöllner
TIGER WILLI Pfui Deifi is des Leben schee Lawine/BMG @@@@
Der Tiger Willi ist in Bayern und Umgebung bereits seit Jahren eine fest Institution.
Mit seiner Mischung aus philosophischen Erkenntnissen, skurrilen Alltagsgeschichten und sexuellen Anspielungen hat er sich schon eine ansehnliche Fangemeinde
erspielt. Mit der vorliegenden Rille präsentiert Tiger Willi aka Wilhelm Raage nun auch dem Rest von Deutschland seine Sammlung aberwitziger Songs. Er singt über
seine Freundin Susi und ihren „Leberfleck“ am Po, über einen enthaupteten Mopedfahrer („Mo ohne Kopf“) und den mitten in der Nacht dringend benötigten
„Wurstsalat“. Wer die Absurditäten des Alltags in boarischer Sprache verpackt hören möchte, wird den Tiger Willi dafür heiß und innig lieben. Tim Beldow
DAVID TODORAN Luck In This Life Ulftone/edel Contraire @@@@
Der in Arizona geborene Singer/Songwriter ist ein Meister der geschmackvollen Mischung aus American, Folk, Country, Akustik und Crossover-Rock. Auch seine
neuen Songs atmen wieder die scheinbare endlose Weite seiner amerikanischen Heimat. Auf seiner letzten Europatour traf David mit der Berliner Band „Dziuks Küche“
zusammen, die den Songwriter dazu einlud, einmal zusammenzuarbeiten. Das Ergebnis liegt nun in Form von „Luck In This Life“ vor. Mit einem Mindestmaß an
musikalischem Equipement haben David&Crew ein Folk&Akustik-Album eingespielt, das zwischen ergreifender Melancholie und hoffnungsvollen Visionen auch tiefe
Einblicke in die Gedankenwelt des Künstlers erlaubt. Simone Theobald
BOUBACAR TRAORE Je Chanterai Pour Toi Marabi/Fenn @@@@
Hierzulande kennen den 1942 in Mali geborenen Boubacar Traore nur eingefleischte
Worldmusic-Fans. Was allerdings nicht verwundert, war doch der Gitarrist und Gründer des legendären „Pionniers Jazz“ Mitte der 60er Jahre in Vergessenheit
geraten und erst 1987 „wiederentdeckt“ worden. Innerhalb kürzester Zeit erinnerte sich allerdings auch die europäische Ethno-Szene wieder an seinen rhythmischen
Mix aus afrokubanischen Elementen, traditioneller Musik, Jazz, Merenge und Blues. Mit „Je Chanterai Pour Toi“ (Marabi/Fenn) liefert Boubacar den Soundtrack zu
Jacques Sarasins‘ gleichnamigen Film und führt uns auf eine musikalische Reise durch sein Heimatland und lässt uns an dem „Blues“ seines Lebens teilhaben. Ute Bahn
V.A. K7150 K7 Records/Zomba @@@@@
Im Jahr 1996 gestartet, hat sich K7 zu einer der innovativsten und kreativsten
Soundschmieden der internationalen Dance, House, Club&Lounge-Szene entwickelt. Jetzt steht die 150. Veröffentlichung ins Haus und K7 feiern dies mit einer erstklassig
gemachten Doppel-CD plus DVD für alle treuen Fans und solche, die es noch werden wollen. Dabei liefern die beiden Silberdreher, mit Acts wie Kruder&Dorfmeister,
Nicolette, Tiga und Tosca nicht nur einen vorzüglichen Einblick in die Labelgeschichte der letzten 7 Jahre, sondern geben mit insgesamt 12 bisher unveröffentlichten Tracks
auch eine anregende Zukunftsperspektive. K7 waren immer schon bekannt für ihre Stiloffenheit und unkonventionelle Art. So sind die vorliegenden Rillen auch ein wildes
Sammelsurium zwischen groovenden Downbeats, sphärischen Vibes, elektronischen Frickeleien und experimentierfreudigem Underground. Eine exzellente Combi, deren
zusätzlicher DVD-Teil noch einige herrliche Clips parat hält. Frank Zöllner
RICK VITO Band-Box-Band Hypertension Music @@@@
Rick Vito ist ohne Zweifel einer der gefragtesten Gitarristen der amerikanischen
Rock&Blues-Szene. Und das nicht erst seit seiner Zusammenarbeit mit Fleetwood Mac und Bob Seger. Seine Solo-Alben, wie etwa zuletzt „Crazy Cool“, zeigten den
Saitenvirtuosen nicht nur als erstklassigen Gitarristen, sondern auch als talentierten Songschreiber. Mit der vorliegenden Scheibe „Band-Box-Band“ (Hypertension Music)
wendet sich Rick nun den 50er Jahren und der großen Zeit des Swing&Bigband-Sound zu. Dabei gelingt dem Musiker eine Mischung aus treibendem R&B-Sound, Akustikgitarre im Stile des großen Django Reinhardt,
Blues&Rock-Intermezzi und groovenden Boogie-Rhythmen. Cool! Fabian Hauck
MICHAEL WESTON KING A Decent Man Floating World/Soulfood @@@@@
Es ist wohl nicht übertrieben, Michael Weston King als einen
der interessantesten Singer &Songwriter der englischen Musikszene zu bezeichnen. Mit jedem seiner Soloalben entfernt sich Michael mehr vom ursprünglich zelebrierten
Alternative-Country. „A Decent Man“ ist ein folk-inspiriertes Album, das zur Gänze auf große, ausladende Instrumentierungen verzichtet und statt dessen auf Purismus
und kleine, verspielte Melodien setzt. Michael legt in seinen 10 Songs nicht nur den Charme handgemachter Musik frei, sondern erfreut den Hörer auch mit 2 herrlichen Cover-Versionen von Neil Young und
Pete Townsend! Eine rundum gelungene Scheibe! Frank Zöllner
WACKSIDE Doggy Bag Universal @@@@
Freunde der House-Music aufgepasst! Wackside aka Benjamin Hart, Hubee Held
und Michael Rödiger bringen mit „Doggy Bag“ neuen Tanzstoff für die Floors. Für ihre Remix-Arbeiten für Acts wie Yello, Robbie Rivera, Spike oder wie im vergangenen
Jahr mit dem Shakatak-Klassiker „Down On The Streets“ haben Wackside schon jede Menge Chartplatzierungen eingefahren. Auch ihr neuester Deal zusammen mit
Sister Sledge und dem Song „Lost In Music“ hat sich bereits in den Charts etabliert. Die neue Scheibe bietet nicht nur einen groovenden Rückblick auf vergangene Jahre
und Hits, sondern auch einige braundneue Tracks für alle Disco&Plateausohlen-Liebhaber. Frank Zöllner
WILLKOMMEN ZUHAUSE LAIKA Und der Rest Ist warten Ilses Erika Musik/Alive @@@@
Sieht man sich die Leipziger Combo auf dem Cover ihrer
brandneuen CD an, so kommt einem unwillkürlich der Gedanke an eine Mischung zwischen Caféhaus-Kapelle und Punkband. Es ist auch egal, ob die Jungs vielfach als Antwort
auf Tocotronic gefeiert werden oder mit ihren Songs detailierte Milieustudien abliefern! „Willkommen Zuhause Laika“ spielen deutschsprachigen Pop-Rock mit Anleihen aus
Psycho, Jazz und Sixties-Sound und haben dafür einige der intelligentesten Texte geschrieben, die ich in letzter Zeit gehört habe. „Und der Rest
ist warten“ heißt die neue Rille, und es ist noch nicht ganz klar, worauf die Jungs warten... Den nächsten Zahltag, dass die Freundin zurückkommt, der Hund endlich
sein Geschäft macht, im Supermarkt endlich eine 2. Kasse öffnet oder einfach nur, dass der Tag rumgeht! Fabian Hauck

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